

»Dance. Love. Learn. Repeat« heißt im Original »Freshers« oder »Freshmen« und diese Titel sind ebenso treffend wie der deutsche, denn wir begleiten hier grob gesagt Luke und Phoebe, die sich flüchtig aus der Schule kennen, während ihres ersten Semesters an der Uni. Während Phoebe schon immer verknallt in Luke war und jetzt vielleicht endlich eine Chance bei ihm hat, hat Luke eigentlich ganz andere Probleme als sich neu zu verlieben, so gerne er Phoebe auch mag. Immerhin hat er sich gerade erst von seiner Freundin getrennt und tut sich schwer damit sein Leben an der Uni zu navigieren.

»Dance. Love. Learn. Repeat.« war so ein Buch, für das ich mehrere Anläufe brauchte. Ich habe vor Ewigkeiten schon einmal das erste Kapitel gelesen, war damals aber irgendwie nicht sonderlich in der Stimmung für das Buch und auch nicht wirklich angetan von den ersten Seiten. Jetzt, einige Zeit später, kann ich mir gar nicht mehr erklären, was eigentlich mein Problem war.
Der Titel ist hier wirklich Programm und das von der ersten Seite. Luke und Phoebe leben ein erstes Semester, wie man es sich vorstellt, was vor allem heißt, dass viel gefeiert wird – aber natürlich nicht nur. Ich habe irgendwie eine typische Liebesgeschichte hier erwartet. So wie ich New Adult eben kenne, aber stattdessen bekommt man hier einen richtig coolen Coming-of-Age Roman, den ich gerne in meinem ersten Semester gelesen hätte, denn die Figuren und ihre Probleme waren stellenweise einfach super relatable, auch wenn die Geschichte in England spielt. Das war für mich irgendwo auch ein kleiner Pluspunkt, weil ich quasi nur amerikanische College Settings kenne und da war das hier eine schöne Abwechslung. Allgemein fand ich das College hier ziemlich cool und ich wünschte an meiner Uni würden auch Quidditch als Sportart angeboten werden.
Erzählt wird hier sowohl aus Phoebes, als auch aus Lukes Sicht, was auch gut war, denn zwischen den beiden kommt es zu einigen Missverständnissen. Und so gerne ich Phoebe auch mochte – sie war definitiv der “einfachere” Charakter von den beiden -, so fand ich vor allem Luke richtig interessant. Er trennt sich am Anfang des Buches von seiner langjährigen Freundin und muss jetzt lernen mit dieser Trennung umzugehen und erstmal seine Gefühle ordnen. Dazu dann der Stress neue Leute kennenzulernen und seine aufkeimenden Gefühle für Phoebe. Das alles war etwas, über das ich nicht allzu oft lese und auch wenn Luke hier und da mal Mist baut, so konnte ich immer total gut nachvollziehen weshalb er tut was er tut. Er war eine Figur mit Fehlern und dafür mochte ich ihn nur umso lieber.
Insgesamt gefiel mir glaube ich an »Dance. Love. Learn. Repeat.« aber vor allem wie ehrlich sich dieses Buch liest und wie viel Spaß ich damit hatte. Es hat mich immer wieder zum Lachen gebracht und bei einer Szene – so uncool das was Phoebe passiert in der Realität auch wäre – habe ich fast geheult, weil es so lustig und absurd war. Ich hätte in dem Moment nicht mit Phoebe tauschen wollen, aber als Leser war es irgendwie urkomisch.
Ich fand dieses Buch irgendwie einfach herrlich erfrischend. Es war so anders als vieles, was ich sonst lese und konnte mich damit sehr von sich überzeugen. Obwohl Liebe hier wohl ein Thema ist hatte ich nicht das Gefühl, dass das hier eine klassische Liebesgeschichte ist, sondern vielmehr begleitet man die Figuren einfach dabei wie sie ihr erstes Semester überstehen und dabei Beziehungen verschiedener Art eingehen. Es werden Themen angesprochen, die für die Zielgruppe einfach total passend sind und in denen ich mich wiederfinden konnte, auch wenn ich mich eher am Ende meines Studiums befinde. Jedenfalls habe ich jetzt das Bedürfnis noch mehr von diesem Autorenduo zu lesen.

Autor/in: Tom Ellen und Lucy Ivison
Seiten: 432
Verlag: Chicken House
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Fabienne Pfeiffer
Reihe: –
Wertung: 4 Sterne
* Vielen Dank an Netgalley und den Chicken House Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Liebe Katharina,
das klingt doch mal nach einer richtig schönen Geschichte. Und wie schön, dass sie dich im zweiten Anlauf doch noch überzeugen konnte 🙂
Ich habe es hin und wieder auch mit Büchern, dass sie mich am Anfang nicht ganz überzeugen und wenn ich sie einige Zeit später erneut beginne, bin ich Feuer und Flamme. Das ist immer richtig klasse 🙂
Komm gut ins Wochenende!
Alles Liebe aus der Schweiz
Janika
oh das klingt super cool, das kommt direkt auf meine Merkliste. Englische Unis hatte ich auch noch nie in Büchern, darum bin ich mal gespannt inwiefern sich das von den amerikanischen oder deutschen unterscheidet. Ich vermisse meine Uni gerade total, mal gucken ob mir das hilft oder es schlimmer macht 😀
Super Rezension!