
Ganz lange Zeit habe ich Hörbücher total boykottiert und war der festen Überzeugung, dass ich sie schlichtweg nicht mag. Meine ersten Semesterferien haben mich dann eines besseren belehrt. Plötzlich fand ich Hörbücher ziemlich toll. Ich meine, man liest quasi ohne zu lesen. Nach einem Tag Bibliothek, an dem man sowieso schon zu viel auf Buchstaben gestarrt hat, fand ich das absolut perfekt.
Früher hat mich oft sehr gestört, dass Hörbücher eigentlich immer gekürzt waren. In der Hinsicht konnten mich zum einen englische Hörbücher von sich überzeugen, denn die sind so weit ich das überblicken kann eigentlich nie gekürzt oder zumindest fällt mir gerade keines ein, von denen die ich gehört oder noch auf der Liste habe. Aber ich habe das Gefühl auch im Deutschen wird mittlerweile weniger gekürzt oder es werden zwei Versionen angeboten. Das war definitiv etwas, das mich dazu gebracht hat wieder mehr Hörbücher hören zu wollen.
Seitdem bin ich auf der Suche nach der für mich perfekten Möglichkeit Hörbücher zu konsumieren und habe mich mittlerweile durch einige Anbieter durchprobiert und ich dachte die stelle ich heute einfach mal vor:
Audible
Angefangen hat bei mir alles mit Audible. Ich fand Audible lange doof, weil ich das Gefühl hatte nur wenig für mein Geld zu kriegen mit einem Hörbuch pro Monat. Wenn man sich allerdings anschaut was Hörbücher sonst so kosten finde ich das mittlerweile durchaus in Ordnung.
Was ich an Audible mag:
Großer Pluspunkt ist für mich definitiv die Auswahl. Ich habe das Gefühl man bekommt dort praktisch alles, was als Hörbuch verfügbar ist, was ich von den anderen Anbietern nicht unbedingt sagen kann. Außerdem finde ich toll, dass ich ein Hörbuch wenn es mir nicht gefällt zurückgeben kann und ich mag die Statistiken und Abzeichen sehr. Dadurch fühlt sich Hörbuch hören glatt produktiv an.
Außerdem werde ich bei Audible immer wieder schwach, wenn ich es kündigen möchte, weil ich nebenbei noch einen anderen Anbieter ausprobiere, und man das Angebot bekommt 4,95€ für die nächsten drei Monate zu zahlen.
Was ich nicht so gut finde: Man bekommt im Vergleich zu den anderen Anbietern verhältnismäßig wenig für sein Geld mit nur einem Hörbuch pro Monat. Das muss halt jeder für sich selbst wissen, ob man mehr hört und einem das nicht reicht oder ein Hörbuch für einen genug ist. Mir reicht das nicht, aber ich abonniere Audible immer gerne mal wieder, wenn ich etwas bestimmtes suche und kündige es dann wieder, wenn ich merke, dass ich es nicht großartig nutze. Für mich ist Audible also zumindest kein Dauer-Abo.
BookBeat
Dann habe ich BookBeat für mich entdeckt, als plötzlich gefühlt jeder zweite Bookstagrammer dem ich folge Werbung dafür gemacht hat. Anfangs war ich hier etwas skeptisch, weil es nicht so viele Titel gab, die mich interessiert haben, aber mittlerweile finde ich hat BookBeat eine sehr große und umfangreiche Auswahl an verfügbaren Titeln.
Was ich an BookBeat mag: Hier bekommt man in der Hinsicht mehr als bei Audible, als dass nicht nach gehörten Büchern, sondern nach Stunden gegangen wird. Nimmt man den günstigsten Tarif mit 9,99€ kann man 25h hören, was finde ich eine Menge ist. Ich persönlich habe diese 25h noch nie überschritten, weshalb für mich der einfache Tarif reicht. Aber ich finde die Möglichkeit super mehr zu zahlen und dafür unbegrenzt hören und verschiedene Profile anlegen zu können. Außerdem hat BookBeat mittlerweile finde ich eine ziemlich große Auswahl an Titeln und meine Merkliste umfasst ungefähr 140 Bücher, die mich interessieren. Dass ich hier so viel finde, das mir gefällt, besonders auch an englischsprachigen Büchern, ist für mich mit der größte Pluspunkt an dieser App.
Was ich doof finde: Eigentlich nichts. Man bekommt natürlich nicht jedes Hörbuch das man möchte, aber sie haben wirklich einiges und vor allem auch aktuelles im Katalog.
Scribd
Als nächstes habe ich dann Scribd ausprobiert. Darauf bin ich gekommen, weil es so viele englischsprachige Booktuber nutzen und ich fand toll, dass dort neben Hörbüchern auch eBooks im Abo enthalten sind.
Was ich gut finde: Scribd und BookBeat sind sich finde ich was das Konzept angeht sehr ähnlich, nur, dass Scribd eben neben den Hörbüchern auch eBooks anbietet. Hier hatte ich ebenfalls nach ein bisschen suchen eine ziemlich volle Merkliste. Außerdem kann man für ebenfalls 9,99€ im Monat unendlich viel lesen und hören, allerdings funktionierte das bei mir leider nur in der Theorie.
Was ich nicht so mochte:
Mein größtes Problem mit Scribd war, dass nachdem ich ein Hörbuch gehört hatte ungefähr alle Titel auf meiner Merkliste mit einem Mal unter “Available Soon” gelistet waren. In ihren FAQ erklärt Scribd, dass man zwar theoretisch so viel hören kann wie man will, die Auswahl sich aber je nachdem was und wie viel man liest ändert. Dass ich plötzlich auf alle Titel die mich interessierten einen Monat warten musste hat mich ziemlich genervt, weshalb ich das Abo nach dem Probemonat auch beendet habe.
Nextory
Meine neueste Entdeckung ist Nextory. Das probiere ich gerade noch aus, aber nach dem ersten Hörbuch bin ich ziemlich begeistert und ich habe mein BookBeat Abo erstmal pausiert, weil ich Nextory gerne weiter testen möchte.
Nextory funktioniert quasi wie Scribd, das heißt neben Hörbüchern gibt es hier auch wieder eBooks und auch Comics.
Was ich gut finde: Die Auswahl ist in Ordnung, ich glaube bei BookBeat habe ich mehr auf der Merkliste, aber dafür habe ich hier auch Sachen gefunden, die es bei BookBeat nicht gab. Außerdem mag ich hier wie bei Audible die Statistikfunktion wieder sehr, dadurch weiß ich auch wie viel ich in dem Monat gehört habe und noch hören kann. Das finde ich sehr praktisch, denn bei BookBeat war ich mir manchmal nicht sicher wie viel ich eigentlich in dem Monat schon gehört habe/noch hören könnte.
Den Preis finde ich mit 9,99€ für das günstigste Abo auch in Ordnung. Auch hier hier kann man damit 25h im Monat lesen und hören. Möchte man mehr muss man halt mehr zahlen, aber mir reicht der einfache Tarif erstmal. Außerdem finde ich toll, dass es neben eBooks auch Comics gibt, denn so kann ich zum Beispiel endlich mal »Saga« lesen, wovon ja sehr viele schwärmen, das mir bisher aber immer zu teuer war.
Und schließlich finde ich genial – auch wenn das nur eine Kleinigkeit ist -, dass mir wenn ich mit einer schnelleren Geschwindigkeit höre, was ich häufig tue, umgerechnet wird wie lange ich mit dieser Geschwindigkeit dann tatsächlich noch brauche. Das habe ich bisher bei keiner anderen App gesehen und finde ich super praktisch, denn jetzt bin ich nicht mehr selbst immer am herum rechnen.
Was ich doof finde: Wenn man ein eBook liest wird einem zwar angezeigt auf welcher Seite man ist, aber ich würde auch gerne wissen wie viel Prozent man schon gelesen hat. Es gibt zwar einen Balken, der zeigt wie weit man ist, aber ich hätte trotzdem gerne sowohl bei eBook als auch Hörbüchern eine Prozentanzeige. Das ist allerdings wirklich nur eine Kleinigkeit, die mich nicht großartig stört.
Onleihe
Und schließlich kommen wir zur Onleihe. Ich weiß nicht ob jede Bibliothek mit diesem Service arbeitet, aber zumindest meine tut es und ich habe zumindest ein oder zwei Hörbücher darüber gehört.
Was mir am besten gefällt: Hörbücher über die Onleihe zu hören ist natürlich die kostengünstigste Variante, da man nur den Jahresbetrag für die Bibliothek zahlt und die Onleihe und das Angebot dort eben einfach nutzen kann.
Was mir nicht gefallen hat: Allerdings habe ich zumindest in meiner Bibliothek nicht so viele Titel gefunden, die ich gerne hören wollte, denn meistbietend höre ich am liebsten englische Hörbücher. Das Angebot umfasst allerdings so weit ich das gesehen habe nur deutsche Titel in meiner Bibliothek und auch aktuelle Titel habe ich vergeblich gesucht. Außerdem fand ich schade, dass ich die Geschwindigkeit nicht einstellen konnte, denn ich höre auch gerne mal auf 1,5x Geschwindigkeit. Deshalb nutze ich die Onleihe was Hörbücher angeht leider kaum.

Ich glaube man merkt, ich bin großer Fan verschiedener Hörbuch-Abo-Anbieter. Meine liebsten drei sind – wie man vermutlich deutlich sieht – Audible, BookBeat und Nextory. Bevor ich Nextory ausprobiert habe hätte ich glaube ich BookBeat als meinen Favoriten genannt, denn darüber habe ich wirklich schon viel gehört, aber momentan gefällt Nextory mir tatsächlich durch das eBook Angebot etwas besser. Audible wiederum ist etwas, das ich immer mal wieder kündige, wenn ich es nicht nutze und mir eigentlich nur wieder hole, wenn ich wirklich ein bestimmtes Buch suche, das ich anderswo nicht finde, wie zum Beispiel die englischen Harry Potter Hörbücher. Ansonsten würde ich in Anbetracht dessen, dass ich meist mehr als ein Hörbuch pro Monat höre immer eher zu BookBeat oder Nextory greifen, weil mir das Konzept eine gewisse Anzahl an Stunden im Monat lesen/hören zu können einfach am besten gefällt.
Hört ihr gerne Hörbücher? Und wenn ja welchen Anbieter nutzt ihr dafür?
Du könntest mal gucken, ob deine Bibliothek nicht nur die Onleihe, sondern auch Overdrive unterstützt, da gibt es bei meiner Bibliothek neben englischen Büchern auch einige englische Hörbucher 🙂
Danke für den Tipp, aber ich meine das habe ich schonmal nachgeschaut und unterstützt meine Bibliothek leider nicht. Dafür ist die wahrscheinlich zu klein…
Danke für den Vergleich! ich habe tatsächlich noch keinen der Anbieter getestet, sondern höre meine Hörbücher bisher auf Spotify. Das ist wirklich nicht optimal, aber da ich so wenig höre reicht mir das und ein Spotify Abo habe ich sowieso.
Schau dir mal die App Libby an. Das läuft auch über die lokale Bücherei, hat aber ein ausschließlich englisches Angebot. So ganz habe ich das auch noch nicht durchschaut, aber vielleicht findest du darüber ja mehr, wenn das mit deiner Bücherei kompatibel ist.
Stimmt, Spotify habe ich total vergessen, weil ich es selbst nicht nutze. Vielleicht sollte ich das noch ergänzen 😀
Danke für den Tipp, aber Libby habe ich mir schonmal angeschaut und da arbeitet meine Bibliothek leider nicht mit, wahrscheinlich ist die zu klein…
Ich höre gerne immer mal wieder Hörbücher mir an. Bisher habe ich dafür nur Audible und Spotify genutzt (wo mich beim letzteres nervt, das man nicht speichern kann, wo man war). BookBeat werde ich mir mal anschauen, danke für den Vergleich 🙂
Alles Liebe
Nadine
Ich benutze momentan Bookbeat und die Onleihe.
Bei der Onleihe muss man natürlich länger warten und kann sich nur 3 Titel vormerken, allerdings sind in München die Bibliotheken für Einwohner kostenlos, deshalb entstehen mir dadurch im Prinzip keine Kosten.
Zusätzlich höre ich noch gerne bei Bookbeat, wobei es mir da auch schon passiert ist, dass ein Hörbuch aus dem Sortiment genommen wurde, bevor ich es fertig gehört habe.
Aber das gehört wohl einfach dazu.
Hi Katharina, ich höre seit Jahren bei Audible und dort häufig vier bis fünf Bücher pro Monat.
Da ich Lkw im Fernverkehr fahre, habe ich definitiv mehr als genug Zeit dafür.
Was mich an Nextory abschreckt, ist, dass die Auswahl im Vergleich zu Audible doch arg beschränkt ist.
Ich denke das mit der Auswahl ist immer Geschmacksache. Ich persönlich habe eine sehr lange Liste mit Büchern die mich interessieren, sowohl bei Nexotry als auch Bookbeat, aber ja, diese Anbieter haben natürlich nicht alles. Ich finde das aber auch überhaupt nicht schlimm, weil es eben genug gibt, das mich sonst anspricht, aber das ist ja ganz subjektiv. 😊
Liebe Grüße,
Katharina
Hallo Katharina,
mein Favorit ist auch Bookbeat. Große Auswahl und mir reichen auch meist die 25h im Monat im kleinsten Abo vollkommen aus. Für Poweruser eignet sich dann das große Paket auf jeden Fall!.
Klare Empfehlung.
Gruß
Auch wenn die Onleihe-App ihre Macken hat, finde ich dort immer etwas, was mich interessiert. Inzwischen kann man auch die Geschwindigkeit variieren (1,25-fach, 1,5-fach, 2-fach).
Das mit der Geschwindigkeit ist gut zu wissen! War nämlich das einzige was mich so wirklich daran gestört hat 😬