
Vor zwei Jahren fand ich »Der Weihnachtosaurus« perfekt für die Vorweihnachtszeit und glaube noch kein Buch hat mich so dazu gebracht mich auf Weihnachten zu freuen. Für mich ist es (bisher) das ultimative Weihnachtsbuch. Der Humor, die Weihnachtsstimmung, die Illustrationen… es war großartig.
Ob mir der zweite Band genauso gut gefallen hat erfahrt ihr jetzt. Aber erstmal:

Ein Jahr nach seiner Begegnung mit dem außergewöhnlichsten Dinosaurier aller Zeiten, dem Weihnachtosaurus, bekommt William Trudel eine Einladung an den magischen Nordpol vom Weihnachtsmann persönlich. Dort trifft er während einer exklusiven Tour zu allen fantastischen Sehenswürdigkeiten auch auf die unheimliche Winterhexe. Sie ist die Herrscherin über die Zeit, und der Weihnachtsmann braucht sie, damit ihm in der Weihnachtsnacht seine große Reise zu allen Kindern der Welt gelingt. Doch etwas ist aus dem Lot geraten und das schönste aller Feste schwebt in höchster Gefahr! Nun müssen William und der Weihnachtosaurus klug und mutig handeln, um Weihnachten zu retten …

Anfangs war ich nicht so recht in der Stimmung für »Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe«, wollte es aber unbedingt vor Weihnachten lesen (und rezensieren) und habe deshalb zu dem Buch gegriffen, obwohl ich eher mäßig Lust darauf hatte.
Ob es daran lag, dass ich den Anfang (wie auch schon beim Weihnachtosaurus) als etwas zu lang empfand oder nicht kann ich nicht sagen, aber Tatsache ist, dass ich ein wenig gebraucht habe um in das Buch hineinzufinden. Es hat wieder einige Seiten gedauert, bis das Vorgeplänkel vorbei war und das, was der Klappentext einem verspricht, endlich losgeht. Ich habe das Gefühl der Klappentext verrät an dieser Stelle einfach schon viel zu viel, sodass ich mich recht lange gefragt habe wann denn endlich etwas passiert, von dem ich noch nicht weiß, dass es passieren wird. Das ist natürlich schwierig, weil ohnehin nicht soo viel passiert – was vollkommen okay ist, immerhin handelt es sich um ein Kinderbuch -, da es viele tolle Illustrationen gibt und die Schrift groß ist, aber für mein Empfinden nimmt es dennoch etwas die Überraschung beim Lesen.
Wie auch schon in »Der Weihnachtosaurus« folgt man William bei seinem Abenteuer. Zeitlich ist das Ganze ein Jahr nach dem ersten Teil angesiedelt und das Familienleben der Trudels hat sich ein wenig geändert – in dem kleinen, windschiefen Haus wohnen jetzt nämlich auch noch Pamela und Brenda Pein. William und seine ehemalige Erzfeindin verstehen sich mittlerweile ziemlich gut, auch wenn manchmal immer noch die Brenda aus dem ersten Band durchschimmert.
Das Buch startet – wie der Klappentext bereits verrät – mit einem Besuch am Nordpol und so schön ich es auch fand ein wenig mehr über diese weihnachtliche Welt zu erfahren, dadurch hat es wie gesagt halt auch etwas gedauert bis die Handlung in Schwung kam. Die Winterhexe spielt erst relativ spät eine Rolle, was mich irritiert hat, immerhin steht sie mit im Titel. Nichtsdestotrotz war ich gleichzeitig wieder absolut verzaubert von der Welt, die Tom Fletcher hier geschaffen hat. Der Nordpol ist ein absolut wunderbarer Ort, so verspielt oder voller liebevoller Details, dass man nur genauso staunen kann wie die Figuren im Buch und fast so hin und weg ist wie Bob Trudel.
Und als dann auch noch die Handlung richtig los ging mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe den Rest in einem Rutsch gelesen. Ich musste unbedingt wissen ob und wie William und der Weihnachtosaurus Weihnachten retten – wie der Prolog einem nämlich schon verrät gibt es in der Zukunft kein Weihnachtsfest mehr und das muss natürlich verhindert werden. Nachdem die Handlung also erstmal ins Rollen gekommen ist wurde die Geschichte endlich etwas spannender und es hat wieder wahnsinnig viel Spaß gemacht William und den Weihnachtosaurus zu begleiten. Die beiden sind immer noch ein sehr gutes Team und über sie zu lesen macht einfach nur gute Laune. Obwohl das Weihnachtsfest hier auf dem Spiel stand – was eine schreckliche Vorstellung, ein Leben ohne Weihnachten – kam mir dieses Buch sehr viel weniger düster vor als der erste Band, bei dem mich der Anfang sehr mitgenommen hatte. »Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe« ist vom Ton her viel leichter und macht so einfach riesig Spaß. Die Illustrationen sind wieder unglaublich niedlich und so schön geworden, dass ich das Buch immer wieder durchblättern möchte – und irgendwie habe ich das Bedürfnis die Illustrationen auszumalen, aber das würde ich später bestimmt bereuen. ¯\_(ツ)_/¯

»Der Weihnachtosaurus und die Winterhexe« steht seinem Vorgänger in fast nichts nach. Ich fand den ersten Teil noch etwas zauberhafter, Williams Geschichte konnte mich da noch ein wenig mehr berühren, während dieser zweite Band einfach nur Spaß gemacht hat. Er ist sehr abenteuerlich und lustig und weihnachtlich und süß und was will man mehr zur Weihnachtszeit?

Autor/in: Tom Fletcher || Illustrationen: Shane Devries
Seiten: 432
Verlag: cbj Verlag
Sprache: Deutsch || Übersetzung: Franziska Gehm
Originaltitel: The Christmasaurus and the Winter Witch
Reihe: Der Weihnachtosaurus #2
Wertung: 4 Sterne