
Der Titel ist heute Programm, da ich gerade irgendwie das Bedürfnis habe ein wenig über die Bücher zu schwärmen die ich im März bisher gelesen habe oder gerade lese und ein paar Empfehlungen auszusprechen. Seit ich mir ein wenig genauer überlege was ich eigentlich lesen möchte und nicht einfach lese was ich in die Finger kriege und was gerade günstig als eBook zu kriegen ist – gut, dafür habe ich die letzten Wochen über einen Haufen günstiger Klassiker gekauft, das ist nicht viel besser – hat sich die Qualität meiner Lesemonate eindeutig verbessert. Ich habe das Gefühl ich bewerte einen Großteil der Bücher die ich lese mit 4 Sternen, weil mir ein Großteil der Bücher die ich lese wirklich gut gefällt. Dafür gehe ich etwas sparsamer mit den 5 Sternen um, die sollen zukünftig nur noch Bücher von mir kriegen, die ich wirklich liebe. Deshalb fangen wir diesen Beitrag jetzt mal mit genau solch einem Buch an und irgendwann lerne ich nochmal smoothere Übergänge zu schaffen:

A Question of Holmes: Dieses Buch war SO GUT. Wirklich. Mein liebster Teil der Reihe bisher, obwohl ich alle Bücher um Charlotte Holmes und Jamie Watson wahnsinnig gerne mag. Aber gerade in diesem letzten Band sieht man noch einmal wie sehr die beiden – vor allem Charlotte – im Laufe der Reihe gewachsen sind und sich weiterentwickelt haben und ich würde behaupten Holmes und Watson waren noch nie so stimmig wie in »A Question of Holmes«. Zugegeben, das Ende war im ersten Moment nicht ganz das, was ich erwartet/mir erhofft hatte, aber letztendlich passt es doch richtig gut. Vielleicht war ich am Ende auch nur irritiert, weil ich das Buch als Hörbuch gehört habe und den Sprecher für Jamie ganz schrecklich finde. Eigentlich hatte ich mir beim Hören vorgenommen die Vorgänger alle nochmal als Hörbücher zu konsumieren, aber ich glaube das lasse ich jetzt lieber bleiben und lese die Bücher einfach irgendwann nochmal so (und schaffe mir dann in dem Zuge den vierten Band auch nochmal für’s Regal an, weil ich die Reihe wirklich mag und sie gerne vollständig hätte.)
Wenn ihr die Reihe um Charlotte Holmes nicht kennt: Ihr verpasst was. Gut, zugegeben sind die Bücher denke ich nicht für jeden was, ich habe im ersten Band etwas mit Charlottes Charakter gestruggelt, aber als man dann im zweiten und dritten Teil mehr über sie erfährt und teilweise auch aus ihrer Sicht liest ergibt so vieles einfach mehr Sinn und diesen letzten Band jetzt fast ausschließlich aus Charlottes Sicht zu lesen und sie endlich zu verstehen war richtig schön. Vor allem finde ich es irgendwie genial wie Brittany Cavallaro über die Reihe hinweg ihre Erzähler gewechselt hat. Erst liest man nur aus Jamies Sicht, im zweiten kommen Kapitel aus Charlottes Sicht dazu, der dritte Band ist aus beiden Sichten und der vierte gehörte Charlotte fast alleine.
Mir sind Charlotte und Jamie jedenfalls sehr ans Herz gewachsen und ich liebe diese vier Bücher und finde sie sind total underrated. Ich habe das Gefühl in Deutschland – denn ja, es gibt deutsche Übersetzungen unter dem Reihentitel »Holmes & Ich« – kommen die Bücher nicht halb so gut an wie im englischsprachigen Raum, was ich richtig schade finde.
[5 Sterne]

Make Me Bad: Typisches R. S. Grey Buch, habe ich an zwei Tagen verschlungen, weil es so viel Spaß macht diese Geschichten zu lesen. Ich hatte Anfang des Monats ein wenig das Gefühl in einen Reading Slump zu rutschen und »Make Me Bad« hat mich in der Hinsicht glaube ich gerettet. Wenn ich ein Buch für zwischendurch brauche, das mich einfach nur unterhält und nicht großartig fordert, dann greife ich immer zu R. S. Grey. Zugegeben, »Make Me Bad« ist nicht mein liebstes Buch von der Autorin, gerade die erste Hälfte fand ich schrecklich klischeebeladen und ich muss auch gestehen, dass sich nachdem ich nun beinahe jedes Buch der Autorin gelesen habe, ihre Geschichten immer irgendwie gleich anfühlen. Die Protagonisten haben alle eine ähnliche Art zu erzählen, den gleichen Humor und sind ziemliche Stereotypen. Nichtsdestotrotz liebe ich diese Bücher auf eine gewisse Art und Weise, einfach, weil sie mir gute Laune machen. Mehr möchte ich gar nicht von diesen Büchern und genau das liefern sie, von daher: Wer humorvolle Liebesgeschichten voller peinlicher Momente und vielen Lachern sucht ist hier genau richtig. Besonders empfehlen würde ich übrigens »Not So Nice Guy«, »A Place in the Sun«, »Hotshot Doc« und »Arrogant Devil«. Ja, die Titel sind nicht so das Wahre und sehr plakativ, aber who cares.
[3 Sterne]

Romantic Outlaws: Zwar habe ich am Ende nur noch gemeckert, dass ich das Buch endlich beenden möchte und das klingt, als hätte ich mich total durch diese Doppelbiographie durch gequält, aber das ist definitiv nicht der Fall. Ja, »Romantic Outlaws« hatte ein paar Längen hier und da, aber hauptsächlich fand ich es einfach frustrierend, dass ich so lange für dieses Buch gebraucht habe. Ich habe seit Januar daran gelesen und meist nicht mehr als ein oder zwei Kapitel am Tag geschafft, einfach weil man in einem Kapitel so viel über Mary Wollstonecraft/Shelley erfährt und dann im nächsten Kapitel wieder die andere Mary beleuchtet wird, was unweigerlich dazu geführt hat, dass ich mir manchmal fast nicht sicher war über wen ich gerade eigentlich lese. Dazu kam, dass die Hausarbeitenphase mein Hirn nach ein paar Stunden Bibliothek immer in Matsche verwandelt und ich nicht mehr sonderlich aufnahmefähig bin, zumindest nicht in dem Maße, dass ich irgendwas von dem behalten hätte, was ich in »Romantic Outlaws« gerade lese. Also lag das Buch immer mal wieder rum, ich habe hier und da ein paar Kapitel gelesen, kam aber gefühlt nicht voran. Und wie das immer so ist, wenn man über mehrere Personen in einem Buch liest, findet mein eine einfach spannender als die andere. In diesem Fall fand ich Mary Wollstonecraft sehr viel interessanter als Mary Shelley, was mich gewundert hat, da ich über Mary Wollstonecraft im Vorfeld herzlich wenig wusste. Umso froher bin ich jetzt, dass dieses Buch mir gezeigt hat was für eine beeindruckende Persönlichkeit diese Frau war. Ich muss zugeben, dass mich bei Mary Shelley vor allem Percy Bysshe Shelley gestört hat – mein Gott, war der Typ eine Vollkatastrophe. Wie kann man so in seiner eigenen Welt leben? Unfassbar. Lustigerweise hatte ich das Gefühl Mary Wollstonecraft wäre sehr viel fortschrittlicher gewesen als Mary Shelley es gewesen ist, dabei sollte man meinen das wäre andersherum gewesen.
Trotz dass ich also hier und da meine Probleme mit den historischen Persönlichkeiten in diesem Buch hatte – Lord Byron ist auch so eine Person die ich gleichermaßen komisch und unsympathisch fand – konnte ich einiges über die Zeit in der die beiden Marys lebten und natürlich auch über Mary Wollstonecraft und Mary Shelley an sich lernen und bin verdammt froh, dass ich nicht zweihundert Jahre früher geboren bin. Europa um 1800 ist eigentlich wirklich keine Zeit in der man als Frau leben möchte, aber nichtsdestotrotz haben beide Marys für diese Zeit sehr unkonventionell gelebt und sich auf ihre Art gegen die gesellschaftlichen Normen, die Frauen einschränken, gewehrt. Ich meine, der Titel gibt es ja schon vor: Die beiden waren praktisch Außenseiter, nicht jeder konnte mit ihren Ideen und Ansätzen etwas anfangen und das kam nicht immer gut an. Vor allem fand ich in der Hinsicht aber überraschend wie anders diese beiden Frauen jahrzehntelang in Erinnerung behalten wurden aufgrund dessen, wie ihre Familien sie nach deren Tod dargestellt haben.
Und jetzt habe ich mich schon wieder ziemlich lange über »Romantic Outlaws« ausgelassen – es ist nun mal ein diskussionswürdiges Buch – und das einzige, was jetzt noch zu sagen bleibt, ist, dass ich jetzt wahnsinnig gespannt auf »Frankenstein« bin das ich schon im Regal stehen habe und das nur darauf wartet, dass ich es endlich lese. Ich bin wirklich gespannt wie ich diesen Klassiker wahrnehmen werde, gerade da ich jetzt so viel über Mary Shelley und die Umstände unter denen sie »Frankenstein« geschrieben hat weiß.
[4 Sterne]
Aber kommen wir zu den Büchern, die ich gerade lese. Das sind nämlich mal wieder einige:

»A Curse so Dark and Lonely« von Brigid Kemmerer ist ein Retelling von Beauty and the Beast und bisher – ich habe etwa ein Viertel gelesen – gefällt es mir ziemlich gut. Ich mag was die Autorin aus dem Märchen gemacht hat, es ist toll, dass wir eine behinderte Protagonistin haben – Harper leidet unter Cerebralparese und ja, ich musste diesen Begriff erstmal googeln (für diejenigen die genauso wenig Ahnung haben wie ich: dabei handelt es sich um cerebrale Bewegungsstörungen, die aufgrund von frühkindlicher Hirnschädigung auftreten und sich in Form von Störungen des Nervensystems und der Muskulatur zeigen; in Harpers Fall äußert sich das durch ein Humpeln) -, die gleichzeitig nicht über ihre Behinderung definiert wird und das einzige, was mir nicht gefällt, ist, dass sich ein Love Triangle andeutet und ich das Gefühl habe, dass ich den Ausgang davon nicht mögen werde. Aber ich möchte auch keine voreiligen Schlüsse ziehen und werde den Rest des Buches einfach auf mich zukommen lassen.

Nebenbei lese ich außerdem »Magnus Chase and the Sword of Summer« von Rick Riordan. Das Buch habe ich schon ewig auf dem SuB und weil Friederike von Buch & Gewitter mir immer wieder erzählt hat wie toll diese Reihe ist habe ich sie endlich mal angefangen – und was soll ich sagen, nach gut der Hälfte bin ich mal wieder ziemlich begeistert von Rick Riordans Art Geschichten zu erzählen. Der Humor ist großartig, aber das ist ja kein Geheimnis, die Charaktere sind sehr divers und ich weiß nicht ob ich »Magnus Chase« so klasse finde gerade weil ich wenig über nordische Mythologie weiß und so etwas dazu lerne oder ob das Buch an sich einfach toll ist, aber diese Mischung aus Mythologie und unserer heutigen Welt ist wieder einmal richtig gut gelungen. Um »Romantic Outlaws« zu beenden hatte ich erstmal alle anderen Bücher die ich gerade lese hinten angestellt, weshalb ich schon ein paar Tage länger nicht mehr in diesem Buch weitergelesen habe, aber nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt auf die zweite Hälfte des Buches und werde es definitiv bald beenden.
Und schließlich darf natürlich das Hörbuch, das ich gerade höre, nicht fehlen: »Daisy Jones & The Six« von Taylor Jenkins Reid. Letzten Monat habe ich »The Seven Husbands of Evelyn Hugo« gelesen (und geliebt) und war nun umso gespannter ob andere Bücher der Autorin mich gleichermaßen begeistern können. Und guess what? Das können sie sowas von. Oder zumindest »Daisy Jones & The Six«. Es hat sich hier einfach angeboten das Hörbuch zu hören, weil die Geschichte in Interview-Form erzählt wird und das Hörbuch einen ganzen Cast an Sprechern hat und erst war ich etwas skeptisch, ob ich der Geschichte so gut folgen kann, aber meine Sorgen waren unbegründet. Ehe ich mich versah steckte ich schon mittendrin im Buch und lausche gebannt der Geschichte dieser fiktiven Band. Ich weiß nicht wie Taylor Jenkins Reid das macht, aber wie auch schon bei Evelyn Hugo hat man beim Lesen einfach das Gefühl diese Charaktere sind so dermaßen real, dass man teilweise ganz vergisst, dass es sich hierbei um fiktive Persönlichkeiten handelt und es Daisy Jones und The Six nicht wirklich gibt.

Das waren jetzt die Bücher die ich seit Anfang März gelesen habe und ich muss sagen, für meine Verhältnisse sind das ziemlich wenige – was aber überhaupt nicht schlimm ist. Denn immerhin haben mir die Bücher alle ziemlich gut gefallen und auch die, die ich jetzt lese, mag ich bisher ja sehr gerne. Außerdem möchte ich mich mit meinem Lesen auch nicht unter Druck setzen. Wenn ich mal keine Lust habe zu lesen, dann halt nicht.
Ich habe nämlich gerade wieder total Lust Serien zu gucken und habe vor ein paar Tagen zum… puh… dritten Mal? Ich glaube zum dritten Mal »Game of Thrones« angefangen. Jap. Ich bin eine der wenigen Personen die diese Serie immer noch nicht gesehen hat – wehe jemand spoilert mich, es ist erstaunlich wie wenig ich mich bisher gespoilert habe, trotz, dass alle Welt über diese Serie redet. Außerdem hat es mir Criminal Minds mal wieder angetan, ich liebe diese Serie und setze mein Vorhaben fort irgendwann jede Folge zu kennen. Mittlerweile bin ich bei Staffel 6 angekommen und dieser Tag wird nicht heute sein, aber irgendwann werde ich noch lernen diese Serie nicht direkt vor dem Schlafengehen zu gucken, denn nach einer Folge bin ich immer denkbar wach. Und gucke nochmal nach ob ich auch wirklich meine Zimmertür abgeschlossen habe. Ja, ich bin ein Angsthase.
Und abgesehen davon habe ich mir noch eine neue Ablenkung angeschafft und die nennt sich Stardew Valley. Ich spiele das Spiel auf der Nintendo Switch und bin dezent süchtig? Und Gott sei Dank multitaskingfähig, weil so kann ich Serien gucken und spielen und muss mich nicht für eines entscheiden, juhu.
Und weil dieser Beitrag schon wieder viel länger geworden ist als geplant – ich wünschte das Schreiben würde mal so flüssig klappen wie das Schreiben von Beiträgen für den Blog – höre ich jetzt auf zu reden tippen und wünsche euch einen schönen restlichen Sonntag!