
Infos.
Autor/in: Sarah J. Maas
Seiten: 698
Sprache: Englisch
Sprache: Englisch
Reihe: 3 von 3
Wertung: 4 Sterne
Wertung: 4 Sterne
Klappentext.
Feyre has returned to the Spring Court, determined to gather information on Tamlin’s maneuverings and the invading king threatening to bring Prythian to its knees. But to do so she must play a deadly game of deceit – and one slip may spell doom not only for Feyre, but for her world as well. As war bears down upon them all, Feyre must decide who to trust amongst the dazzling and lethal High Lords – and hunt for allies in unexpected places.
Meine Meinung.
Ziemlich genau ein Jahr lang habe ich mich auf den Erscheinungstermin von A Court of Wings and Ruin gefreut, regelrecht darauf hin gefiebert. ACOWAR war eines der wenigen Bücher, auf die ich mich das ganze Jahr lang konstant gefreut habe. Ich konnte es nicht erwarten es in den Händen zu halten (beziehungsweise auf meinen Kindle zu laden) und habe auch pünktlich um kurz nach Mitternacht angefangen zu lesen, weil ich es einfach nicht hatte erwarten können bis zum nächsten Morgen zu warten.
Zugegeben, ich bin mit der Erwartung an das Buch herangegangen, dass es mich wahrscheinlich enttäuschen würde. Von A Court of Thornes and Roses bin ich kein großer Fan gewesen, aber A Court of Mist and Fury hat die Trilogie in eine völlig andere Richtung gelenkt und ich liebe den zweiten Band. So sehr.
Die letzten Tage habe ich es tunlichst vermieden zu viel auf Tumblr/ Instagram/ Pinterest unterwegs zu sein aus Angst vor Spoilern, denn obwohl ich grundsätzlich nie ein Problem damit habe gespoilert zu werden… ACOWAR wollte ich dann doch lesen ohne die halbe Handlung im Vorfeld zu kennen. Ich wollte mich überraschen lassen.
Deshalb teile ich dieses Review auch in einen allgemeinen Teil und in einen Spoiler Teil. Letzterer kommt logischerweise später und ich werde vorher einen Absatz machen 🙂
Das Buch beginnt mit einem Prolog aus Rhysands Sicht der fünfhundert Jahre vor dem aktuellen Geschehene spielt und den man meiner Meinung nach auch hätte streichen können. Für mich hat diese Szene wenig zur Handlung beigetragen und ich hätte es angenehmer gefunden, wenn man gleich mit Feyres Sicht angefangen hätte. Sie befindet sich zu Anfang, wie ja auch der Klappentext sagt, im Spring Court und die ersten paar Kapitel haben mir sehr, sehr gut gefallen, trotz der Abwesenheit von Rhys und Co. Für mich persönlich hätte Feyre auch noch länger im Spring Court bleiben können, denn dieser Handlungsstrang wurde für mein Verständnis ziemlich schnell zu einem Ende gebracht, wobei ich auch sagen muss, dass das Wiedersehen zwischen Rhys und Feyre on point war. Für mich perfekt, nicht zu viel, wie ich schon fast erwartet hatte, nicht zu kitschig und überladen, sondern wie ich fand genau richtig. Leider fand ich die Handlung danach etwas träge, da viel geplant wurde und Verbündete gefunden werden mussten, aber gefühlt hätte man einen großen Part des Mittelteils sehr gut weglassen können, ohne, dass sonderlich viel verloren geht. Ich fand den gesamten Mittelteil wie schon bei ACOMAF sehr gezogen, was schade ist, in Anbetracht dessen, dass die Geschichte um Rhys und Feyre hier zu Ende gebracht wurde.
Was mir ingesamt gut gefallen hat war die Charakterentwicklung, die Feyre von Band 1 bis Band 3 durchmacht, wobei sie sich in ACOWAR alleine finde ich nicht großartig weiter entwickelt hat, was an sich okay für mich gewesen wäre, wenn ich nicht ein paar Probleme mit ihrem Charakter gehabt hätte. Ich finde toll, dass sie so selbstbewusst geworden ist, dass Rhys ihr dieses Selbstbewusstsein in ACOMAF wiedergeben konnte, aber an einigen Stellen war sie mir fast schon zu extrem. Wenn ich ehrlich bin, dann hat sich ACOWAR zwischendrin wie eine FanFiction gelesen, besonders im Bezug auf ein paar Nebencharaktere.
Noch etwas das mir gut gefallen hat, war der mating bond zwischen Feyre und Rhys, der so manche Konversation erspart und auch Kapitel aus Rhys’ Sicht, da Feyre hier und da quasi sieht was er sieht, wenn er woanders ist als sie. Das fand ich stilistisch definitiv besser als wenn die Autorin Sichtwechsel eingeführt hatte, da man so trotzdem quasi einen Abschnitt aus Rhys’ Sicht hatte, aber eben nicht so aus dem Zusammenhang gerissen.
Ebenfalls schön fand ich, dass endlich die restlichen High Lords aufgetaucht sind. Einige waren sympathischer als andere, mir hat es ja besonders Helion angetan, aber irgendwie hat sich ein Treffen zwischen den ach so Mächtigen auch angefühlt wie der reinste Kindergarten, was ich schon wieder nicht so toll fand.
Zudem fand ich das Ende sehr gehetzt, es wurden so viele Handlungsstränge auf einmal zusammengeführt, dass einem fast schon der Kopf schwirrte, und einige davon kamen für meinen Geschmack auch etwas zu kurz.
Ein wenig Probleme hatte ich wieder einmal mit Sarah J. Maas’ Schreibstil. Es ist ja nicht so, dass die Frau nicht schreiben kann, aber… manchmal ist es einfach so anstrengend zu lesen. Außerdem wiederholt sie sich dieses Mal gefühlt echt oft, zum einen was die Gedanken der Charaktere angeht, als auch bestimmte Ausdrücke. Es kam mir vor als hätte ich andauernd “vulgar gesture” gelesen, nur um ein Beispiel zu nennen – und daran sieht man dann auch das erwachsene Verhalten unserer Charaktere…
Noch etwas, das mich positiv überrascht hat, war, dass ACOWAR deutlich weniger smut enthielt als erwartet. Was ich keinesfalls schlimm fand, die Szenen, die es gab, waren mir persönlich schon fast zu viel, zumal meistens irgendwie unpassend was Ort/Zeit anging. Wobei unpassend vielleicht nicht das richtige Wort ist. Überflüssig. Überflüssig passt besser.
Insgesamt muss ich sagen, dass ACOWAR sich für mich sehr… unfertig angefühlt. Man hätte definitiv mehr daraus machen können. Mein größtes Problem war glaube ich, dass ACOMAF sehr character driven war, was mir wahnsinnig gut gefallen hat, und ACOWAR genau das Gegenteil ist.
Aber kommen mal wir zum spaßigen Teil:
SPOILER
Herrlich. Ich fand es einfach nur herrlich wie Feyre Tamlin am Anfang gegen Lucien aufhetzt. Absolut genial. Bisher war ich kein sonderlich großer Fan von Lucien, fand ihn eher uninteressant, aber er hat sich Feyre als guter Freund erwiesen, wobei das zu einem Teil natürlich auch daran lag, dass sie Elains Schwester ist und ihm kaum etwas anderes übrig blieb, wenn er seinen mate wiedersehen will. Dennoch, so langsam verstehe ich die ganze Schwärmerei über Lucien, er ist schon schwer in Ordnung.
Zumal ich richtig gut finde, dass der mating bond zwischen Lucien und Elain nicht so glatt läuft wie bei Rhys und Feyre die ihn beide annehmen. Am Ende von ACOMAF schien es so als würden mates verteilt werden wie Süßigkeiten, was in ACOWAR etwas zurückgeschraubt wurde.
Die Verbindung zwischen Rhys und Feyre kommt am Anfang finde ich etwas zu kurz. Klar, sie ist im Spring Court auf feindlichem Territorium und traut sich deshalb kaum mit ihm zu kommunizieren, aber es kam auch nicht so wirklich rüber, dass sie ihn vermisst. Die meiste Zeit war sie einfach wahnsinnig wütend auf Tamlin/ Ianthe/ Brannagh/ Dagdan, aber ich hatte dennoch erwartet, dass es schwerer wird für die beiden getrennt zu sein.
Ianthe. Gott, was habe innerlich gejubelt, als Feyre ihr die Hand zertrümmert hat. Tolle Szene, Ianthe hat es absolut verdient. Auch als Feyre den Stein bei dieser Sonnenaufgang Sache verlegt hat und Ianthe nicht wie geplant angeschienen wurde… so verdient. Fast habe ich laut gelacht.
Nesta. Okay, sie kann super bitchig sein und manchmal will man ihr einfach nur den Hals umdrehen, aber… sie hatte auch ihre Momente. Und sie hat offensichtlich einen weichen Kern, wenn man sich anguckt wie sie sich um Elain sorgt.
Und Cassian. Mein Gott, die beiden zusammen… perfection. Loved it. Die Szene am Ende auf dem Schlachtfeld… eigentlich hat das Buch mich emotional nicht sonderlich mitgerissen, aber da kamen mir fast die Tränen. Wenn eines der nächsten Bücher nicht über die beiden ist… argh. Das war am Ende so unfertig. Das kann nicht alles gewesen sein. Nein. Sehe ich nicht ein.
In ACOMAF habe ich Rhys’ und Feyres Beziehung geliebt, man hat gemerkt, dass sie einander gut tun und einander brauchen und an man hat mitgefiebert. Letzteres hat man hier natürlich nicht mehr, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die beiden sich weiterentwickelt haben. Vielmehr wird immer wieder erwähnt was für ein toller Hecht Rhys eigentlich ist, Feyre idealisiert ihn sehr und Sarah J. Maas schreibt immer, immer, immer wieder, dass die beiden sich ebenbürtig/gleichgestellt sind. Ja, danke, das habe ich auch schon im letzten Band verstanden, muss also nicht dauernd wiederholt werden. Die Beziehung wurde mir zu sehr auf diesen einen Punkt gelenkt, der schon längst geklärt ist und das hat mich mit der Zeit etwas genervt.
Das oben erwähnte FanFiction feeling: Einerseits fand ich Viviane total over the top, die Frau hat irgendwie absolut nicht darein gepasst. Ne.
Und dann diese Szene mit Amren und Varian. Einerseits wollte ich lachen, andererseits… echt jetzt? Musste das sein? Sehr realistisch…
Außerdem habe ich die ganze Zeit damit gerechnet dass jemand stirbt. Bei 72% ist praktisch nichts passiert und keiner der Charaktere hat bis dahin so richtig gelitten und das hat mich zugegeben sehr gestört. Ich habe mir mehr erwartet.
Die ersten Schlachten fand ich sehr strange, wie Feyre und Mor einfach nur zuschauen. Was mich zu dem Punkt bringt, dass Feyre in diesem Buch eigentlich nichts gemacht hat. Hauptsächlich war sie nur Erzählerin, hat sich als High Lady aufgespielt, aber sie hat nicht aktiv gekämpft wie die anderen. Da hat sie diese ganzen tollen, vielen Kräfte und dann setzt sie sie nicht ein? Fand ich irgendwie doof. Verschwendung von Ressourcen.
Wie gesagt war das ganze Ende einfach viel zu chaotisch. Auf einmal tauchen Miryam und Drakon auf, Vassa und Papa Archeron. Hm… hätte für mich nicht sein müssen. Gerade das mit Vassa nicht, wobei ich mir vorstellen könnte, dass sich eines der nächsten Bücher eventuell um sie drehen könnte?
Aber vor allem: Wie unnötig war es bitte, dass Rhys und Amren gestorben sind? Mit Amren hatte ich nicht gerechnet, aber mit ihrem Opfer konnte ich gut leben. Bei Rhys war klar, dass er überleben würde, weil a) Schneewittchen retelling und b) als wenn Sarah J. Maas eines ihrer Babys umbringen würde.
Puh. Ich glaube das war die längste Rezension die ich je geschrieben habe. Fantastisch wie ich nach Jahren des Bloggens so langsam feststelle, dass es sehr hilfreich sein kann sich während des Lesens Notizen zu machen… aber in mein Bullet Journal schreibe ich auch einfach so gerne 🙂
Ist Rhys nun gestorben oder nicht? Das kommt gerade nicht so wirklich rüber.
Im Endeffekt ist er nicht gestorben, obwohl es kurzzeitig so aussah 🙂
Aha. Na dann bin ich mal gespannt, hoffe der letzte Teil kommt bald auf deutsch 😁🙈
weiß man denn schon wann der 3. Teil in deutsch erscheinen wird?
Puh, ehrlich gesagt keine Ahnung, ich habe die Bücher nur auf englisch gelesen und habe demnach keine Ahnung von den deutschen Erscheinungsterminen, tut mir leid 🙂