Lange, lange Zeit war ich jemand, der seine Bücher in möglichst gutem Zustand haben wollte. Wehe jemand knickte den Buchrücken oder beschädigte meine Schätzchen sonst irgendwie. Wenn ich ein Buch nach dem Lesen zurück ins Regal gestellt habe, dann wollte ich, dass es möglichst ungelesen und wie neu aussieht. Weil neue Bücher nun einmal einfach hübsch sind. So makellos und ohne Gebrauchsspuren. Toll, oder? Jein. Mittlerweile sehe ich das nämlich – wie der Titel dieses Beitrags vermuten lässt – ein wenig anders. Ich weiß nicht mehr genau wann ich mich dazu entschieden habe meine Prinzipien über den Haufen zu schmeißen (zumindest teilweise) und in meine Bücher zu schreiben, aber ich habe mich währenddessen ein bisschen ausprobiert und habe ein System gefunden, das für mich im Augenblick ganz gut funktioniert. Schritt 1: Angefangen habe ich glaube ich damit, dass ich bei »Strange the Dreamer« von Laini Taylor die Übersetzung zu einigen Wörtern in das Buch geschrieben habe, weil mir aufgefallen ist, dass mein Wortschatz doch etwas zu wünschen übrig lässt. Zumindest, wenn ich jedes Wort verstehen möchte, wie es bei dem Buch der Fall war, denn Laini Taylor schreibt so wunderbar detailreich und atmosphärisch, dass ich einfach nichts verpassen wollte. Zusätzlich habe ich einige Zitate frei Hand unterstrichen, die ich besonders schön fand. Bei einem zweiten Lesen letzten Oktober habe ich dann einen anderen Stift zum Unterstreichen von Zitaten benutzt und kann jetzt so feststellen welche Zitate mir bei welchem Lesedurchgang am besten gefielen, was ich ziemlich cool finde, da »Strange the Dreamer« so ziemlich mein Lieblingsbuch ist. Außerdem ist mir beim zweiten Lesen aufgefallen wie wenig es mich stört, dass ich die Übersetzungen reingekritztelt habe. Das gehört jetzt irgendwie zu dem Buch dazu und sieht vielleicht auf Fotos nicht schön aus, aber ich mag es. Am Anfang musste ich also erstmal akzeptieren, dass es okay ist in Bücher reinzuschreiben. Ich musste mich von dem Gedanken befreien, dass ich mein Buch ruiniere und verinnerlichen, dass es “nur” ein Buch ist. Im besten Fall hat es rund 10€, im schlimmsten vielleicht auch mal 20€ gekostet. Das ist nicht die Welt. Wenn ich in ein paar Monaten feststelle, dass ich meine Ausgabe voller Markierungen total blöd finde, dann kann ich mir eine neue kaufen, wenn es unbedingt sein muss. Allerdings glaube ich nicht, dass mir das oft passieren wird, denn eigentlich habe ich immer Freude daran noch einmal durch meine Lieblingsbücher durchzublättern und zu sehen, welche Stellen mir besonders gefielen. Schritt 2: Irgendwann ein wenig später habe ich das Übersetzungen von Wörtern in Bücher schreiben wieder aufgegeben, weil ich dadurch einfach eeewig brauche. Aber ich bereue es auch nicht, für manche Bücher braucht man eben Zeit. Nichtsdestotrotz war ich damit nicht so ganz zufrieden und habe angefangen mir beim Markieren von Zitaten ein bisschen Gedanken um die Farben zu machen, mit denen ich markiere. Ich benutze zum Unterstreichen am liebsten meine Dual Brush Pens von Tombow, einfach weil ich mit denen gefühlt eine geradere Linie zeichnen kann als mit einem Textmarker und gerade die pastelleneren Farben sind nicht so aufdringlich anzusehen, aber das ist persönliche Vorliebe. Allerdings hat es auch ein wenig gedauert, bis ich hier ein System entwickelt habe, denn am Anfang habe ich einfach für jedes Buch einen neuen Farbcode verwendet, was damit aber irgendwann nicht mehr zufrieden, weil ich dann jedes Mal erst überlegen muss was ich mit den Farben eigentlich wollte. Bei manchen Büchern wie »City of Bones«, wo ich ausschließlich lustige Zitate in gelb markiert habe ist das noch einfach, aber bei »Truly Devious« zum Beispiel habe ich nach ganz anderen Kritikern markiert – Hinweise zu den Personen und dem Fall und Zitate die ich mag – und da heißt gelb nun mal etwas völlig anderes. Ihr seht schon, es ist nicht so leicht. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass ich da gleich mit mehr System rangehen muss, aber hey, immerhin bin ich jetzt um eine Erfahrung reicher. Deshalb kommen wir jetzt zu: Schritt 3: Vor ein paar Wochen habe ich mir dann schließlich ein separates Federmäppchen zusammengestellt mit den Stiften, die ich zukünftig zum Markieren in Büchern benutzen möchte. Mein colour code sieht dabei folgendermaßen aus: Blaugrauer Tombow – Ich mag das Zitat/ die Szene Gelber Tombow – witzig Grüner Tombow – worldbuilding das ich besonders interessant/wichtig findeGrün unterstrichen – Zitat/Szene macht mich sauer/ich bin genervt Blau unterstrichen – Zitat/Szene lässt mich emotional werden Gelb unterstrichen – wichtige Info Lila unterstrichen – Zaubersprüche in Harry Potter Zu den Farben gibt es dann logischerweise noch Klebezettel, weil ich keinen passenden für das blaugrau hatte nehme ich dazu einen pinken Zettel und um die beiden gelben Markierungen auseinander zu halten nehme ich für die witzigen Szenen und Zitate einen organgenen Klebezettel. Außerdem sortiere ich die Markierungen nach Wichtigkeit für mich persönlich indem ich kleine und große Klebezettel nehme; also normale Klebezettel für die Stellen die mich besonders begeistert haben und Klebezettel die nur halb so breit sind für erwähnenswerte Stellen, die mir aber nicht ganz so viel bedeuten. Mit dem System, das ich entwickelt habe bin ich bisher ganz zufrieden. Ich habe noch nicht so viele Bücher damit bearbeitet, aber ein paar und gerade alte Lieblingsbücher nochmal zu lesen und dieses Mal alles zu markieren was ich daran liebe macht unglaublich viel Spaß. Im Augenblick lese ich »Crooked Kingdom« von Leigh Bardugo noch einmal und ich habe so viel Freude daran dieses Buch zu lesen, als die witzigen Dialoge zu markiere und die Zitate, die ich schon vorher geliebt habe, jetzt aber viel leichter wiederfinden kann. Ich muss dazu sagen, dass ich immer noch versuche meine Bücher in einem einigermaßen guten Zustand zu halten, ich mag immer noch keine gebrochenen Buchrücken und wenn ich eine Linie nicht so gerade ziehe wie gewollt, dann ärgert mich das schon etwas. Das ist auch der Grund, weshalb ich noch etwas zögerlich dabei bin meine Gedanken beim Lesen ins Buch zu schreiben, einfach weil ich meine Handschrift dann meist später nicht mehr mag und mich dann tatsächlich ärgere, dass ich nicht […]
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