
Ich habe das Rezensionen schreiben zuletzt arg vernachlässigt, obwohl ich fleißig gelesen habe, deshalb hier ein Stapel mehr oder weniger lange Rezensionen zu ein paar Büchern, die mir zuletzt gut gefallen haben:
Meine geliebte Schwester – Samantha Downing*
Ich hatte bereits Samantha Downings Debüt »My Lovely Wife« gelesen, wobei mir das Ende da überhaupt nicht gefallen hat, deshalb war ich umso gespannter auf ihr zweites Buch, bei dem sich – wie ich einigen Rezensionen im Vorfeld entnommen habe – ebenfalls bezüglich des Ausgangs der Geschichte die Geister scheiden. Zurecht, wie ich finde. Ich weiß nämlich auch immer noch nicht so genau, was ich davon halte. Aber keine Sorge, ich verrate natürlich nichts und springe jetzt auch zum Anfang bzw. den Figuren, die das ganze Buch so spannend und unterhaltsam gemacht haben:
Die Geschichte ist an sich eigentlich recht simpel: Drei Geschwister, die eigentlich nicht mehr viel miteinander zu tun haben plus zwei Ehepartner unternehmen einen Roadtrip einmal quer durch die USA, damit die Geschwister an das Erbe des Großvaters kommen. Dabei ist die Strecke genau vorgegeben, die Geschwister haben nämlich vor einigen Jahrzehnten mit ihrem Großvater bereits eine solche Tour gemacht. Letztendlich geht es bei dem Buch die ganze Zeit darum herauszufinden, was genau damals eigentlich passiert ist, wobei man immer wieder Rückblenden bekommt, die nach und nach Aufdecken, was los war – und das war stellenweise echt heftig, aber hatte gleichzeitig auch des Öfteren eine witzige Note, es gab einiges an Situationskomik was die ganze Situation angeht und auch die Beziehung der Geschwister in der Gegenwart.
Die Figuren machen hier definitiv das Buch aus – so richtig mochte ich keinen, aber das ist auch vollkommen okay. Protagonistin Beth erzählt sehr nachvollziehbar die Ereignisse, wobei es mir ab und an schwer fiel zu folgen beziehungsweise waren die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit manchmal so fließend, dass ich nicht genau wusste wo ich mich gerade befinde, aber das zeigt gleichzeitig auch wieder auf, wie ähnlich die Fahrten sich auf gewisse Weise waren. Die Geschwister haben auf jeden Fall alle ihre Laster und Probleme und wurden dadurch zu sehr spannenden Hauptfiguren, denen ich alles getraut habe.
Streiten kann man sich wie gesagt dann über das Ende. Ich fand es prinzipiell gelungen und vor allem auch logisch, was meine größte Kritik bei »My Lovely Wife« war, das kam mir nämlich nicht logisch vor. Und trotzdem… weiß ich auch nicht. Hätte ich irgendwie gerne mehr gehabt, aber irgendwie fand ich es auch gut. Schwierig, schwierig. Aber letztendlich macht das Buch ja nicht nur das Ende aus, sondern auch der ganze Weg dahin und den fand ich sehr spannend und unterhaltsam.
Der Weihnachtosaurus: Ein Dino zum Fest – Tom Fletcher*
Seit ich 2017 das erste Weihnachtsosaurus Buch im November gelesen habe, lese ich die Bücher gerne jedes Jahr wieder. Es sind für mich die ultimativen Weihnachtsbücher und nichts versetzt mich mehr in Weihnachtsstimmung. Dass ich den Zeichenstil von Shane Devries wahnsinnig mag, der sehr niedlich ist, hilft natürlich auch. Die Weihnachtosaurus Bücher sind solche, bei denen ich mir beim Lesen denke „ich hoffe ich habe irgendwann mal Kinder, denen ich diese Bücher vorlesen kann“, weil sie einfach so liebevoll geschrieben und gestaltet sind.
»Der Weihnachtosaurus – Ein Dino zum Fest« liefert letztendlich zwar keinen neuen Inhalt, macht die Weihnachtosaurus Geschichte aber zugänglich für noch jüngeres Publikum, was ich toll finde.
Love Wanted oder: Wie werde ich meine Familie los – Jesse Q. Sutanto*
Ich wollte »Dial A for Aunties« schon ganz lange lesen und als ich dann gesehen habe, dass der atb Verlag es auch auf deutsch übersetzt hat wusste ich, dass jetzt endlich der richtig Zeitpunkt ist und ich aufhören muss dieses Buch vor mir herzuschieben. Auch, wenn ich zugegeben weder das deutsche Cover mag – die Figuren sehen so weiß aus, obwohl die Hauptfiguren chinesisch-amerikanisch sind? – und der Titel passt halt leider auch gar nicht. Denn Protagonistin Meddy will nicht ihre Familie loswerden, sondern eine Leiche. Es müsste also eher heißen „wie werden meine Tanten und ich den Mann los, den ich aus versehen umgebracht habe“, aber ja, das wäre vielleicht ein etwas langer Untertitel. Aber er wäre passender!
»Love Wanted« vermischt letztendlich ganz viele Genres, was ich lange nicht mehr gelesen habe, mir aber sehr, sehr gut gefallen hat. Es hat Rom-Com Charakter – ich habe manche Szenen so bildlich vor Augen gehabt, ich kann mir dieses Buch so gut als Film oder Serie vorstellen! -, aber eben auch dieses How To Geht Aways With Murder Thema und die Mischung war einfach so, so gut. Ich hatte so unfassbar viel Spaß mit dem Buch, habe mehrfach laut gelacht. Meddy, ihre Mutter und ihre Tanten waren einfach großartig.
Das einzige, was das Leseerlebnis für mich glaube ich noch besser gemacht hätte, wäre, wenn ich doch zum Original gegriffen hätte. Die Übersetzung ist nicht schlecht, aber ich fand die Wortwahl an manchen Stellen ein bisschen awkward, aber das kann auch nur mein persönlicher Eindruck sein. Außerdem würde das grammatikalisch falsche Englisch der Tanten glaube ich auf englisch eben auch noch besser rüberkommen, als auf Deutsch. Aber das wusste ich letztendlich, als ich mich für das Lesen der deutschen Übersetzung entschieden habe, also will ich das eigentlich gar nicht allzu sehr kritisieren, zumal mir das Buch eben trotzdem sehr gut gefallen hat.
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi – Lin Rina*
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi habe ich ziemlich spontan als Rezensionsexemplar angefragt – ich wusste nämlich nicht mal, dass es einen zweiten Teil zu Animant Crumbs Staubchronik gibt. Nicht, dass ich Animant Crumb zu dem Zeitpunkt schon gelesen hätte, aber das Buch um Elisa und Jamie wurde bei Netgalley im Adventskalender vorgestellt und als ich den Klappentext gelesen habe, konnte ich nicht anders, als das Buch anzufragen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich es dann bestätigt bekommen habe und vorher noch fix Animant Crumbs Staubchronik gelesen, nur so der Ordnung halber. Und ich freue mich sehr, dass das Buch im Adventskalender von Notgalley war, denn sonst hätte ich weder Animants noch Elisas Geschichte im Dezember/Januar gelesen und das wäre doch sehr schade gewesen, weil die Bücher nämlich ganz wunderbar in den Winter passen.
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi spielt nämlich zu großen Teilen über Weihnachten und Silvester und auch sonst ist die Stimmung in den Büchern dank des Settings einfach sehr gemütlich und idyllisch – auch, wenn Elisa einen Mord aufklären will – und passt finde ich richtig gut in diese Zeit.
Elisa als Protagonistin fand ich sehr charmant und unterhaltsam und ich mochte sie noch lieber als Animant. Elisa ist schlau und vorlaut und lässt sich nichts sagen, obwohl das vielleicht manchmal besser wäre. Ich habe sie jedenfalls sehr schnell ins Herz geschlossen und sehr gerne über sie gelesen, sie war eine wunderbare Erzählerin. Vor allem, weil das Buch als Erzählung von Elisa verfasst ist und auch die Fußnoten mit Anmerkungen von Elisa und Jamie haben das Ganze schön abgerundet und waren das Tüpfelchen auf dem i.
Also, Setting toll, Figuren toll, Handlung… vielleicht etwas langsam am Anfang, ich hatte das Gefühl die Geschichte hat ein bisschen gebraucht, um ins Rollen zu kommen, war letztendlich aber sehr viel weniger langatmig und ausschweifend als der Vorgänger über Animant Crumb. Ich fand aber sehr stimmig, wie die beiden Bücher lose miteinander verknüpft waren. Obwohl ich sie die ganze Zeit miteinander vergleiche und sie in der gleichen Welt spielen kann man sie auch unabhängig lesen. Vor allem fand ich cool, dass das mit dem Koffer nochmal aufgegriffen wurde, weil das ja doch eine eher ungewöhnliche Geschichte war, wie der Koffer in die Bibliothek gefallen ist. Es hat einfach so gut gepasst, dass Elisa so auch noch einmal zu Wort kommen konnte und auch Jamie fand ich toll. Die beiden waren ein gutes Duo, ich mochte die Freundschaft zwischen den beiden sehr. Und das Ende! Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Bücher zu Elisa geben würde, ich finde der Epilog bietet da durchaus Potenzial und generell würde ich es einfach schön finden noch einmal in diese Welt eintauchen und ein Abenteuer mit den Figuren erleben zu können.
Hallöchen,
ich hab mir “Love wanted” neulich im Angebot geholt. Und ich musste gerade so über deinen Untertitel lachen. Der hätte auf jeden Fall noch neugieriger auf das Buch gemacht 😀
Jetzt freue ich mich auf jeden Fall noch mehr auf das Buch!
Liebste Grüße, Kate