
Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Beitrag anfangen soll, weil ich die letzten zwei Monate gar nicht gebloggt habe und gefühlt habe ich verlernt wie es geht. Aber heute soll es um zwei Bücher gehen, die ich in letzter Zeit gelesen habe beziehungsweise habe ich eins der beiden gerade erst abgebrochen. Und ich möchte über beide Bücher in einem Beitrag sprechen, weil sie zwar nicht unbedingt ähnlich sind was die Themen angeht, aber doch irgendwie die gleiche Art von Buch sind.
»Botschaften an mich selbst« ist eine Sammlung persönlicher Essays der Autorin, genauso wie »Ungezähmt. Über beide Autorinnen wusste ich im Vorfeld nichts. Jetzt könnte man sich fragen, wieso ich dann zu diesen Büchern gegriffen habe, was mich dazu gebracht hat sie lesen zu wollen. Bei »Botschaften an mich selbst« waren es einige sehr positive Stimmen auf Instagram, als das Buch vor ein paar Monaten auf deutsch erschienen ist. »Ungezähmt« wiederum habe ich im Urlaub im Juni in der Buchhandlung entdeckt und war mal wieder in der Stimmung für non-fiction. Außerdem hat der Bestseller-Sticker mich überzeugt, ich dachte so schlecht kann es dann nicht sein. (Haha.)
Botschaften an mich selbst*
Ich wusste gar nicht so genau worauf ich mich eigentlich einlasse, als ich »Botschaften an mich selbst« angefangen habe, wie gesagt habe ich bloß einige positive Meinungen gehört und dann hat FOMO eingesetzt und ich wollte es unbedingt lesen.
Tatsächlich hat das Buch mich dann auch gar nicht enttäuscht, auch wenn ich im Nachhinein nicht wirklich weiß, wie ich es bewerten soll, weswegen ich auf eine Sternebewertung verzichtet habe.
»Botschaften an mich selbst« besteht aus sechs mehr oder weniger langen Erzählungen der Autorin, in denen sie aus Teilen ihres Lebens erzählt. Das ist natürlich sehr persönlich, das ganze Konzept baut darauf auf. Und trotzdem war ich überrascht wie ehrlich es sich gelesen hat, aber auch wie bedrückend. Die Erzählungen waren so flüssig geschrieben und ich war von der ersten Seite an gefesselt – was sich gleichzeitig ein wenig seltsam angefühlt hat, weil ich beim Lesen immer wieder vergessen habe, dass dieses Buch nicht Fiktion ist, sondern ich über einen echten Menschen lese.
Emilie Pine schreibt über mehrere Themen, die einem sehr nahe gehen können. So spricht sie zum Beispiel über ihren kranken Vater, ihre Jugend und Fehlgeburten. Gerade ersteres und letzteres hat mich emotional sehr mitgenommen, obwohl es beides Themen sind, die mich persönlich nicht betreffen. Aber es war wie gesagt einfach so ehrlich und offen geschrieben und das hat mich einfach total gekriegt. Dazu kommt, dass »Botschaften an mich selbst« nicht sonderlich lang ist, es ließ sich super in einem Rutsch durchlesen.
Würde ich »Botschaften an mich selbst« also empfehlen? Wenn einen das Buch anspricht, auf jeden Fall.
Aber ich muss auch zugeben, dass es ein paar Wochen her ist, dass ich das Buch beendet habe und eigentlich habe ich es direkt nach dem Lesen abgehakt und seitdem nicht wieder drüber nachgedacht. Obwohl ich es in dem Moment sehr gut fand, hat es nachhaltig keinen großen Mehrwert für mich gehabt.
Ungezähmt
Mit »Ungezähmt« ging es mir eigentlich ganz ähnlich – das Buch hatte nicht sonderlich viel Mehrwert für mich. Ich habe ungefähr 2/3 gelesen, bevor ich es vor ein paar Tagen abgebrochen habe. Angefangen hatte ich es im Juni und der Anfang gefiel mir auch ziemlich gut. Ich mochte, dass die Kapitel meistens ziemlich kurz sind und auch hier wieder, wie ehrlich die Autorin ihr Leben auseinandernimmt. Je mehr ich allerdings gelesen habe, desto weniger mochte ich »Ungezähmt«. Es war mir stellenweise zu… dramatisch ist das falsche Wort, aber mir fällt auch kein passenderes ein. Stellenweise war ich thematisch auch einfach verloren.
Ich weiß nicht genau was ich von dem Buch erwartet habe, aber nicht das, was ich bekommen habe. Das Buch wird viel als lebensverändernd oder mit anderen vergleichbaren Adjektiven beschrieben, aber das ist nicht das, was ich daraus mitgenommen habe. Ja, es gab Kapitel, die ich mochte und bei denen ich beim Lesen zustimmend genickt habe, aber es gab auch einige, wo ich mich gefragt habe, worauf die Autorin hinaus will und wieso sie so viele Metaphern verwenden muss.
Dadurch, dass die Kapitel ziemlich kurz waren, habe ich mich öfter Mal ziemlich verloren gefühlt. War die Autorin zu der Zeit schon von ihrem Mann getrennt? Kannte sie ihre Frau schon? Wo befinde ich mich zeitlich gerade? Warum erzählt sie diese Anekdote, was hat das mit dem Thema zu tun?
Während ich bei »Botschaften an mich selbst« wenigstens für den Moment sehr gefesselt von Emilie Pines Leben und ihren Erzählungen war, so könnte Glennon Doyle mir nicht egaler sein. Ich mochte einfach die Art wie sie über ihr Leben geschrieben hat gar nicht, da hat sich immer irgendwas in mir gesträubt beim Lesen.
Vielleicht ist auch hier das Problem, dass ich zu jung bin, mich nicht wirklich reinversetzen kann in das, was die Autorin da beschreibt. Aber so oder so, für mich hat »Ungezähmt« einfach gar nicht funktioniert, es hat mich nicht weitergebracht, mir nichts Neues erzählt. Und ein wenig ärgere ich mich ehrlich gesagt sogar ganze 16€ dafür ausgegeben zu haben. Es ist nicht so, dass ich das Buch nicht empfehlen würde, es gibt bestimmt eine Zielgruppe für »Ungezähmt«, aber mein Buch war es leider nicht.