
Kennt ihr das, wenn ihr eine Reihe lest und einfach so gefesselt davon seid, dass ihr alle bisher veröffentlichten Bände hintereinander weg lesen müsst, weil es einfach so gut ist und euch nicht los und keine Ruhe lässt?
So ging es mir mit der Big Bad Wolf Reihe von Charlie Adhara. Ich habe die ersten vier Bücher im September back to back gelesen (und geliebt) und dann auf Mitte Januar hingefiebert, da ist nämlich der fünfte und glaube ich letzte Band erschienen.
Und ja, der Reihenname ist etwas cheesy, aber ich verspreche, die Reihe ist toll! Deshalb werde ich sie euch jetzt auch vorstellen. Nicht unbedingt in Form einer klassischen Rezension, denn wenn ich ehrlich bin, dann will ich einfach ein bisschen über die Bücher schwärmen, die mich so umgehauen haben.

In der Big Bad Wolf Reihe geht es um Cooper und Park, die in einer Welt leben, in der Werwölfe existieren, was der Regierung seit kurzem bekannt ist. Cooper arbeitet in einer Abteilung des FBI, die für Werwolf Verbrechen zuständig ist und bekommt für einen neuen Fall Park als Partner zugeteilt, der ein Werwolf ist. Die Partnerschaft der beiden ist quasi ein Experiment um zu schauen, wie gut Menschen und Werwölfe zusammenarbeiten können. Anfangs kommen die beiden eher mäßig gut miteinander aus, aber schon im ersten Band kommen sie sich näher und in den weiteren verfolgt man dann, wie ihre Beziehung sich entwickelt. Jeder Band umfasst außerdem einen neuen Fall, sodass es nie langweilig wird.
Kurz gesagt: gay werwolf crime.
Klingt wie gesagt mega cheesy und seltsam, aber es war so gut! Glaubt mir einfach. Es gibt Bücher, die sich einfach nicht gut zusammenfassen lassen, ohne dass sie irgendwie albern klingen, aber diese Reihe war wirklich, wirklich gut.

Wer mich kennt der weiß, dass ich eigentlich gerne querbeet lese und sowohl Fantasy, Thriller, als auch Romance sehr gerne mag und regelmäßig verschlinge. Eine Mischung aus allen dreien ist dann immer besonders toll und lässt mein Herz höher schlagen. Romantische Fantasy oder Romantic Suspense lese ich öfter mal und liebe ich beides wahnsinnig, aber Werwölfe und Crime und Romance? Und dann auch noch queer? Das beschreibt quasi mein perfektes Buch.
Es gibt mehrere Gründe, wieso ich diese Bücher so liebe und ich gehe sie jetzt mal nach und nach durch:
Wie gesagt behandelt jedes Buch einen neuen Fall und ich liebe wie unvorhersehbar die Auflösung jeweils – zumindest für mich – war. Ich hatte zwar so meine Vermutungen ab und an, gerade im ersten und letzten Band, aber insgesamt wurde ich doch recht häufig überrascht, was ich toll fand. Die Bücher haben alle unter 300 Seiten und sind damit recht kurz, aber ich finde genau richtig. Es wird nichts unnötig in die Länge gezogen.
Die Beziehung zwischen Cooper und Park war *chef’s kiss*.
Normalerweise lese ich nicht so gerne mehrere Bände lang über ein und dasselbe Pärchen, weil Autoren dazu neigen unnötige Probleme zu schaffen. Dementsprechend skeptisch war ich zunächst, aber keine Sorge. Zwar handelt jeder Band von Cooper und Park und sie haben auch in jedem ein… ich würde es nicht Problem nennen, aber einen kleineren oder größeren Konflikt. Dabei handelt es sich allerdings immer um Themen, die die beiden letztendlich näher zusammenschweißen. So muss Cooper zum Beispiel lernen nicht so kratzbürstig zu sein und ein wenig mehr zu kommunizieren. Was für “Konflikte” aber auch immer im Raum stehen, ist letztendlich nichts, was zwischen den beiden steht, sondern sie arbeiten einfach konstant an ihrer Beziehung und sich selbst. Das ist etwas was ich glaube ich so noch nie gelesen habe und ich fand es einfach großartig. Über Cooper und Park zu lesen hat mir einfach so wahnsinnig viel Freude bereitet, weil es immer um so normale Dinge ging und nie irgendwie Drama aufkam. Hach, ich liebe die beiden einfach. 💜
Cooper als Erzähler fand ich außerdem stellenweise sehr relatable vom Charakter her. Es gab einige Momente, in denen ich ihn gerne geschüttelt hätte, aber genauso viele, in denen ich mich seltsamerweise sehr in ihm wiedergefunden habe. Das hatte ich schon länger nicht mehr, hat aber nur dafür gesorgt, dass ich die Figuren noch lieber mochte.
Ich habe außerdem das Gefühl Charlie Adhara schreibt ziemlich inklusiv und das so scheinbar mühelos. Nicht nur, dass die Reihe vor queeren Figuren nur so wimmelt, ohne dass groß ein Fass aufgemacht wird, – und ja, wir könnten jetzt darüber diskutieren, dass eine (soweit ich weiß) cis hetero Frau über ein schwules Pärchen schreibt, aber das Thema möchte ich eigentlich gar nicht aufmachen, denn darum soll es hier nicht gehen -, ich habe bisher selten gelesen, dass bei Figuren so konsequent beschrieben wurde, wie sie aussehen. Ich glaube wir kennen alle das Phänomen, dass man sich Figuren automatisch weiß vorstellt, wenn sie nicht genauer beschrieben werden? Dazu kommt es hier gar nicht, weil sowohl weiße als auch BIPoC Figuren genau beschrieben werden. Das mag nur eine Kleinigkeit sein, aber mir ist das irgendwie sehr positiv aufgefallen.
Und schließlich sind da noch die Werwölfe.
Ich mochte Bücher über Werwölfe eigentlich schon immer und auch hier fand ich die Wesen wieder sehr faszinierend. Ich glaube ich mag einfach den Gedanken eines Rudels.
Was mir bei der Big Bad Wolf Reihe aber so gut an den Wölfen gefallen hat, war vor allem die – ich weiß, klingt wieder sehr cheesy -, Werwolf Politik. Oder wie auch immer man das am besten nennt. Jedenfalls die Spannungen zwischen den Werwölfen und den Menschen, wie diese Gruppen miteinander umgehen, aber auch die verschiedenen Parteien innerhalb der Werwölfe. Ab dem Dritten Band zieht sich das, was in der „Werwolf-Welt“ los ist wie ein roter Faden durch den Rest der Reihe. Je näher Cooper und Park sich kamen, desto mehr war Cooper auch mit den Werwölfen konfrontiert und musste recht viel über diese Welt lernen. Das fand ich sehr spannend, weil das den Büchern nochmal eine andere Richtung gegeben hat, die mir sehr gefiel. Und ich hoffe sehr, dass Charlie Adhara noch weitere Bücher in diesem Universum schreibt, denn ich habe das Gefühl da ist noch – absichtlich? – einiges offen. Nicht unbedingt auf eine unzufriedenstellende Weise, aber durchaus so, dass ich gerne noch mehr wissen würde.
Mir fallen bestimmt sobald ich diesen Beitrag veröffentlicht habe noch fünf weitere Punkte ein, die ich vergessen habe, aber das ist ja auch nicht schlimm. Vielleicht werde ich den Beitrag in Zukunft einfach bearbeiten, sollte ich noch mehr dazu zu sagen haben.
Und jetzt bleibt mir eigentlich nur noch ein letztes Mal zu erwähnen, wie sehr ich die Reihe liebe und dass es die Bücher übrigens – leider – nur als eBooks gibt und das für jeweils ungefähr 2,50€. Wer also mal reinlesen will, man macht mit dem ersten Band nicht viel falsch. 😬