
Die erste Woche des NaNoWriMo ist geschafft und bei mir hätte es besser, aber auch viel schlechter laufen können.
Idealerweise hätte ich letzte Woche mindestens 11669 Wörter geschrieben, tatsächlich waren es dann nur 7529. Bis auf an zwei Tagen habe ich den täglichen Word Count von 1667 Wörtern nicht erreicht.
Also ja, es hätte besser laufen können – aber ich bin trotzdem ganz stolz auf diese erste NaNo Woche und sehr zufrieden mit mir.
Dazu muss man wissen, dass ich die letzten Jahre den NaNo zwar immer hochmotiviert angegangen bin, aber nach zwei oder drei Tagen war meine Schreiblust dann meist auch wieder vorbei und ich habe das Ganze schleifen lassen. Ich habe mich gefühlt über drei Jahre in einer Schreibflaute befunden, nachdem ich 2017 zum ersten Mal eine Idee von vorne bis hinten auf’s Papier gebracht habe. Anfangs hat mich das noch motiviert, weil ich vorher noch nie etwas beendet hatte, aber irgendwie… ist dann das Gegenteil passiert und ich habe einfach gar nicht mehr geschrieben. Beziehungsweise habe ich gerne Mal was angefangen, aber keine Idee hat mich letztendlich so gereizt, dass ich diese unbedingt weiterschreiben wollte.
Was sich jetzt geändert hat? Eigentlich nichts. Bis auf die Kleinigkeit, dass ich mir selbst nicht erlauben werde etwas anderes zu schreiben, bis diese Geschichte, die ich gerade schreibe, beendet ist. Es ist eine absolute Herzensgeschichte, also sollte mir das hoffentlich nicht allzu schwer fallen. Ich habe die Idee die letzten Monate mit mir herumgetragen, auch schon angefangen sie zu schreiben, dann wieder liegen lassen – wir sehen ein Muster – und jetzt neu angefangen. Ich wollte ein paar Dinge ändern, die mir rückblickend nicht gefielen und ich finde das ist okay.
Ich habe diese Woche nämlich auch wieder einmal für mich herausgefunden, dass ich niemand bin, der einen Erstentwurf einfach so unterschreiben kann. Ich lese immer wieder die Kapitel, die ich bereits geschrieben habe und überarbeite sie etwas. Und ja, das frisst Zeit, die ich auch auf’s Schreiben verwenden könnte, aber ich rede mir ein, dass ich wenn ich ein wenig überarbeite, bevor ich weiter schreibe, mehr in den Köpfen der Figuren stecke und besser da weitermachen kann, wo ich aufgehört habe. Deshalb komme ich nicht so schnell voran, wie ich gerne würde, aber das stört mich nicht wirklich, denn hey – immerhin komme ich voran und das ist schon ein kleiner Erfolg für mich.
Etwas, das ich diese Woche ausprobiert habe und von dem ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich mal so schreibe, war nicht chronologisch zu schreiben. Wie gesagt trage ich diese Idee jetzt schon einige Monate mit mir herum und viele Szenen habe ich genau geplant, aber sie kommen eben erst später in der Geschichte. Dabei freue ich mich schon so sie zu schreiben! Das hat mich irgendwie aufgehalten den Anfang weiterzuschreiben, weil ich frustriert war, dass ich nicht das Schreiben konnte, auf das ich gerade Lust hatte. Also dachte ich “wieso nicht?” und habe angefangen Szenen zu schreiben, die erst später kommen. Die muss ich mit großer Sicherheit dann nochmal überarbeiten, aber wenigstes steht ein Teil des Grundgerüstes dann schon. Um nicht den Überblick zu verlieren habe ich begonnen alle Szene, die ich schon geschrieben habe oder die noch geplant sind auf Karteikarten zu schreiben. Diese habe ich dann chronologisch sortiert und weiß so zumindest immer, wann was grob in der Geschichte vorkommen soll und ich kann noch Szenen dazwischen schieben. Diese Art zu plotten gefällt mir gerade richtig gut, weil sie so viele Freiheiten lässt Sachen zu ändern. Natürlich könnte ich das auch mit irgendeinem Programm machen oder einfach ein Dokument mit Szenen anlegen, aber ich mag es die Karteikarten zu sehen und in der Hand zu haben.
Was die kommende Woche angeht, möchte ich gerne mindestens 15k Wörter erreichen. Ich hoffe das ist machbar, denn diese Woche habe ich zwar für meine Verhältnisse viel geschrieben, aber es ist auch noch etwas Luft nach oben. Wieder 7,5k Wörter sollte ich also hinkriegen. Hoffentlich. Und wenn nicht, dann ist es eben so.
Ich war die ersten Tage des NaNoWriMo nach anfänglicher Motivation wieder etwas demotiviert, weil ich gesehen habe, wie viel manche Leute einfach schreiben, wogegen meine paar tausend Wörter eben echt mickrig aussehen. Aber dann dachte ich mir, dass es darum ja gar nicht geht. Dann schreiben andere eben mehr, na und? Schreiben ist halt einfach nicht meine höchste Priorität und wird es nie sein. Momentan sieht meine Prioritätenliste nämlich so aus (und das tut sie eigentlich immer):
1. Uni und ehrlich, allein damit hat man halt eigentlich schon genug zu tun, das Staatsexamen rückt nämlich näher und ich kriege langsam richtig Angst
2. Lesen, weil lesen für mich über alles geht und ich kaum was lieber tue
3. Serien, YouTube und dabei Lettern oder zeichnen
4. Schreiben und Instagram
5. Der Blog und Animal Crossing auf der Switch
Wenn ihr auch beim NaNoWriMo mitmacht, wie läuft es bei euch? Seid ihr auch eher Marke langsam angehen wie ich oder haut ihr richtig krasse Word Counts raus? 😄
Hallöchen,
ich kenn das nur zu gut. Ich bin beim NaNo die ersten Tage auch immer hochmotiviert und lasse dann rasant nach. Dieses Jahr leider auch wieder. Drei Tage lief es wirklich super und seit dem quasi gar nicht mehr.
Ich hatte dieses Jahr auch das Problem, dass mich keine Geschichte so richtig festhalten konnte. Für nichts hat mein Herz gebrannt. Dann hatte ich spontan eine Idee, wie ich mein allererstes beendetes Buch neuschreiben könnte, dass es spannend ist und funktioniert. Das hat dann echt eine Weile gehalten, aber jetzt (wahrscheinlich durch den NaNo) stehe ich wieder vor der Frage: Was will ich schreiben? Wofür brennt mein Herz? Ich glaub, ich brauch da ein bisschen Abstand. Was halt echt blöd für das November-Wortziel ist.
Das mit dem Überarbeiten vor dem Schreiben klappt für mich gar nicht. Dann überarbeite ich nämlich und bis es zum Schreiben kommt, ist die Luft leicht mal wieder raus. Ich schreibe lieber erst alles und schaue dann mit Abstand wieder drauf.
Ich kenn das total, dass die Wortzahlen anderer einen demotivieren. Deshalb schaue ich immer gar nicht auf die NaNo-Seite und vermeide da echt alles. Aber ganz geht es nicht, weil ich in einer WhatsApp-Schreibgruppe bin und da hatte eine nach zwei Wochen schon die 50k. Das ist dann so … krass einfach. Weil ich selbst halt seit zwei Wochen hinterher hänge. Aber naja, es hat halt auch nicht jeder gleich viel Zeit und nicht jeder kriegt seine Prioritäten so organisiert.
Ich wünsche dir weiterhin noch viel Erfolg!
Liebste Grüße, Kate