
Wie so viele andere mache ich dieses Jahr auch wieder beim NaNoWriMo mit. Wie eigentlich immer war das eine eher spontane Entscheidung und ich gehe die Sache dieses Jahr auch recht locker an. Unimäßig ist viel los, weshalb ich bezweifle, dass ich die 50k Wörter schreiben werde, aber darum geht es mir eigentlich auch gar nicht. Ich fand die Stimmung am ersten November, als alle von ihren Projekten erzählt und geschrieben haben, einfach wahnsinnig motivierend und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Deshalb dachte ich jetzt ist der ideale Zeitpunkt um meine drei liebsten Schreibtipps zu teilen, die ich im Laufe der Jahre aufgeschnappt habe. Eigentlich halte ich ehrlich gesagt nicht sonderlich viel von Schreibtipps, weil nun einmal jeder anders schreibt und es keine universalen Hilfsmittel gibt, aber diese drei haben mir tatsächlich geholfen – vielleicht sind sie ja auch was für euch. Oder vielleicht kennt ihr sie auch schon. So oder so, wenn ihr mögt lasst doch gerne Schreibtipps die euch weitergeholfen haben in den Kommentaren da.
Mut zur Lücke.
Der erstes Schreibtipp ist etwas, das ich mir immer noch ein wenig angewöhnen muss. Ich neige dazu beim Schreiben sehr viel zu denken und alles gleich beim ersten Mal “perfekt” machen zu wollen – wodurch ich aber oft vor meinem Laptop sitze und nicht genau weiß, wie der Satz am besten klingt, wie ich am besten formuliere, was ich ausdrücken möchte.
Solche […] Dinger hier zu machen hilft schneller Worte auf’s Papier zu bringen. Wenn ich an einer Stelle nicht weiterkomme, weil ich nach dem richtigen Wort suche oder gar nicht weiß, wie ich die Szene ordentlich beende, dann setze ich […] in den Text, um später nochmal darauf zurück zu kommen. Manchmal fülle ich die Klammern auch noch mit ein wenig Inhalt, damit ich später weiß, was ich hier eigentlich wollte.
Da ich jemand bin, der sowieso oft nochmal liest, was ich bereits geschrieben habe, klappt das für mich ganz gut. Meist bleiben die Klammern gar nicht so lange leer, denn ich überarbeite immer schon ein wenig während ich schreibe. Ich bin einfach niemand, der einen Erstentwurf runterschreibt ohne die Kapitel nochmal zu überarbeiten.
Erst den Dialog, dann den Rest.
Ich weiß gar nicht mehr so genau wo ich diesen Tipp aufgeschnappt habe, aber irgendeinen Autor auf YouTube habe ich meine ich darüber reden hören, dass er/sie zuerst Dialoge schreibt und erst danach die Szene mit Leben füllt. Das geht also in die gleiche Richtung wie der erste Tipp. Erstmal das runterschreiben, was einem leicht fällt – eben meist der Dialog, das ist zumindest etwas, das ich bei einer Szene mit als erstes im Kopf habe – und nach und nach die Gedanken, Gefühle und Beschreibungen einfügen.
Das sorgt dafür, dass ich im Schreibfluss bleibe und nicht das Gefühl habe festzustecken und motiviert zusätzlich, wenn man schon etwas auf dem Papier stehen hat.
Man soll aufhören, wenn’s am Schönsten ist.
Diesen Schreibtipp habe ich tatsächlich erst kürzlich aufgeschnappt und das war etwas, das ich von alleine schon oft unbewusst gemacht habe. Jetzt, da ich weiß, wieso ich das mache, finde es allerdings noch genialer und achte viel mehr drauf.
Es geht darum, dass man beim Schreiben mitten in einer Szene oder generell, wenn man gerade im Schreibfluss und an einer Stelle ist, die einem Spaß macht, aufhört. So fällt es wenn man das Dokument das nächste Mal öffnet viel leichter wieder einzusteigen und man kommt im Idealfall nicht dahin, dass man vor einem leeren Dokument sitzt und einfach nicht weiß, wie man anfangen soll.
Was sind eure liebsten Schreibtipps? Und welche könnt ihr nicht mehr hören? Ich auf jeden Fall “Show Don’t Tell”, denn ja. Ich habe es verstanden.
Hallöchen,
bei mir war es auch (ebenfalls wie jedes Jahr) eine spontane Entscheidung, am NaNo teilzunehmen. Ich hab tatsächlich gar nicht richtig dran gedacht und als es dann doch so weit war, dachte ich so: ne, dieses Jahr nicht.
Dann war es der 31. Oktober und ich hab doch ein Projekt angelegt. Hach ja 😀
Den Tipp mit den Lücken finde ich super. Das mache ich auch, wenn mir eine Szene schwer fällt oder ich gerade nicht so Lust darauf habe. Weil wie du sagst, dann sitzt man ewig vor dem Laptop und kommt nicht voran.
Aber ich finde, man darf es damit auch nicht übertreiben. Sonst hat man am Ende einen Haufen Szenen übrig, die einem schwer fallen. Deshalb sehe ich deinen zweiten Tipp mit den Dialogen nicht so. Das wäre keine Methode, die ich mir für mein Schreiben vorstellen könnte.
Mein Schreibtipp sind WordWars. Für 10-15 Minuten drauf losschreiben und so viel schaffen wie möglich. Dabei gehts gar nicht um die Wortzahl, die am Ende bei rauskommt, sondern darum, einfach loszuschreiben. Wenn man sich selbst so ein Zeitlimit setzt, schaltet man den Kopf von selbst so gut wie aus. Mir hilft das echt viel, weil ich jeden Tag erst mal brauche, bis ich ins Schreiben komme. Und wenn ich die ersten paar 100 Wörter geschafft habe, läuft es dann meistens wie von selbst 🙂
Toller Beitrag, danke für die Tipps!
Liebste Grüße, Kate
Liebe Kate,
Ich glaube das mit den Lücken und Dialogen klappt nur, wenn man – wie ich das meist mache – die Kapitel oder Szenen wenn sie fertig sind nochmal liest und gleich ein bisschen überarbeitet. Dadurch sitze ich am Ende nicht mit einem halbfertigen Dokument da, kann aber trotzdem erstmal runterschreiben was mir leicht fällt und meist schaue ich dann am nächsten Tag nochmal rüber und bessere aus. Die Methode klappt für mich ganz gut, aber es schreibt ja wie gesagt jeder anders. Kann gut verstehen, dass das nicht für jeden funktioniert. ☺️
WordWars sollte ich vermutlich auch mal machen oder einfach mal wieder die Forest App auf meinem Handy anmachen, damit ich mich beim Schreiben nicht so ablenken lasse. 😅
Alles Liebe,
Katharina