

Mia wurde gerade erst das Herz gebrochen und sie fühlt sich etwas verloren – da kommt ein Sommer auf Whidbee Island gerade recht! Zusammen mit ihren Geschwistern verbringt sie ihre Sommerferien bei ihrer Tante auf der Insel. Fällt es ihr anfangs noch schwer trotz Liebeskummer den Sommer zu genießen, so ändert sich das, als sie Joe Dalca kennenlernt. Die beiden verstehen sich auf Anhieb gut, aber die fluffige Sommerromanze wird von dem Fluch, der angeblich auf den Dalcas lastet, überschattet.

Hach, »Cursed Love« war so ein schönes Sommerbuch! Es kam wirklich zu genau der richtigen Zeit heraus und es im Garten lesen zu können, war definitiv eine schöne Leseerfahrung. Es hat sich einfach so passend angefühlt, weil das Buch selbst halt so sommerlich ist.
Ich mag Tanjas Bücher ja eigentlich immer sehr, aber »Cursed Love« hat mir irgendwie mal wieder besonders gut gefallen. Vielleicht, weil es einfach genau das war, was ich gerade lesen wollte.
Am Anfang der Geschichte hat Protagonistin Mia schlimmen Liebeskummer und es hat mir richtig gut gefallen, dass man sie quasi dabei begleitet, wie sie aus diesem Loch herausfindet. Ich fand sehr erfrischend, dass es Mia tendenziell zu Beginn schlechter ging und ihr nicht – wie man es so oft liest – kurz vor Ende dann das Herz gebrochen wird, bevor alles gut wird. Zunächst hatte ich ein wenig Angst, dass Mia sich von einer Beziehung in die nächste stürzen würde, ohne über die alte hinweg zu sein, aber da war meine Sorge unbegründet. Ich fand richtig schön, dass Mia im Laufe der Geschichte wieder zurück zu sich selbst findet, selbstbewusst wird und sich nichts gefallen lässt. Gerade weil sie zu Beginn so verletzt war, hat man ihre Charakterentwicklung richtig gut nachvollziehen können, was einfach nur schön zu lesen war. Zwar war sie für meinen Geschmack manchmal fast schon etwas zu mutig oder fast schon leichtsinnig, aber sonst wäre die Geschichte gegen Ende auch weniger dramatisch gewesen und darauf hätte ich dann doch auch auch nicht verzichten wollen. Aber ich hätte Mia bei einer Szene echt am liebsten geschüttelt, weil sie so leichtsinnig war.
Neben Mia spielt natürlich auch Joe eine wichtige Rolle und auch der war mir wie Mia eigentlich seit seinem ersten Auftauchen sehr sympathisch. Zugegeben, ein wenig schnell haben Mia und Joe sich für meinen Geschmack schon ineinander verguckt, aber gleichzeitig mochte ich die beiden so gerne zusammen, dass mir das eigentlich gar nichts ausgemacht hat. Die Dialoge zwischen den beiden waren stellenweise sehr unterhaltsam und die Chemie hat einfach gestimmt.
Was mir in der Hinsicht ebenfalls besonders gut gefallen hat, war, dass die Konflikte zwischen Mia und Joe von außen kommen. Endlich mal keine Kommunikationsprobleme oder ähnliches, was zwischen den Hauptfiguren steht – ich fand das einfach wahnsinnig erfrischend! Stattdessen macht Mia und Joe nämlich der Fluch zu schaffen, der auf Joes Familie lastet und der dafür sorgt, dass jedem, in den er sich verliebt, Unglück widerfährt. Dazu noch seine Großmutter, die Mia mit Tarotkarten den Tod prophezeit, und das Chaos war perfekt. Mia glaubt anfangs nicht so wirklich an den Fluch, während Joe sehr davon überzeugt ist, dass er sich nicht verlieben darf. Das macht es natürlich kompliziert, ob es den Fluch nun wirklich gibt oder nicht. Da war ich mir als Leser nämlich lange wie Mia auch nicht sicher, was etwas ist, das ich immer gerne lese. Ich finde Bücher, bei denen ich mir nicht sicher sein kann, ob etwas Übernatürliches passiert, immer sehr interessant, weil das ein zusätzlicher Punkt ist, der etwas Spannung reinbringt. Vor allem mochte ich aber wie gesagt, dass dadurch Mias und Joes Probleme quasi von außen kommen und sie sich nicht selbst Steine in den Weg legen. Deshalb mochte ich Joe auch durchgängig so gerne, weil es nie Momente gab, wo ich nicht nachvollziehen konnte, wieso er meinte sich von Mia fern halten zu müssen – etwas, das sie selbst Gott sei Dank auch selbst schnell durchschaut, unter anderem mit der Hilfe ihrer Schwester Elise und ihrer Cousine Lila.
Neben Joe und Mia gibt es nämlich noch eine ganze Menge Nebenfiguren. Die fand ich zwar auch eigentlich alle sehr sympathisch, aber es war eben auch wirklich ein ganz schön großer Haufen. Besonders gerne mochte ich Lila und Eric, auch wenn letzterer nur in ein paar Szenen auftaucht.
So gerne ich die Nebenfiguren aber auch mochte, ich hatte auch das Gefühl dadurch sind einige Szenen vielleicht länger, als sie sein müssten und die Handlung fühlt sich hier und da etwas in die Länge gezogen an. Zwar liest sich das Buch so weg und ich wüsste auch nicht wirklich, was ich kürzen wollen würde, aber trotzdem hatte ich beim Lesen hier und da das Gefühl die Story zieht sich etwas. Einerseits finde ich großartig, dass hier neben der Liebesgeschichte zwischen Mia und Joe auch noch andere Themen angesprochen werden, es geht auch wieder fiel um Familie, aber dadurch ist das Buch eben auch echt lang. Daher ist das so ein Punkt, an dem ich ein wenig hin und her gerissen bin. Ja, das Buch fühlte sich etwas lang an, aber ich mochte beim Lesen auch alles und jeden so gerne.
Und auch wenn das Buch vielleicht hier und da seine Längen hat, so sind die Seiten doch auch – wie eigentlich immer – praktisch dahingeflogen. »Cursed Love« ließ sich durch den lockeren, humorvollen Schreibstil richtig fix lesen und hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Genau das, was ich wollte. Das einzige, was mich ein klitzekleines bisschen gestört hat, aber das ich auch echt so eine Macke von mir, waren die Ausrufezeichen. Davon gab es nämlich recht viele in »Cursed Love« und ich finde Ausrufezeichen einfach immer so aufdringlich. Da habe ich dann einfach versucht drüber hinwegzulesen. 😬
Letztlich war es dann aber auch die fiktive Insel Whidbee Island, die es mir angetan hat. Das Setting ist einfach wunderbar atmosphärisch. Jedes Mal, wenn die Insel beschrieben wurde, hatte ich ich immer ein Bild vor Augen. Die Karte vorne und hinten hat in der Hinsicht natürlich auch geholfen. Dabei fand ich wieder besonders cool, dass die Karte vorne andere Beschriftungen hat als die hinten im Buch, ähnlich wie auch schon bei Tanjas anderen beiden bei Heyne erschienenen Büchern. Die Karte hat bei der Orientierung auf Whidbee Island jedenfalls super geholfen.

Wie gesagt ist »Cursed Love« einfach ein wunderbares Buch für den Sommer. Das fiktive Whidbee Island als Setting war richtig schön atmosphärisch und wurde toll beschrieben, die Figuren waren allesamt richtig sympathisch, die Liebesgeschichte zauberhaft und die Sache mit dem Fluch echt mysteriös. Was will man eigentlich mehr? Ich jedenfalls nichts. »Cursed Love« war genau das, was ich mir von dem Buch erhofft habe.

Autor/in: Tanja Voosen
Seiten: 464
Verlag: Heyne fliegt
Sprache: Deutsch
Reihe: –
Wertung: 4 Sterne
*Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar 💛
Was für eine schöne Rezension. Ich habe mir das Buch letzte Woche besorgt und will es unbedingt diese Woche noch anfangen 🙂 Ich bin gerade richtig in Stimmung für Sommerbücher und deine Rezension macht mir richtig Lust, Cursed Love sofort anzufangen 😀
Liebste Grüße
Kat
Es ist wirklich perfekt für den Sommer! Ganz viel Spaß mit Cursed Love 💛