
Der Juni war bisher einer der für mich schönsten Monate dieses Jahr, was vor allem daran lag, dass es Ende des Monats für ein paar Tage an die Ostsee ging. Irgendwie war es ein wenig seltsam, weil an einigen Tagen doch recht viel los war, aber wenn man erstmal mit Buch am Strand in der Sonne lag ging es dann auch wieder. Ein Hoch auf Strandkörbe, mit denen sich gut Abstand halten lässt. Dementsprechend viel habe ich diesen Monat auch wieder gelesen (es waren aber auch wieder einige kurze Werke dabei), weshalb ich auch gleich mit meinem Rückblick starte, es waren nämlich einige echt tolle Bücher dabei. Da der Juni außerdem Pride Month ist habe ich versucht möglichst viele queere Bücher zu lesen, was recht gut geklappt hat. Das möchte ich auf jeden Fall beibehalten, genauso wie ich mehr darauf achten möchte nicht nur Bücher von weißen Autoren zu lesen.
- Aurora Burning – Jay Kristoff und Amie Kaufman (2,5 Sterne)
Der Monat begann gleich mit einer kleinen Enttäuschung. Den ersten Band »Aurora Rising« fand ich noch richtig gut, aber alles was ich dort mochte fand ich hier nervig. Die Plot Twists reißen mich nicht mehr mit, weil sie immer nach einem ähnlichen Schema verlaufen und besonders Auri und Kal waren so dermaßen kitschig, dass ich des Öfteren die Augen verdreht habe. Den Mittelteil fand ich ganz in Ordnung, aber durch Anfang und Ende habe ich mich ziemlich duschgequält. - Summer Bird Blue – Akemi Dawn Bowman (4 Sterne)
Das Setting auf Hawaii war toll, die Geschichte an sich sehr emotional und ich fand es so toll eine Protagonistin zu haben, die asexuell ist. Neben der Verarbeitung des Todes eines Familienmitglieds geht es in »Summer Bird Blue« auch viel um Musik, wo ich persönlich nicht so viel mit anfangen kann. Ansonsten hat mich die Geschichte emotional aber sehr abgeholt. - Legend: Schwelender Sturm – Marie Lu (3,5 Sterne)
Nach einigen Jahren setze ich endlich Marie Lus »Legend« Reihe fort und der zweite Band hat mir ähnlich gut gefallen wie der erste Band. Es war wieder sehr actionreich und ich mag, dass Junes und Days Beziehung nicht so sehr romantisiert wird wie im ersten Band. Nach dem Ende bin ich jetzt sehr gespannt auf den letzten Teil, den ich unbedingt im Juli lesen möchte. - Why I’m No Longer Talking to White People About Race – Reni Eddo-Lodge (5 Sterne)
Ein Buch, das jeder lesen sollte, wenn er es noch nicht getan hat und ein Buch, das ich bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen haben werde, weil es so viel daraus mitzunehmen gibt und ich das Gefühl habe gar nicht alles behalten zu haben. - Birthday – Meredith Russo
Ein großartiges, emotionales Buch über ein wichtiges Thema, bei dem ich gleichzeitig nicht weiß, wie ich es bewerten soll. Es fällt so schwer dieses Buch zu bewerten, wenn man die Autorin einmal googelt, denn ich weiß nicht wie man einerseits über Themen wie häusliche Gewalt schreiben und gleichzeitig selbst Täter sein kann. Also ja, das Buch ist toll, aber irgendwie fiel es mir auch sehr schwer Buch und Autor zu trennen hier. - Let’s Talk About Love – Claire Kann (4 Sterne)
»Let’s Talk About Love« wollte ich schon ewig lesen und ich bin so froh, dass ich es endlich getan habe! Ich fand so schön, dass die Protagonistin asexuell ist und es trotzdem eine Liebesgeschichte war. Allerdings war mir das Buch manchmal auch etwas too much, die Figuren zu aufgedreht. - Unsichtbare Frauen: Wie eine von Männern gemachte Welt die Hälfte der Weltbevölkerung ignoriert – Caroline Criado-Perez (4 Sterne)
Oh my, dieses Buch war so, so interessant. Manchmal habe ich ein wenig den roten Faden verloren, weil es in einen Satz um Zahlen in drei Ländern ging, aber insgesamt fand ich einfach total spannend, wo Frauen überall benachteiligt sind. - Felix Ever After – Kacen Callender (5 Sterne)
War ich anfangs nicht ganz so angetan von »Felix Ever After«, weil ich kein Fan von Love Triangles bin und Felix stellenweise nicht unbedingt mochte, so fand ich die Charakterentwicklung großartig und war vor allem auch sehr mit der Lösung des Love Triangles zufrieden. Was mir allerdings von Anfang an gefiel war wie queer dieses Buch ist, es gab kaum straighte Figuren, was sehr erfrischend war. Gegen Ende habe ich dann sogar ein paar Tränchen verdrückt, weil ich es so schön fand irgendwie. - Born A Crime – Trevor Noah (5 Sterne)
Ich dachte immer ich mag keine Biografien, aber diese hat mir unglaublich gut gefallen. Trevor Noah schafft es ein Thema wie Apartheid mit lustigen Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend aufzulockern und einem das Thema gleichzeitig näher zu bringen. Ich für meinen Teil habe nämlich kaum etwas über Apartheid gewusst bisher, ganz dunkel kann ich mich an ein oder zwei Englischstunden erinnern, aber das war’s dann auch. »Born A Crime« war also gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich und deshalb für mich ein richtiges Highlight. - The Falling in Love Montage – Ciara Smyth (4 Sterne)
Dieses Buch war gleichermaßen unterhaltsam wie ernst, was etwas ist, das ich immer in Büchern mag. Saoirse war eine etwas schwierige Protagonistin, deren Verhalten man aber auch so gut nachvollziehen konnte. Außerdem hat man hier mit Ruby und Saoirse ein lesbisches Pärchen im Vordergrund, was ich großartig fand, weil man das bei YA nicht allzu häufig findet. - The Empress of Salt and Fortune – Nghi Vo
Ich weiß ehrlich nicht wie ich dieses Buch bewerten soll, denn ich habe das Gefühl nicht so ganz verstanden zu haben worum es eigentlich ging. Am Anfang war ich erst verwirrt, dann habe ich langsam verstanden was abgeht und dann war das Buch auch schon wieder vorbei. Ich denke das muss ich irgendwann nochmal lesen. - Becoming: Meine Geschichte – Michelle Obama (5 Sterne)
Warum habe ich dieses Buch nicht viel früher gelesen? Es lag jetzt eineinhalb Jahre auf meinem SuB und ich ärgere mich so, dass ich nicht früher dazu gegriffen habe, weil Michelle Obama einfach eine so inspirierende Persönlichkeit ist. Die Dokumentation auf Netflix, bei der sie auf ihrer Lesereise begleitet wird, kann ich auch sehr empfehlen. - Little Black Bird – Anna Kirchner (4 Sterne)
Irgendwie scheine ich es mir diesen Monat zur Aufgabe gemacht zu haben Bücher mit ace Repräsentation zu lesen, denn auch hier gibt es wieder Figuren, die mit ihrer Sexualität struggeln. Was mir bei Little Black Bird aber vor allem auch richtig gut gefallen hat, war, dass das Buch in Polen spielte und es um slawische Mythologie geht, weil ich etwas in die Richtung bisher noch nicht gelesen habe. Da fragt man sich dann mal wieder, wieso eigentlich gefühlt alle Bücher in den USA oder England spielen, wo es doch auch so viele andere tolle Settings gibt. - My Little Eye – Stephanie Marland (2 Sterne)
Der Klappentext klang genial, die Umsetzung hat für mich nicht funktioniert. Ich war selten so gelangweilt von einem Thriller, weil man eigentlich von Anfang an einen Täterkreis hat, von dem es einer sein musste. Das hat bei mir dafür gesorgt, dass ich das Buch absolut unspannend fand und mich etwas durchgequält habe. Außerdem waren mir die Hauptfiguren viel zu stereotypisch. - Take A Hint, Dani Brown – Talia Hibbert (5 Sterne)
Ich war letzten oder vorletzten Monat ja schon vom Vorgänger »Get A Life, Chloe Brown« sehr begeistert und dieser zweite Band steht dem ersten in Nichts nach. Es war lustig, romantisch, steamy, aber auch stellenweise ernst. Ich liebe diese Reihe sehr und freue mich schon auf den dritten Teil. - George – Alex Gino (4 Sterne)
Sehr herzerwärmend und wichtig, konnte mich aber nicht vollkommen abholen, was vermutlich daran lag, dass ich einfach nicht die Zielgruppe bin. - The City of Brass – S. A. Chakraborty (4 Sterne)
Auch wenn ich dem Buch nur 4 Sterne gegeben habe, weil ich am Anfang eine der Sichten etwas langweiliger fand als die andere, habe ich mit »The City of Brass« ein neues Lieblingsfantasybuch gefunden. Das Setting ist mal etwas anderes, sehr erfrischend und die Daeva und Djinn sind einfach wahnsinnig interessante Wesen. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass alle Bände der Reihe schon erschienen sind und ich im Juli mit dem zweiten Teil weitermachen kann, den habe ich schon bereit liegen. - Every Heart A Doorway – Seanan McGuire (5 Sterne)
Dieses Buch wollte ich schon ewig lesen, aber es war mir immer zu teuer und deshalb habe ich nun zum Hörbuch gegriffen. Ich hatte schon im Vorfeld das Gefühl, dass ich dieses Buch entweder abgöttisch lieben oder es gar nicht mein Fall sein würde und wie man an der Bewertung sieht ist ersteres eingetroffen. Es ist queer, es gibt Kinder, die durch Türen in andere Welten verschwinden und wenn sie aus ihren Welten rausgekickt werden erstmal wieder mit der “richtigen” Welt klarkommen müssen, Mordfälle und ein Internat und ehrlich, was will man mehr? Außer vielleicht ein paar mehr Seiten. Ich habe mir jedenfalls schon den zweiten Band als Hörbuch runtergeladen und werde den auf jeden Fall im Juli hören, auch wenn es sich dabei um ein Prequel handelt.
Außerdem habe ich ein Buch diesen Monat abgebrochen und zwar »The Moonstone« von Wilkie Collins. Nach fünfzig Seiten ist einfach nicht wirklich was passiert und da hatte ich dann keine Lust noch gegebenenfalls 450 weitere Seiten zu warten, dass es interessant wird. Vielleicht greife ich irgendwann später nochmal zu diesem Klassiker, aber im Moment habe ich ihn von meinem SuB geschubst.
Der Rückblick ist mal wieder länger geworden als gedacht, aber es waren ja auch eine Menge Bücher.
Was Lesepläne für den Juli angeht werde ich erstmal schweigen, denn so genau weiß ich noch gar nicht, was ich lesen möchte, abgesehen von den Fortsetzungen, die ich erwähnt habe. Zumal Ende des Monats auch wieder der Reading Rush stattfindet, an dem ich wie letztes Jahr teilnehmen möchte. Nur habe ich noch keine Ahnung welches Buch ich für welche Aufgaben lesen möchte. Außerdem habe ich im Juni viel zu viele Bücher gekauft – so viele, dass ich sie hier nicht mal zeigen mag, geschweige denn durchrechnen, was das gekostet hat -, und die wollen natürlich auch noch gelesen werden, denn zu allen bin ich nicht gekommen.
Wie lief euer Juni? Habt ihr was Schönes erlebt? Irgendwelche Lesehighlights?