
Ich habe mir jetzt schon länger vorgenommen mich durch Bücher, die mir eigentlich nicht gefallen oder noch schlimmer, mich schlichtweg langweilen, nicht durch zu quälen, sondern sie einfach abzubrechen. Immerhin könnte ich in der Zeit auch etwas lesen, das mir mehr zusagt und auch wenn da immer der Gedanke ist, dass ein Buch das ich im Moment nicht mag ja noch besser werden könnte. Aber sind wir ehrlich, meist ist das einfach nicht der Fall.
Deshalb bin ich auch etwas stolz auf mich, dass ich mich dieses Jahr tatsächlich endlich mal nicht zwinge ein Buch zu beenden, wenn es mir aus welchen Gründen auch immer nicht gefällt, sondern es abbreche und eiskalt vom SuB werfe. Das fühlt sich nämlich irgendwie auch ziemlich gut an. Bisher habe ich “nur” drei Bücher abgebrochen und weil ich teilweise doch einige Seiten in diesen Werken gelesen habe, dachte ich ich teile sie trotzdem mit euch, denn als gelesen zähle ich sie nicht unbedingt, sprich sie kommen nicht wirklich in meinen Monatsrückblicken vor.
Der unsichtbare Freund – Stephen Chbosky*
Das Buch das ich als letztes abgebrochen habe war »Der unsichtbare Freund« von Stephen Chbosky und zwar weil das Buch wahnsinnig viele Seiten hat. Gelesen habe ich laut meinem Kindle 277/871 Seiten, was 32% sind und bisher sprach für mich nur die Kürze der Kapitel für das Buch, ansonsten habe ich mich etwas gelangweilt und einfach keine Lust gehabt noch zweimal so viele Seiten zu lesen. Christopher ist ein sehr junger Erzähler und ich dachte irgendwie das würde mir nichts ausmachen, aber irgendwie hatte ich einfach keinen Spaß daran in seinem Kopf zu stecken. Gleichzeitig habe ich die ganze Zeit gehofft, dass etwas Schlimmes oder Spannendes passiert, aber dem war bisher nicht wirklich so. Für mich hatte das Buch im ersten Drittel einfach schon zu viele Längen, es war zu repetetiv und auch wenn die Geschichte langsam ins Rollen kommt, so hielt sich meine Lust weiterzulesen eben doch in Grenzen, weil der Anfang mich schon nicht wirklich abholen konnte. Da hilft auch nicht, dass in quasi jeder Rezension die ich zu dem Buch gelesen habe geschrieben stand, dass das Ende schwächer wird. Außerdem bin ich kein großer Fan von dem Schreibstil beziehungsweise der Übersetzung, denn teilweise bin ich sehr über die Wortwahl gestolpert.
Vielleicht war es einfach gerade nicht der richtige Zeitpunkt, aber im Moment konnte »Der unsichtbare Freund« mich leider nicht wirklich fesseln.
These Witches Don’t Burn – Isabel Sterling
Ich würde sagen »These Witches Don’t Burn« habe ich quasi aus dem gegenteiligen Grund abgebrochen wie »Der unsichtbare Freund«. Hier ging mir nämlich alles von Anfang an zu fix und ich hatte das Gefühl schon von Anfang an genau zu wissen was passieren würde – und ich hatte Recht. Ich habe nämlich nach rund zwei Dritteln keine Lust mehr auf dieses Buch gehabt und die restlichen hundert Seiten grob überflogen und siehe da, es passierte so ziemlich das, was ich erwartet hatte.
Dass mir »These Witches Don’t Burn« nicht gefiel macht mich echt ein wenig traurig, denn es klang so verdammt vielversprechend. Queere Hexen? Yes, please! Leider fand ich den Hexen-Aspekt nicht ganz so gut erklärt und ich bin relativ lange im Dunkeln getappt und ich wünschte halt auch der Fokus hätte ein wenig mehr auf den Problemen gelegen, die Hannahs Hexen Dasein mit sich bringt, aber stattdessen verliert sich das Buch in sehr viel Beziehungsdramen, die mir irgendwann einfach unfassbar auf den Keks gingen. Also ja, ich finde toll wie queer dieses Buch ist, aber für mich hat es sich einfach zu jung gelesen. In »These Witches Don’t Burn« passiert einfach wahnsinnig viel auf recht wenig Seiten und hätte mir gewünscht, dass dieses Buch mehr Pausen und Ruhe gehabt hätte, beziehungsweise waren die Pausen dann eben mit Beziehungsdrama gefüllt, das ich nicht mitfühlen konnte, weil es für mich zu wenig erklärt wurde.
Lieblingskind – C. J. Tudor
Das erste Buch das ich 2020 abgebrochen habe war »Lieblingskind« und wow, ich war selten so froh ein Buch nur aus der Bücherei ausgeliehen zu haben. Das Debüt der Autorin hatte mir letztes Jahr ziemlich gut gefallen und deshalb war ich umso gespannter auf ihr zweites Buch. »Lieblingskind« war nur leider gar nicht mein Fall, weshalb ich das Buch nach hundert Seiten abgebrochen habe, was für mich ziemlich fix ist.
Hatte ich schon bei »Der Kreidemann« das Gefühl ein leichtes Déjà-vu zu haben, was die Stimmung angeht, so hatte ich das hier noch mehr. Während mich »Der Kreidemann« ein wenig an »Es« von Stephen King erinnert hat durch die Zeit zu der es spielt und die Gruppe, so hatte man bei »Lieblingskind« zum einen leichte »Friedhof der Kuscheltiere« Vibes und zum anderen hatte ich das Gefühl das Ganze schonmal gelesen zu haben, nämlich in »Der Kreidemann«. Ich hatte das Gefühl die Autorin schreibt ihr eigenes Buch noch einmal, nur anders. Mir waren die vielen Parallelen zwischen den Büchern und vor allem in den Hauptpersonen zu viel, zumal ich den Erzähler in »Lieblingskind« überhaupt nicht mochte.
Normalerweise breche ich ein Buch nicht schon nach hundert Seiten ab, aber hier hat mich gefühlt echt alles gestört und einige Rezensionen, die ich gelesen habe um zu entscheiden ob ich weiterlesen soll oder nicht, haben mich nur darin bestätigt das Buch abzubrechen.
Brecht ihr Bücher ab wenn sie euch nicht gefallen haben? Ich habe mich da früher wirklich schwer mit getan, aber in letzter Zeit denke ich mir immer: Ich habe keine Zeit für schlechte Bücher! Und mit dieser Einstellung fahre ich momentan ziemlich gut.
Und eine andere Sache: Interessiert es euch überhaupt zu lesen wieso ich ein Buch abbreche oder sind solche Beiträge eher uninteressant? Ich persönlich finde es immer mindestens so spannend zu lesen wieso jemand ein Buch nicht mochte, wie eine positive Meinung, auch wenn es natürlich irgendwie schwierig ist nur einen Teil eines Buches zu besprechen.
Hi Katharina,
ich finde es gut, dass du auch Bücher abbrichst, denn Lesen soll ja Spaß machen, oder? Jedenfalls ist es bei mir so, weshalb ich auch oft Bücher abbreche, wenn sie mir gar nicht zusagen, ich mich langweile oder ich mit den Charakteren gar nichts anfangen kann.
Viele denken, sie müssen ein Buch beenden, aber es kann einem ja nicht alles gefallen oder manchmal irrt man sich einfach beim Auswählen 🙂 Bücher sollen unterhalten, sollen Spaß machen und den/die Leser/in in die Geschichte ziehen.
Finde ich ganz toll!
Ganz liebe Grüße,
Fay
Liebe Fay,
ich breche Bücher tatsächlich meist dann ab wenn sie mich langweilen, während ich schlechte Bücher oft durchlese, weil sich über etwas aufzuregen auch einen gewissen Unterhaltungswert haben kann, zumindest für mich (auch wenn das bei diesen drei gerade eher anders aussieht) 😀
Ich bin jedenfalls froh, dass ich mir langsam angewöhne Bücher auch mal abzubrechen, denn ja, lesen soll Spaß machen und sich durchzuquälen lohnt sich oft einfach nicht.
Alles Liebe,
Katharina
Huhu 🙂
Bücher abbrechen an sich finde ich ehrlich gesagt gut. Warum soll man sich durch Bücher quälen, bei denen man teils am Anfang, teils ab einem gewissen Punkt einfach komplett die Lust verliert? Und bevor man dann in eine Leseflaute fällt oder so, ist es definitiv okay Bücher abzubrechen. Ich selbst breche aber echt selten Bücher ab, weil es mir ehrlich gesagt SPaß macht, mich mal darüber aufzuregen. Das ist vielleicht doof, aber manchmal brauche ich das irgendwie 😀
Und ja, das interessiert mich! Ich finde es immer spannend zu erfahren, warum andere Menschen Bücher abbrechen 🙂
Liebste Grüße
Kat
Liebe Kat,
Ich neige auch eher dazu Bücher abzubrechen, wenn sie mich schlicht langweilen, während ich schlechte Bücher, über die ich mich wenigstens aufregen kann, auch ganz gerne zu Ende lese, weil das Aufregen eben Spaß machen kann 😀 Ich glaube was schlimm ist sind einfach mittelmäßige Bücher, die nichts wirklich richtig, aber auch nicht falsch machen, dann hat man weder Freude dran, noch kann man sich aufregen 😀
Alles Liebe,
Katharina
Huhu, ich breche Bücher auf jeden Fall ab wenn sie mir nicht gefallen! Ich sehe das gar nicht ein so viel Zeit mit etwas zu verbringen, was mir keine Freude bereitet 😊
Liebe Grüße!
Liebe Lisa,
ich hätte auch schon viel früher damit anfangen soll, denn du hast total recht, dafür würde man dann einfach zu viel Zeit mit dem Buch verbringen 😀
Alles Liebe,
Katharina
Liebe Katharina,
eine gute Idee, einen Sammelbeitrag zu abgebrochenen Büchern zu schreiben, so werden die unterschiedlichen Beweggründe gleich noch klarer dargestellt.
ich habe noch kein Buch abgebrochen. Vielleicht, weil ich Glück hatte, vielleicht, weil die Hoffnung zuletzt stirbt, vielleicht, weil es doch alle anderen toll fanden oder es doch der Klassiker überhaupt ist. Keine Ahnung.
Ich finde es gut, dass du es machst. Und bin gespannt, ob ich irgendwann auch das Gefühl habe “bis hierhin und nicht weiter”.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
ich habe lange Zeit auch keine Bücher abgebrochen, weil ich immer dachte “Was, wenn es noch besser wird?” und es gibt auch schlechte Bücher, die ich beende, obwohl ich sie von Anfang an schlecht finde, aber es gibt eben irgendwie auch welche, bei denen ich mir denke, das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher. Oft kommt das aber eigentlich auch nicht vor bei mir, ein bisschen seltsam, dass diese drei Bücher so kurz aufeinander folgten 😀
Alles Liebe,
Katharina