
Ich musste gerade erstmal nachgucken wie oft ich jetzt schon Herzensbücher vorgestellt habe, weil das letzte Mal viel zu lange her ist. Was habe ich die letzten drei Monate bitte gemacht? Ich bin gerade super verwirrt was mein Zeitgefühl angeht, aber wie auch immer: offensichtlich habe ich endlich mal wieder dran gedacht und stelle euch jetzt eines meiner Herzensbücher vor und zwar ein relativ neues Werk, das sich in mein Herz geschlichen hat.
Herzensbücher wurde von Janika und Sabrina ins Leben gerufen und im Grunde geht es nur darum, dass man jeden Monat – oder wenn man wie ich nicht immer dran denkt eben alle paar Monate – ein Herzensbuch vorstellt. Das Format soll dabei kurz und knackig sein, weshalb die Beiträge auf 500 Wörter begrenzt sind. Perfekt für mich, denn ehrlich gesagt fällt es mir sowieso immer schwer zu sagen wieso genau ich ein Buch liebe.
Red, White & Royal Blue von Casey McQuiston
»Red, White & Royal Blue« ist so ein Buch, das ich erst beim zweiten Lesen richtig lieben gelernt habe. Als ich es Mai letzten Jahres zum ersten Mal gelesen habe – ich war so neugierig auf die Story, dass ich mir das eBook nachts am ET heruntergeladen habe, was ich schon ewig nicht mehr gemacht hatte – waren meine Erwartungen gigantisch, denn bereits im Vorfeld hat jeder von diesem Buch geschwärmt. Und ich war… etwas enttäuscht, weil ich mit dem Schreibstil nicht so klar kam. Ich habe dem Buch ursprünglich also 4 Sterne gegeben, weil es mir zwar gut gefallen hat, aber mich auch nicht so umgehauen hat wie gehofft. Im November überkam mich dann die Lust das Buch noch einmal zu lesen, weil ich den Humor mochte und ein gute Laune Buch lesen wollte. Und was soll ich sagen? Da war es dann um mich geschehen.
Zwar finde ich die Erzählweise immer noch nicht ideal und stolpere ab und an darüber, dass dieses Buch einen personalen Erzähler – nämlich Alex – hat und außerdem im Präsens geschrieben ist. Irgendwie ist die Kombination super seltsam, aber ich habe mich beim Lesen auch dran gewöhnt, sodass es mich eigentlich kaum noch stört.
Jetzt könnte man sich fragen, warum ich »Red, White & Royal Blue« als Herzensbuch vorstelle, wenn mich sowas wie der Erzählstil ein wenig stört, aber letztendlich ist es so, dass mir RW&RB einfach nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist und gerade das macht ein Herzensbuch für mich aus. Zwar habe ich es im November erst gelesen, aber ich hätte schon wieder Lust auf einen Reread, insbesondere, weil ich mir neben dem eBook jetzt auch noch die Taschenbuchausgabe angeschafft habe, sodass ich diese annotieren kann – juhu!
Aber warum ist RW&RB jetzt eines meiner Herzensbücher?
Zum einen wären da Alex und Henry, um die sich das ganze dreht und die einfach so wunderbar zusammenpassen. Ich bin nicht der größte Fan von hate-to-love Geschichten, weswegen es mir richtig gut gefallen hat, wie schnell die beiden letztendlich zueinander gefunden haben. Ich mag Bücher über Figuren, die nicht ewig umeinander herum eiern, sondern die sich innerhalb ihrer Beziehung dann mit Problemen auseinandersetzen müssen. Und es hat einfach so verdammt viel Spaß gemacht Alex und Henry dabei zu begleiten, wie sie allen Gegebenheiten strotzen und versuchen zusammen zu sein.
Aber es sind nicht nur Alex und Henry, die mir absolut ans Herz gewachsen sind, sondern auch so ziemlich alle Nebenfiguren. Beide haben nämlich ein richtig tolles soziales Umfeld, über das zu lesen einfach wahnsinnig Spaß macht. Casey McQuiston hat es irgendwie geschafft, dass zwischen den Figuren die Chemie einfach stimmt. Besonders Alex Mutter finde ich toll und ich wünschte es gäbe tatsächlich eine Ellen Claremont als Präsidentin und nicht das was wir jetzt haben. Und damit komme ich auch zum nächsten Punkt: Erstaunlicherweise mochte ich die politische Aspekte sehr? Ich hätte auch nie gedacht, dass ich das sage, aber die Wahl in diesem Buch hat mich richtig mitfiebern lassen.
Außerdem liebe ich, dass RW&RB (für mich) an dieser Grenze zu too much steht. Es liest sich ein bisschen wie eine FanFiction – und das meine ich im positivsten Sinne. Es ist teilweise fast schon übertrieben und unrealistisch, aber das macht es eben auch aus. Deshalb macht es ja so viel Spaß. Weil RW&RB eine andere Realität zeichnet, die schöner ist als die jetzige.
So, jetzt ist dieser Beitrag glaube ich ein klitzekleines bisschen länger geworden als gedacht, aber pssst. Ich mache es einfach mal wie Alex und Henry und nehme es mit den Regeln nicht allzu genau.
Habt ihr »Red, White & Royal Blue« eigentlich schon gelesen oder habt es noch vor? Das Buch wird immerhin ja auch bald auf deutsch übersetzt, was ich richtig cool finde, einfach weil es so hoffentlich noch mehr Leute begeistern kann. Auch, wenn ich die Übersetzung des Titels eher meh finde, aber das ist ja häufig so.
Liebe Katharina,
ich kann voll und ganz verstehen, dass das Buch ein Herzensbuch für dich ist. Die Geschichten müssen schon für mich stimmen, aber für mich sind Herzensbücher häufig die, mit denen ich eine bestimmte und vor allem schöne Zeit verbinde 🙂
Und da passt »Red White & Royal Blue« ja auch rein 🙂
Alles Liebe
Janika
Liebe Janika,
ja genau das ist es, was ein Herzensbuch für mich ausmacht. Manchmal liebe ich Bücher auch, obwohl sie nicht perfekt sind und habe trotzdem Lust sie nochmal zu lesen, weil der Rest einfach stimmt und je öfter man ein Buch liest, desto mehr Erinnerungen verbindet man eben damit 🙂 Ich glaube deshalb hänge ich auch an so vielen Büchern aus meiner Kindheit, einfach weil ich die so oft gelesen habe 😀
Alles Liebe,
Katharina