
Heute möchte ich über ein paar Bücher sprechen, die mich im Januar ziemlich begeistern konnten. »Die Schöpfer der Wolken« war das erste Buch, das ich 2019 beendet habe und womit das Jahr lesetechnisch richtig gut anfing, »Slayer« war eine völlige Überraschung für mich – aber sehr positiv! – und »King of Scars« schließlich war ein Buch auf das ich so unfassbar gespannt war, weil ich Leigh Bardugos Six of Crow Dulogie so sehr liebe, dass ich nicht warten konnte bis meine Buchhandlung mir das Buch liefert und es am Erscheinungstag zusätzlich noch als eBook gekauft habe. #sorrynotsorry
King of Scars – Leigh Bardugo


»King of Scars« spielt in Leigh Bardugos Grisha Universum und setzt circa drei Jahre nach dem Ende ihrer Grisha Trilogie an – die ich im übrigen bis auf den ersten Band nicht gelesen, mich aber absichtlich im Internet vollkommen gespoilert habe, wie man das eben so macht wenn man ohnehin nicht vor hat diese Bücher demnächst zu lesen – und erzählt, wie der Titel und das Cover vermuten lassen, die Geschichte von Nikolai Lantsov, dem jungen König Ravkas, der mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat – wortwörtlich. Parallel verfolgt man Nina, die aus Six of Crows und Crooked Kingdom bekannt sein dürfte, auf ihrer Reise nach Fjerda, wo es ebenfalls nicht mit rechten Dingen zugeht.

Wie bereits gesagt war »King of Scars« eines der Bücher auf das ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe und gleichzeitig hatte ich wahnsinnig Angst davor es zu lesen, weil mir irgendwie klar war, dass es an »Six of Crows« und »Crooked Kingdom« für mich einfach nicht rankommen würde. Trotzdem habe ich versucht offen an das Buch heranzugehen und das hat ganz gut geklappt, zumindest steckte ich gleich von dem Prolog an mitten drin in der Geschichte und habe angefangen mitzufiebern und zu rätseln, was da wohl auf mich zukommt.
Handlungstechnisch habe ich das Gefühl ist in »King of Scars« nicht allzu viel passiert, wenn ich auf das Buch zurück blicke, aber es wurde viel in Gang gesetzt, das sich im nächsten Band dann zuspitzen wird. »King of Scars« hat für mich ein wenig gebraucht, bis es an Fahrt aufnimmt, allerdings haben die Charaktere das für mich mehr als wett gemacht. Ich war überrascht, dass ich lieber aus Nikolais und Zoyas Sicht gelesen habe, als aus Ninas, hatte ich doch erwartet, dass das andersherum wird. Nichtsdestotrotz haben mir beide Erzählstränge ganz gut gefallen, auch, wenn ich insbesondere bei Nina lange nicht genau wusste in welche Richtung sich ihre Geschichte eigentlich entwickelt. Je weiter ich dann aber gelesen habe, desto spannender wurde es – und teilweise auch sehr überraschend.
Ravka was his first love, an infatuation that had begun in his lonely boyhood and that had only deepened with age. Whatever it demanded, he knew he would give. He’d been reckless with the country he claimed to love, and he could no longer let his fear dictate Ravka’s future.
King of Scars, p. 95.
In »King of Scars« spielt Leigh Bardugo wieder sehr viel mit Mythen und Glauben, was mich wieder sehr an die Grisha Trilogie erinnert hat. Ich fand es interessant mehr über die Saints zu erfahren, mehr über Ravka und den Rest der Welt. »King of Scars« ist recht politisch, was nur logisch ist, schließlich ist Nikolai Ravkas König, und gerade gegen Ende wurde es in der Hinsicht richtig spannend. Aber ich muss auch gestehen, dass ich mir nicht so sicher bin wie ich zu dem Ende an sich stehe. Im ersten Moment war ich einfach nur überrascht, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass ich die Richtung die das ganze im nächsten Band nehmen wird nicht mag – aber ich lasse mich auch gerne von Leigh Bardugo vom Gegenteil überzeugen. Gespannt auf den nächsten Band bin ich auf jeden Fall und vor allem möchte ich mehr von Nikolai und Zoya (I ship it!) und Nina lesen, die alle mit Abstand das beste am ganzen Buch waren. Leigh Bardugo schreibt einfach großartige Charaktere.

Autor/in: Leigh Bardugo
Seiten: 511
Verlag: Orion
Sprache: Englisch
Reihe: 1/2
Wertung: 4 Sterne
Die Schöpfer der Wolken – Marie Graßhoff


»Die Schöpfer der Wolken« ist so ein Buch das wirklich schwer zu beschreiben ist, wie ich finde. Es spielt ein paar Jahre in der Zukunft und im Kern geht es um eine Gruppe Teenager, in der jeder eine andere besondere Fähigkeit hat. Was diese Fähigkeiten damit zu tun haben, dass plötzlich die Welt unterzugehen scheint und wie beziehungsweise ob das verhindert werden kann erfahrt ihr dann im Buch. Mehr möchte ich eigentlich nämlich wirklich nicht dazu sagen, denn ich finde »Die Schöpfer der Wolken« ist so ein Buch, von dem man vorm Lesen am besten möglichst wenig weiß, damit man dann umso besser und unvoreingenommener in die Geschichte eintauchen kann.

»Die Schöpfer der Wolken« war so ein Buch mit dem ich schon sehr, sehr lange geliebäugelt habe, bevor ich es mir im letzten Jahr endlich auf der Frankfurter Buchmesse gekauft und dann auch gleich habe signieren lassen. Ich folge der Autorin jetzt schon etwas länger auf Instagram und das hat mich nur darin bestärkt »Die Schöpfer der Wolken« unbedingt lesen zu wollen – allerdings waren meine Erwartungen eben auch dementsprechend recht hoch, was ja auch mal nach hinten losgehen kann. Ging es hier aber zum Glück nicht. Eher im Gegenteil, »Die Schöpfer der Wolken« ist genau die Art von Buch die ich gerne lese.
Ich weiß nicht genau was an der Geschichte es war, aber irgendwas hat mich von Anfang an total gefesselt. Vielleicht war es einfach Marie Graßhoffs Schreibstil, der teilweise sehr detailreich und bildlich ist und dadurch richtig schön zu lesen. Ein weiterer Pluspunkt war für mich, dass das Setting mal etwas anderes war. Man liest aus mehreren Sichten und letztendlich von Charakteren auf der ganzen Welt, die schließlich in Shanghai zusammen kommen, wo sich ein Großteil der Handlung abspielt. Dazu noch Charaktere, die ich alle entweder sehr sympathisch oder zumindest total interessant fand und eine Handlung, die mich recht lange hat im Dunkeln tappen lassen. Ich habe mir ziemlich viele Stellen markiert, bei denen ich dachte sie wären wichtig und habe versucht mitzudenken, herauszufinden wie alles zusammenhängt, aber Marie Graßhoff hat es ganz wunderbar geschafft die Spannung im Buch zu halten, ich wurde immer wieder überrascht, auch wenn ich dachte selbst etwas herausgefunden zu haben. Es hat mir wirklich schon länger nicht mehr so viel Spaß gemacht bei einem Buch mitzudenken.
Lediglich das Ende hat dem Ganzen für mich einen kleinen Dämpfer verpasst, denn das war mir tatsächlich fast schon etwas kurz und abgehackt. Ich hätte gerne noch mehr »Danach« gesehen, wie es nach dem großen Showdown weitergeht, was nur recht kurz abgehandelt wurde. Nichtsdestotrotz kann ich euch »Die Schöpfer der Wolken« nur ans Herz legen wenn ihr mal etwas lesen wollt, das etwas anderes ist als das typische Fantasy-Jugendbuch, das man schon fünf Mal in verschiedener Ausführung konsumiert hat. Es lohnt sich, wirklich – und wird definitiv nicht das letzte Buch bleiben, dass ich von Marie Graßhoff lesen werde!

Autor/in: Marie Graßhoff
Seiten: 400
Verlag: Drachenmond
Sprache: Deutsch
Reihe: –
Wertung: 4,5 Sterne
Slayer – Kiersten White


»Slayer« spielt im Universum von Buffy – The Vampire Slayer, aber wenn ihr jetzt denkt, dass ihr deshalb wegklicken könnt, weil ihr mit Buffy nichts am Hut hat, dann haltet einen Moment inne und lasst euch gesagt sein, dass man Buffy gar nicht groß zu kennen braucht um »Slayer« zu verstehen (und zu mögen). Ich kenne glaube ich eine Handvoll Folgen, aber dann hört es mit meinem Halbwissen auch schon auf. Was aber gar nicht schlimm war, denn »Slayer« spielt zwar im selben Universum, handelt aber von völlig anderen Charakteren und alles was mit Buffy zusammenhängt wird erklärt. Und da ich wirklich, wirklich schlecht darin bin Klappentexte zusammenzufassen, wie wir alle mittlerweile festgestellt haben dürften, und ich nach dem drölfzigsten Versuch keine Lust mehr habe… hier der englische Klappentext:
Into every generation a Slayer is born… Nina and her twin sister, Artemis, are far from normal. It’s hard to be when you grow up at the Watcher’s Academy, which is a bit different from your average boarding school. Here teens are trained as guides for Slayers—girls gifted with supernatural strength to fight the forces of darkness. But while Nina’s mother is a prominent member of the Watcher’s Council, Nina has never embraced the violent Watcher lifestyle. Instead she follows her instincts to heal, carving out a place for herself as the school medic. Until the day Nina’s life changes forever. Thanks to Buffy, the famous (and infamous) Slayer that Nina’s father died protecting, Nina is not only the newest Chosen One—she’s the last Slayer, ever. Period. As Nina hones her skills with her Watcher-in-training, Leo, there’s plenty to keep her occupied: a monster fighting ring, a demon who eats happiness, a shadowy figure that keeps popping up in Nina’s dreams… But it’s not until bodies start turning up that Nina’s new powers will truly be tested—because someone she loves might be next. One thing is clear: Being Chosen is easy. Making choices is hard.

So, nach diesem super langen Intro kommen wir dazu, was ich von »Slayer« halte. Ich muss sagen ich bin ziemlich ohne Erwartungen an das Buch heran gegangen und wurde dann mehr als positiv überrascht. Das Hörbuch zu hören hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich hatte es innerhalb kürzester Zeit durch. Die irischen Akzente, die teilweise vorkamen, waren herrlich, die Sprecherin hat hier einen großartigen Job gemacht den Charakteren eine eigene Stimme zu geben.
Aber nicht nur das Hörbuch an sich gefiel mir ziemlich gut, sondern die ganze Story. Irgendwie habe ich mich ein wenig an Vampire Academy erinnert gefühlt, auch wenn ich nicht genau benennen kann wieso – und auf eine gute Art und Weise! Zugegeben bin ich nämlich kein riesiger Fan von Vampire Academy, zumindest nicht den ersten paar Büchern. Aber ich schweife schon wieder ab, zurück zu »Slayer«. Was mir an dem Buch wohl am besten gefallen hat sind die Charaktere. Ich liebe den Haufen Nebencharaktere, aber vor allem mochte ich Nina und Artemis total gerne. Die Beziehung der beiden untereinander aber auch zu ihrer Mutter fand ich richtig interessant zu lesen. Zugegeben, am Anfang war ich etwas verwirrt mit den ganzen Namen und habe ein paar verwechselt, den es gab dann doch wirklich viele Nebencharaktere, aber das hat mir insgesamt ziemlich wenig ausgemacht. Weiterhin fand ich richtig cool, dass in diesem Buch zwar eine Liebesgeschichte angedeutet wird, aber dies keinen allzu großen Part in der Handlung einnimmt – sehr angenehm zu lesen und man hat schön mitgefiebert.
Was die Handlung an sich angeht, so hat diese mich nicht allzu sehr vom Hocker gehauen. Klar, es war spannend Nina und Co. zu begleiten, wenn sie versuchen herauszufinden was zur Hölle eigentlich abgeht, aber insgesamt fand ich die Handlung dann doch recht vorhersehbar zum Teil. Ich wurde zumindest nicht großartig überrascht, wenn man mal von dem Epilog absieht, durch den ich jetzt so, so viel Lust auf den nächsten Band habe, den es natürlich noch nicht gibt. Also alles wie immer.
Wenn ihr eine kurzweilige Fantasygeschichte mit sympathischen Charakteren such und witzigen Dialogen, die euch ein paar Stunden lang gut unterhält, dann kann ich euch »Slayer« jedenfalls nur ans Herz legen, insbesondere auch das Hörbuch.

Autor/in: Kiersten White
Seiten: 416
Verlag: Simon Pulse
Sprache: Englisch
Übersetzung: –
Reihe: Slayer #1
Wertung: 4 Sterne
Hey 🙂
Auf King of Scars habe ich mich auch schon wahnsinnig gefreut. Es klingt einfach zu gut. Ich habs aber in der Buchhandlung bisher nur als TB entdeckt. Werde es mir wohl bald mal bestellen, da ich dieses Schmuckstück definitiv als Hardcover haben möchte. 🙂
Tolle Rezis und ein schöner Blog!
Liebste Grüße, Stella
Liebe Stella,
Ich mag Taschenbücher sonst eigentlich ganz gerne, aber King of Scars sieht unter dem Schutzumschlag so schön aus, dass ich hier auch gerne zu der Hardcover Ausgabe gegriffen habe 😀 Ich wünsche dir dann viel Spaß mit dem Buch! 🙂
Alles Liebe,
Katharina