
Heute gibt es mal eine Rezension zu einem etwas anderen Buch, das ich schon etwas länger bei mir rumliegen habe und auch noch bei Weitem nicht durchgearbeitet habe, aber da der NaNoWriMo vor der Tür steht dachte ich, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist um dieses Buch einmal vorzustellen.
Mein Buch ist eine Art Notizbuch, das dir verschiedene Anregungen zum Schreiben gibt. Auf jeder Seite gibt es eine andere Aufgabe, manchmal realistische, manchmal eher absurde und vor allem sind (für mich) viele dabei, bei denen ich aus meiner Schreib-Komfortzone heraus muss – was wahrscheinlich der Sinn dieses Buches ist.
Zugegeben: Ich habe mich anfangs etwas schwer mit Mein Buch getan, besonders mit den etwas abstrusen Aufgaben. Nur um ein paar Beispiele zu nennen, an die ich mich noch nicht heran getraut habe:
Schreibe einen Limerick. Ich wusste nichtmal was das war.
1. April. Du versuchst deine beste Freundin von der Wirksamkeit einer Schnittlauchdiät zu überzeugen.
Überrede einen Veganer eine Currywurst mit dir zu essen.
Du musst einen Aufsatz schreiben über ein Thema, von dem du absolut nichts verstehst. Erfinde alles.
Schreibe einen Songtext in dem Bob Dylan und der Nobelpreis vorkommen.
Schreibe je ein kurzes Gedicht über einen Kraken, ein Kürbis und die Vergänglichkeit des Lebens.
Klingt zum Teil ziemlich aus der Luft gegriffen, nicht wahr?
Aber darum geht es denke ich ja auch. Dass man einfach mal schreibt, ohne drüber nachzudenken, dass man sich aus seiner Schreibkomfortzone heraus begibt und sich in andere Perspektiven versetzt. Auch, wenn ich mich sehr schwer damit tue. Ich bin ohnehin kein regelmäßiger Schreiber, obwohl ich mir immer wieder vornehme das Schreiben zur Routine zu machen, aber ein wenig muss man ja auch den Kopf dafür haben. Dementsprechend häufig – oder eben nicht – schreibe ich auch in Mein Buch. Manchmal fülle ich gleich mehrere Seiten auf einmal aus, weil ich so im Flow bin und manchmal bleibt es wochen- oder sogar monatelang im Regal stehen. Je nachdem wie die Kreativität gerade so möchte. Jetzt, kurz vor dem NaNoWriMo habe ich das Buch mal wieder heraus gekramt und mir ein paar interessante Aufgaben markiert, die ich in nächster Zeit angehen/schreiben möchte.
Da ich euch aber nicht nur mit den Aufgaben langweilen möchte, die ich noch nicht gemacht habe, hier ein paar mehr oder weniger – wenn wir ehrlich sind eher weniger – gute Texte, die ich bereits verfasst habe.
Dein Essverhalten aus der Sicht deines Kühlschranks.
Immer nur das gleiche. Immer diese Langeweile. Öde ist das. Ich wünsche mir Abwechslung. Jede Woche nur Eier, Schafskäse, eine Zucchini. Eine Tüte Milch, wenn ich Glück habe komme ich mal in den Genuss von Joghurt, der ein bisschen Schwung in mein Innenleben bringt. Wieso muss sie denn immer das gleiche essen? Woche für Woche? Wo bleibt da der Spaß? Wie wäre es denn ausnahmeweise mal mit… Ach, ist mir doch egal. Soll sie doch kochen was sie will. Aber warum muss ich darunter leiden? Unter diesen eintönigen Lebensmitteln. Tag für Tag. Habe ich nicht mehr verdient? Mehr Vielfalt? Ist das hier etwa mein Schicksal?
[Jap. Mein Kühlschrank ist offensichtlich sehr dramatisch. Und ich ein fauler Mensch, denn ich koche tatsächlich viel zu oft dasselbe.]Schreibe eine Liebeserklärung an dein erstes Auto.
Lieber… ich habe dir ehrlich gesagt nie einen Namen gegeben., weil die passende Eingebung einfach nicht kam. Aber dass du ein “Er” bist war mir von Anfang an klar. Du kleine Knutschkugel von Auto. Und ich liebe dich dafür, dass du mich seit gut drei Jahren so sicher von A nach B bringst, egal ob lange oder kurze Strecken. Wir sind ein gutes Team, auch, wenn ich dich zwei Mal beim Parken verletzt habe, was mir im Übrigen immer noch sehr Leid tut. Aber nichtsdestotrotz bist du zuverlässig; mit dir macht das Fahren einfach am meisten Spaß. Eben weil du mein Auto bist. In Liebe, Katharina.
Wie ihr seht kann man mit Mein Buch tatsächlich ein wenig Spaß haben, wenn man sich denn darauf einlässt. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass ich die Seiten manchmal sehr klein für die Aufgabe finde, beziehungsweise ist mir der Raum für einige zu viel, für andere halt viel zu wenig. Klar, man kann sich mit reingelegten Zetteln aushelfen, aber ich persönlich tue das eher ungerne, weil ich meine Notizbücher gerne ordentlich halte und Zettelwirtschaft mich durcheinander bringt. Und als jemand der eher eine große Handschrift hat ist eine Seite in diesem Notizbuch wirklich wenig.
Aber das war jetzt auch Meckern auf hohem Niveau, denn ansonsten habe ich an Mein Buch wirklich nichts auszusetzen. Die Qualität des Buches an sich lässt keinen Raum für Beschwerden; es ist stabil, das Papier ist nicht zu dünn, ein Gummiband hält alles gut zusammen und es gibt sogar ein Lesebändchen. Was will man mehr von einem Notizbuch?
Autor/in: Katja Scholtz Seiten: 208 Verlag: Diana Sprache: Deutsch *Danke an das Bloggerportal und den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares