
Wie man an dem Titel dieses Beitrags ja bereits leicht erkennen kann, hat es mich dieses Jahr wieder auf die Frankfurter Buchmesse verschlagen. Ich war “nur” zwei Tage da, nämlich den Freitag und Samstag und weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen, obwohl ich mir extra Notizen gemacht habe, um nicht alles gleich wieder zu vergessen. Sobald man das Messegelände betreten hat kamen einfach von allen Seiten so viele Eindrücke auf einen zu, dass »Aus den Augen, aus dem Sinn« nicht bloß ein blöder Spruch, sondern teilweise wirklich Realität für mich war – aber wofür gibt es Handys und Notizapps, nicht wahr?
Und ich weiß, dass ich mit meinem Messebericht mal wieder etwas spät dran bin. Eigentlich wollte ich diesen Beitrag zügig direkt nach der Messe tippen, aber irgendwie hat mir der Start des neuen Semesters und der Besuch einer guten Freundin einen Strich durch die Rechnung gemacht – was nicht schlimm ist, ich freue mich, dass mein Alltag langsam wieder geregelter wird als in den Ferien und Besuch ist immer schön, manchmal muss der Blog eben zurückstecken, aber nichtsdestotrotz hat es meinen Zeitplan ein wenig durcheinander gebracht. Da ich aber trotzdem so gerne noch über die Messe schreiben wollte gibt es den Beitrag eben jetzt.
Ich werde versuchen meinen Messebericht – der wahrscheinlich schrecklich langweilig wird, weil ich tatsächlich viel Zeit mit einfach nur rumlaufen und gucken verbracht habe – chronologisch aufzubauen, weshalb wir logischerweise mit dem Freitag beginnen.
Da ging es schon ganz früh los für mich, ich bin nämlich mit dem Zug nach Frankfurt gefahren und musste dafür schon um 3:30 Uhr aufstehen. Im Nachhinein bin ich überrascht wie gut ich den Messetag trotz lediglich schätzungsweise drei bis höchstens vier Stunden Schlaf überstanden habe, aber irgendwie macht die Messe und die ganzen Bücher fast schon ein bisschen high – man läuft freudestrahlend durch die Gegend, darf neue Bücher streicheln, die Wunschliste füttern und nette Menschen treffen. Ich hätte nie gedacht, dass man sich auf der Messe in so einer kleinen Glücks-Blase befindet, denn die letzten Jahre kam mir das weniger so vor und ich vermute stark, dass das damit zusammenhing, dass ich dieses Mal als Blogger (und nicht nur privat) und zunächst auch noch alleine (was ebenfalls eine Premiere ist) da war und das ganze ein bisschen mit anderen Augen gesehen habe. Der Freitag war einfach so angenehm leer im Vergleich zum Samstag, ich weiß nicht wie ich es die letzten zwei Male am Wochenende auf der Messe ausgehalten habe. Und ich habe mich übrigens sehr fancy gefühlt mit meinem Presseausweis, einfach, weil ich meinen Blog vorher noch nie akkreditiert hatte und ich das wahnsinnig cool fand. Ja, da läuft an den Fachbesucher-Tagen jeder mit rum, aber trotzdem. Es war cool.
Wie man aus meinem kleinen Einstiegsgeschwafel vielleicht schon rauslesen kann war ich anfangs alleine auf der Messe, bevor ich mich später mit Friederike getroffen habe.
Anfangs war ich – wie immer – echt überwältigt von all den Ständen, wusste gar nicht wo ich hingucken sollte und habe auch nach drei Runden durch die gleiche Halle immer noch neues entdeckt.
Schließlich hat es mich aber zum Stand vom Drachenmond Verlag verschlagen, aus dessen Programm ich bisher recht wenig gelesen habe, obwohl ich schon länger einige Titel auf der Wunschliste habe. Unter anderem die Bücher von Marie Graßhoff, die alle wunderbar klingen und was war ich glücklich, als ich gesehen habe, dass man dort auch schon am Freitag Bücher kaufen konnte. Wie ihr euch denken könnt habe ich gleich zugeschlagen und Die Schöpfer der Wolken durfte bei mir einziehen und das sogar signiert, weil die Autorin viel an dem Stand war. Warum ich mich für Die Schöpfer der Wolken entschieden habe hatte übrigens zwei ganz einfache Gründe:
- Es stand schon ewig auf meiner Wunschliste und ich hätte es beinahe schon vor der Messe gekauft um es mitzunehmen und signieren zu lassen.
- Kernstaub von derselben Autorin klingt auch unglaublich spannend, ist aber noch einmal doppelt so dick und ich hatte schlichtweg keine Lust schon morgens einen fast tausendseitigen Wälzer mit mir rumzuschleppen, so gut der Klappentext sich auch liest. Meine Schulter tat mir noch früh genug weh.
Anschließend bin ich ein wenig draußen rumgelaufen, habe Pause gemacht – darin war ich dieses Jahr richtig gut, Essen habe ich am laufenden Band vergessen, aber ich habe allemal genug getrunken, was ich sonst wirklich nie mache -, bin weiter rumgelaufen und habe schließlich Tanja Voosen entdeckt.
In der Hoffnung ihr vielleicht über den Weg zulaufen oder aber zu dem Meet & Greet am Samstag zu gehen habe ich My First Love mit mir herumgetragen und mir signieren lassen, was mich riesig gefreut hat. Ich bin zwar gefühlt immer etwas awkward und weiß auch nie was ich sagen soll, wenn ich Leute anspreche, die ich nur von Instagram oder Twitter kenne, bin aber auch immer sehr erleichtert, wenn ich merke, dass alle super nett sind. Das ist irgendwie noch so ein Messe-Ding: Nirgendwo unterhalte ich mich mit so vielen fremden Menschen wie auf der Messe, einfach, weil alle aus demselben Grund da sind, nämlich weil wir Bücher lieben und das ist einfach so so schön. Ihr merkt, das Messe-High spricht immer noch ein wenig aus mir.
Jedenfalls bin ich anschließend noch ein wenig weiter durch die Hallen geschlendert, bis Friederike mir geschrieben hat, dass sie es auch auf die Messe geschafft hat. Mein Alleinsein hatte also ein Ende und ich war unglaublich erleichtert, dass wir uns von Anfang an so gut verstanden haben. Nicht, dass ich nicht geglaubt habe, dass sie echt nett wäre, aber man weiß ja nie. Wie gesagt, awkward und so, ist ja nicht auszuschließen. Aber es lief alles glatt und ich für meinen Teil hatte sehr viel mehr Spaß nicht nur alleine durch die Stände zu stöbern, sondern mich nebenbei noch unterhalten zu können.
Ein weiteres Highlight war für mich auf jeden Fall das Lesezelt bzw. dass es dort Tee gab. Ich hatte vorher noch nie Chai Latte getrunken, aber jetzt bin ich definitiv angefixt. Wurde gleich nachgekauft und wird später ausprobiert, in der Hoffnung, dass er an den Tee auf der Messe rankommt.
Außerdem habe ich ein wenig später noch Liza Grimm gesehen – die Haare sind ja auch quasi nicht zu übersehen und ich finde die Farben super cool, obwohl ich mich nie trauen würde meine Haare bunt zu färben – und meine Kinde Hülle signieren lassen. Häufig habe ich Bücher von einigen Autoren ausschließlich auf dem Kindle, möchte aber trotzdem etwas zum Signieren haben und die Kindle Hülle ist da die perfekte Lösung. Mittlerweile haben sich ein paar Autogramme angesammelt – wenn sie voll ist hänge ich sie mir dann an die Wand oder so 😀
Der letzte Programmpunkt für den Freitag war schließlich die Vorschau des Programms für’s Frühjahr 2019 von Ravensburger. Unter anderem erscheint der zweite Band von Sturmtochter von Bianca Iosivoni, die nach der Vorschau genauso wie das Autoren-Duo Rose Snow noch Bücher signiert hat. Von letzteren habe ich unter dem Pseudonym noch nichts gelesen, lediglich Für dich soll’s tausend Tode regnen, das unter dem Namen Anna Pfeffer veröffentlicht wurde und das ich ziemlich cool fand und obwohl ich den Klappentext zu Ein Augenblick für immer überhaupt nicht mag ist das Buch mal auf die Wunschliste gewandert, weil ich wie gesagt ein anderes Werk der Autorinnen überzeugend fand. Vielleicht ist das Buch ja besser als der Klappentext vermuten lässt? Ich hoffe es.
Anschließend ging es runter von der Messe, endlich essen, denn der knurrende Magen wollte dann doch mal beachtet werden und anschließend habe ich noch ein paar Seiten in Die Krone der Dunkelheit von Laura Kneidl weiterlesen können, was unglaublich viel Spaß gemacht, weil Friederike das gleiche Buch gelesen hat und wir ähnlich weit waren und es einfach super ist, wenn man sich schon direkt beim Lesen austauschen kann – auch, wenn man dann zugegeben weniger zum Lesen kommt 😀
Der Samstag startete damit, dass wir ein wenig durch die internationalen Verlage gelaufen sind, meine Wunschliste ist weiter gewachsen und anschließend musste natürlich noch die Ausstellung zu Georgien angeschaut werden. Allerdings sind wir gerade durch die internationalen Verlage eher etwas durch gehetzt, denn im Azubistro gab es eine Diskussion zu dem Thema Bookstagram: Die Inszenierung des Lesens mit Anabelle von Stehlblüten und Anna von Fuchias Weltenecho. Viel Neues habe ich nicht gehört, aber beiden folge ich auf Instagram und lese auch ihre Blogs und finde sie da immer schon so sympathisch, dass es Spaß gemacht hat sie mal in echt kurz zu sehen.
Samstag stand bei mir ansonsten gar nicht so viel an – okay, sind wir ehrlich, ich habe mir ohnehin kaum Sachen rausgesucht die ich ganz unbedingt machen wollte, ich habe mich von dieser Messe einfach überraschen lassen und habe es locker angegangen und mich dann an Friederike rangehängt, die viel besser vorbereitet war als ich. Aber die Signierstunde von Laura Kneidl hatte ich tatsächlich auf dem Plan und so haben wir uns über eine Stunde früher angestellt, weil die ersten schon dort standen und die Schlange rasend schnell länger wurde.
Danach war mal wieder Zeit für Pause – ich habe dieses Wochenende wirklich meine Liebe für Chai Latte entdeckt – bevor wir uns in Richtung von Halle 1 begeben haben, wo die Cosplay Area war und Mangas ausgestellt waren. Zugegeben kann ich weder mit dem einen, noch mit dem anderen so wirklich etwas anfangen, aber deswegen waren wir ja auch gar nicht da, vielmehr hat es uns dahin verschlagen, um dem Vortrag von Marie Graßhoff bezüglich Covergestaltung zu lauschen. Ich selbst bin künstlerisch eher so gar nicht begabt, aber trotzdem fand ich es super spannend mal zu sehen wie ein Cover entsteht und wie ein Coverdesigner arbeitet, damit das Cover später auch gut zum Buch passt.
Und… ja. Das war es glaube ich so ziemlich an Veranstaltungen, die ich mir auf der diesjährigen Buchmesse angeschaut habe. Anschließend hieß es für mich noch ein wenig Zeit totschlagen, ich bin ein letztes Mal durch die Hallen geschlendert, habe noch ein paar Erinnerungsfotos geschossen, festgestellt, dass ich beinahe zu klein für diese Fotoautomaten-Dinger bin, was ich irgendwie sehr lustig finde und dann ging es auch schon wieder zum Bahnhof und ab nach Hause.
Die Fahrt über habe ich natürlich keines meiner mitgeschleppten Bücher gelesen, nein, das hätte ja total viel Sinn ergeben. Nein, ich musste mir natürlich noch in der Bahnhofsbuchhandlung What if it’s Us von Becky Albertalli und Adam Silvera kaufen, weil ich mir das Buch nach der Messe ohnehin bestellen wollte. Aber wie soll man da auch widerstehen?
So, das war’s mit meinem Messebericht. Ist gleichzeitig länger und kürzer geworden als ich erwartet habe, genauso wie die Messe an sich. Einerseits fühlt es sich an, als wären diese zwei Tage Messe eine ganze Woche gewesen und gleichzeitig waren sie gefühlt in einem Wimpernschlag schon wieder vorbei, einfach, weil ich so viel Spaß hatte obwohl ich währenddessen das ein oder andere Mal über schmerzende Füße gejammert habe. Zeit ist also mal wieder etwas ganz kurioses.
Wart ihr dieses Jahr auf der Messe und wenn ja, was war euer Highlight? 🙂