
Vor allem bin ich großer Fan von Bianca Iosivonis New Adult und Romantic Suspense Romane, während ich ihren Fantasy Werken bisher eher weniger abgewinnen konnte. Der erste Teil von Soul Mates hat mir noch recht gut gefallen, mich aber auch nicht geflasht und den zweiten Band habe ich nicht einmal zu Ende gelesen. Und eigentlich hatte ich deshalb gar nicht so wirklich vor Sturmtochter zu lesen, zumindest nicht so bald. Aber dann konnte ich in der Buchhandlung irgendwie einfach nicht dran vorbei gehen – fragt mich nicht wieso, aber ich konnte das Buch einfach nicht da lassen und habe noch am selben Tag angefangen es zu lesen.
Ava dachte immer sie ist ziemlich normal – wenn man mal davon absieht, dass ihre Mutter von Elementaren umgebracht wurde und sie diese mörderischen Wesen nun Nacht für Nacht jagt. Als sie plötzlich eigene Kräfte entdeckt, die sie kaum unter Kontrolle hat, erfährt sie, dass hinter den Elementaren allerdings noch viel mehr steckt: Sie sind ehemalige Mitglieder der fünf Clans, die über Schottland und seine Elemente herrschen – und Ava gehört offensichtlich zu einem dieser Clans und ehe sie sich versieht wird sie noch weiter hineingezogen in diese Welt aus Magie, Gefahr und Intrigen.
Zunächst einmal fällt der Einstieg in die Geschichte wahnsinnig leicht, was unweigerlich daran liegt, dass man ohne Rücksicht auf Verluste ins Geschehen geschmissen wird. Fast von der ersten Seite an wird deutlich, was für ein tougher Charakter Ava ist. Zusammen mit Lance jagt sie Elementare und die beiden geraten so in die eine oder andere brenzlige Situation und spielen mit ihren Leben – und Bianca Iosivoni ist auf jeden Fall eine Autorin, bei der ich weiß, dass sie ihre Charaktere leiden lässt, wodurch niemand sicher ist. Das gestaltet das Ganze natürlich umso spannender und hat dafür gesorgt, dass ich schnell anfingen mit den Charakteren mitzufiebern.
Hauptsächlich wird Sturmtochter aus Avas Sicht erzählt – schließlich ist es ihre Geschichte -, aber neben Ava gibt es noch zwei weitere Erzähler: Juliana, die man schon im Prolog kennenlernt, und Reid, mit dem Ava ein Ereignis aus ihrer Vergangenheit verbindet. Diese Sichtwechsel haben mir wirklich gut gefallen, gerade da ich mich etwas schwer getan habe Julianas und Reids Absichten einzuschätzen und es einfach spannend ist ein wenig mehr zu wissen als Ava selbst.
Ava ist, wie ich oben schon gesagt habe, ein sehr starker Charakter, zum einen weil sie sehr stur und willensstark ist, aber auch körperlich, da sie Jahre lang von ihrem Vater ausgebildet wurde gegen Elementare zu kämpfen. Als sie jedoch anfängt das Wasser um sich herum zu kontrollieren – oder halt nicht, meist gerät es nämlich eher außer Kontrolle -, ist sie erst einmal vollkommen überfordert und es dauert seine Zeit, bis sie es einigermaßen im Griff hat. Gerade diesen Aspekt, dass Ava erst einmal mit ihren neuen Kräften am Kämpfen ist, fand ich äußerst gelungen, da es meiner Meinung nach viel zu häufig so ist, dass neue Fähigkeiten recht schnell beherrscht werden und das es hier anders war und ihre Kräfte Ava sehr unter Druck gesetzt haben, war jedenfalls mal etwas anderes und fand ich sehr viel interessanter, als wenn eine Person es plötzlich ohne Training total drauf hat.
Insgesamt gefielen mir die Charaktere durch die Bank weg wirklich gut. Bei keinem hatte ich das Gefühl er wäre nur eine kleine Figur am Rande oder ein Name, sondern auch die Nebencharaktere sind allesamt so gut ausgearbeitet, dass ich sie schnell ins Herz geschlossen habe, allen voran Avas Familie und ihre Freundin Brianna, von der ich gerne noch mehr gesehen hätte.
Mein einziger Kritikpunkt in dieser Hinsicht ist, dass es für mich fast ein paar zu viele Nebencharaktere gab. Das ist mir auch bereits bei Soul Mates aufgefallen, wo ich mich beim Lesen des zweiten Bandes nämlich nicht mal an die Hälfte der ganzen Nebencharaktere erinnern konnte, einfach weil es so viele waren. Ich befürchte stark, dass mir das bei Sturmtochter auch so gehen wird, da durch die Clans doch einige Leute zusammen kommen. Irgendwie wäre ein Stammbaum oder so ganz nett gewesen finde ich, denn ehrlich gesagt habe ich jetzt – zwei Tage, nachdem ich das Buch beendet habe – schon wieder vergessen, zu welchem Clan die Hälfte der Leute eigentlich gehören.
Ein absolutes Highlight bei Sturmtochter war für mich definitiv das Setting. Die Geschichte spielt nämlich in Schottland, auf der Isle of Skye und ich habe während des Lesens ein paar der Orte gegoogelt, die im Buch erwähnt werden und war nur am Staunen, denn wow, die Insel ist auf jeden Fall auf meine Reiseliste für die ferne Zukunft gerutscht. Ich würde ohnehin gerne mal nach Schottland, nachdem ich mich 2014 im Urlaub schon total in London verguckt habe, weshalb ich Bücher, die in England/Schottland spielen sowieso gerne mag und zu dem Thema mit den Elementaren passt die Atmosphäre, die die Autorin auf der Isle of Skye beschreibt, einfach wahnsinnig gut.
Wie ich zu Anfang bereits erwähnt habe, startet Sturmtochter spannend und diese Spannung behält das Buch definitiv konsequent bei – was für mich je weiter ich gelesen habe ein immer negativerer Punkt wurde. Ja, ich hätte auch nie gedacht, dass ich das mal sage, aber mir war in Sturmtochter tatsächlich etwas zu viel los. Ein Kampf nach dem anderen, eine Gefahr jagt die nächste. Mir fehlte die Ruhe in dem Buch. Wenn die Geschichte etwas ist, dann aufregend und rasant, aber dieses dauerhaft hohe Spannungslevel macht es schwer noch überrascht zu sein, wenn etwas passiert. Wie es eigentlich mit allem anderen auch ist, so ist die fünfte Kampfszene nun einmal nicht mehr so aufregend wie die erste, weil man das Gefühl hat sowas vor nicht allzu langer Zeit schon einmal gelesen zu haben und auch das Ende, was in diesem Band vorerst der Höhepunkt der Geschichte sein sollte, hat sich schwer damit getan auf die vorigen Ereignisse noch einmal eins draufzusetzen, wie ich fand, auch, wenn ich zugegeben ein paar Tränen verdrückt habe – wie gesagt, niemand ist sicher.
Letztendlich ist Sturmtochter ein gelungener Auftakt, der böse endet und damit nur umso mehr Lust auf den nächsten Band macht, auch, wenn ich mich im Augenblick frage, wie alles noch schlimmer werden, wie die Handlung sich noch steigern kann – aber das werde ich dann wohl nächsten Februar erfahren, denn ich werde auf jeden Fall zum nächsten Teil greifen und zwischenzeitlich ungeduldig die Monate zählen, bis er erscheint.
Autor/in: Bianca Iosivoni Seiten: 454 Verlag: Ravensburger Sprache: Deutsch Reihe: 1/3 Wertung: 4 Sterne
Von Iosivoni habe ich bisher noch immer nichts gelesen. Das ist so schade und wird endlich Zeit.
Neri, Leselaunen
Obwohl das Buch schon in meinem Regal steht, schleiche ich immer noch drum herum. Ich bin auf jeden Fall gespannt und ein wenig angefixt, aber nach deiner Rezension klingt es so, als wären die Probleme, die ich bereits mit Soul Mates 2 hatte, nicht vorbei und darauf habe ich gar keine Lust.
Manchmal finde ich es richtig Schade, wenn sich so deutlich ein Muster in Büchern abzeichnet, ich würde gerne mal wieder überrascht werden. Als du das Problem mit ” zu spannend” geschildert hast, fühlte ich mich sehr an die letzten 200 Seiten von Soul Mates 2 erinnert, da gab es nämlich auch keine Ruhe und es wurde -obwohl es spannend war – irgendwie langweilig.
Und wenn es in Sturmtochter so ein fieses Ende geben soll, dann warte ich vielleicht noch ein Weilchen, damit ich nicht wieder ewig lange sauer bin, so war das nämlich bei Soul Mates 1.
Mir hat deine Rezension trotzdem gut gefallen, ließ sich super lesen und die neuen Designs für Inhalt und deine Meinung finde ich super. Hast du die selbst gestaltet?
Alles Liebe, Frizzi.
Soul Mates 2 habe ich ehrlich gesagt gar nicht zu Ende gelesen, weil mich die Geschichte nach rund 150 Seiten oder einfach überhaupt nicht mehr gereizt hatte. Ich muss auch sagen, dass ich Bianca Iosivonis älteren Bücher ein wenig lieber mag, ich fand ihre HUNTERS Reihe damals total unterhaltsam und Was auch immer geschieht ist mein Lieblingsbuch von ihr. Wobei ich die Firsts Reihe eigentlich auch mag… man könnte also sagen nur ihre Fantasy Romane haben es mir nicht soo angetan, aber die Frau schreibt halt so gerne Cliffhanger, dass ich irgendwie trotzdem immer weiter lese 😀
Freut mich, dass dir die kleine Designänderung gefällt, ich muss die Farben irgendwann mal in einen einheitlichen Rosaton kriegen, aber da bin ich immer zu faul für 😀 Die Schriften sind Bilder, die ich mit Canva erstellt habe 🙂