
Harpers Ziel, als sie nach Little Springs kommt, ist es ihr altes Leben und ein paar unschöne, persönliche Angelegenheiten hinter sich zu lassen. Das heißt Probleme jeglicher Art meiden und sich am besten so vorbildlich wie möglich zu verhalten, damit sie ihren Eltern beweisen kann, dass sie alleine in Little Springs klar kommt. Allerdings macht ihr gleich am ersten Tag Liam einen Strich durch die Rechnung, denn Harpers Zimmernachbar sieht nicht nur gut aus und ist etwas unverschämt, er scheint sie viel zu gerne herauszufordern und aufzuziehen, als ihr lieb ist und sie gebrauchen kann. Dennoch kann Harper auch nicht leugnen, dass sie sich irgendwie zu ihm hingezogen fühlt und vor allem muss sie einsehen, dass die Vergangenheit sich nicht einfach weg sperren lässt, sondern dich irgendwann wieder einholt.
Da mir das Format letztens ganz gut gefallen hat, werde ich heute keine klassische Rezension schreiben, sondern euch drei Gründe nennen, warum 125 Tage Leben ein New Adult Roman ist, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann – etwas, das nicht viele Bücher dieses Genres über sich sagen können, wenn wir mal ehrlich sind.
Ich habe bereits mehrere Werke der Autorin gelesen, allerdings noch keines, das in diesem Genre angesiedelt war, weshalb ich umso gespannter war, ob sie mich auch dieses Mal würde überzeugen können und wie ich gerade bereits erwähnt habe, hat sie das offensichtlich geschafft.
1. Harper aka die Protagonistin
Ein Highlight an dem Buch war für mich auf jeden Fall die Protagonistin Harper. Ich mochte sie unglaublich gerne, nicht zuletzt, weil ich sie oft genug richtig gut verstehen konnte. Ihre Art wird von den anderen Charakteren gerne mal als Oma-mäßig bezeichnet, wenn sie lieber zuhause bleiben und lesen will, anstatt auszugehen und zu feiern und allein schon das hat sie mir sehr sympathisch gemacht. Aber auch ihre schlagfertige Art gegenüber Liam und dass sie sich niemals kleinkriegen lässt und ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchte waren Charakterzüge, die ich an Harper sehr mochte.
2. Liam aka das Love Interest und Gott sei Dank kein Bad Boy
(…und weil ich mich nicht an mein eigenes Schema halte, auch das Erzähltempo)
Zwar mag ich alle Charaktere sehr gerne, vor allem Harpers Mitbewohnerin Grace, die ihr eine richtig gute Freundin wird, aber ein für Harper sehr wichtiger Charakter ist natürlich auch Liam, der am Anfang wie der typische Bad Boy wirkt, der viel feiert und nicht unbedingt allzu sympathisch ist. Allerdings lernt man nach und nach immer mehr über ihn und muss feststellen, dass er gar nicht so Bad Boy ist wie man zunächst annimmt und eigentlich ein ziemlich korrekter Kerl.
Die Konversationen zwischen Harper und Liam waren herrlich amüsant, wie die beiden miteinander umgegangen sind und sich langsam näher kamen, dabei aber nie ihre lockere Art verloren haben, fand ich toll. Das Buch ist lang genug, dass die beiden Zeit hatten sich zu entwickeln und die Autorin hat ihren Charakteren genug Raum gegeben sich kennen und lieben zu lernen. Insgesamt fand ich das Tempo der Geschichte wirklich gelungen, es wurde nie langweilig, nicht zu dramatisch und gleichzeitig war das Buch herrlich bodenständig.
3. Der Humor
Gerade in Tina Köpkes zuletzt erschienenen Buch League of Fairy Tales ist mir bereits aufgefallen, dass ich ihren Humor und die witzigen Konversationen zwischen ihren Charakteren zu schätzen weiß. Es gab genug Szenen und Sätze, die mich zum Grinsen gebracht haben. Nicht nur Harper und Liam sind unterhaltsam mit ihrem kleinen Anflug von Hass-Liebe, sondern auch Grace, Liams Mitbewohner Jacob oder Riley, mit dem Harper und Grace sich anfreunden, haben mich immer wieder unerwartet zum Lachen gebracht. Vor allem aber Harpers lockere und humorvolle Art ihre Geschichte zu erzählen war es, die mir besonders gut gefallen hat und die ein ganz großer Pluspunkt an der Geschichte für mich war.
…warum ich dem Buch letztendlich trotzdem “nur” 4 Sterne gegeben habe?
Weil es mich trotz der vielen positiven Elemente leider dennoch nicht geflasht hat. Charaktere und Handlung haben mir gut gefallen, aber irgendetwas hat gefehlt, eine Kleinigkeit, die dafür gesorgt hätte, dass es mich von den Socken reißt. Obwohl Tina Köpke ein paar gängige Klischees verwendet und mit diesen auch etwas spielt, was ich toll fand, so hat dies doch auch dafür gesorgt, dass ich nur selten überrascht wurde. Ein paar mehr Wendungen und Überraschungen hätten mich gefreut, aber auf die habe ich vergeblich gewartet.
Insgesamt ist 125 Tage Leben dennoch ein gelungenes New Adult Buch und Harpers Geschichte hat wirklich Spaß gemacht, weshalb ich mich schon sehr auf die Fortsetzung mit anderen Hauptpersonen und einen erneuten Besuch in Little Springs freue.
Autor/in: Tina Köpke Seiten: 330 Verlag: Romance Edition Sprache: Deutsch Reihe: Little Springs #1 Wertung: 4 Sterne