Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, denn ich fand Tina Köpkes Royal Me Reihe toll und auch 125 Tage leben, das ich bereits lesen durfte, hat mir ziemlich gut gefallen. Umso gespannter war ich, wie die Autorin sich in einem anderen Genre machen würde – das Thema klang schon einmal super und hat mich ein bisschen an die Serie Grimm erinnert, die ich damals ganz gerne geschaut habe.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat war Peytons bissige und sarkastische Art, sie ist eine richtig coole Heldin, die immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und damit immer wieder zu meiner Erheiterung beigetragen hat.
Auch die Nebencharaktere fand ich durch die Bank weg sympathisch (sofern sie das denn sein sollten) und auch, dass die Geschichte nicht nur aus Peytons Sicht, sondern auch von Eli und Rufus erzählt wird hat mir gut gefallen. Allerdings muss ich auch zugegeben, dass das Buch mir etwas kurz vorkam, beziehungsweise hatte ich nach dem Lesen das Gefühl, dass die Charaktere noch nicht alles gesagt haben und sich nicht ganz entfalten konnten, gerade was Rufus und Eli angeht, die beide für Peyton wichtig sind und über die ich am Ende doch relativ wenig weiß. Dennoch mag ich Eli und Rufus beide sehr gerne, wenn auch Eli noch ein wenig mehr, seine verstockte und teilweise fast schon spießige Art war ein herrlich amüsanter Kontrast zu Peytons Art.
Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir, wie die Autorin mit den verschiedenen Märchen gespielt hat, sodass es hier und da Twists gab, die man nicht hat kommen sehen, denn nicht jeder Charakter verhält sich unbedingt so, wie man es von ihm erwartet. Der größere Plot Twist am Ende konnte mich leider nicht ganz so sehr schockieren wie gehofft, dafür habe ich glaube ich einfach schon zu viel gelesen und rechne mittlerweile eigentlich mit allem. Dennoch war das Ende wunderbar actionreich und aufregend, lediglich der Schluss war mir etwas zu knapp, beziehungsweise fand ich es fast schon schade, dass Peytons Geschichte vorerst vorbei ist, denn gerade jetzt fing es an wirklich spannend zu werden und es sind noch einige Fragen offen, weshalb ich durchaus auf einen zweiten Teil hoffe.
Ein Punkt, der mir zwischendrin allerdings den Lesespaß über ein/zwei Kapitel etwas geblockt hat, war dieses eine Klischee, das ausgespielt wurde, das ich einfach nicht mehr lesen kann. Okay, ja, das liegt an mir und letztendlich war es auch gar nicht so schlimm, aber für mich war das Drama an dieser Stelle trotzdem fast schon überflüssig, denn die Geschichte wäre auch ohne gut ausgekommen. Denn was die Autorin ansonsten gut gemacht hat, war, dass der Fokus auf der Handlung lag und weniger auf den sich anbahnenden Liebeleien zwischen unseren drei Hauptpersonen. Die Szenen, die “romantischer” wurden – ich setze das Wort mal in Anführungszeichen, denn das Werk ist für älteres Publikum gedacht und im New Adult Bereich angesiedelt, was heißt, dass Peyton nun einmal lockerer mit ihrer Sexualität umgeht als es im YA Bereich der Fall wäre – wurden kurz gehalten und haben zur Handlung, beziehungsweise Problemen, die sich aufgetan haben, beigetragen. Auch, wenn mir einiges ein bisschen zu schnell ging, so hat es dennoch Sinn ergeben und hat mich in dem Sinne zufrieden zurück gelassen.
League of Fairy Tales besticht vor allem durch seinen Humor und eine schlagfertige Protagonistin, die einiges, was mir an Tiefgang gefehlt hat, wett macht und mich immer wieder zum Lachen gebracht hat. Wer sich von Märchen mal überraschen lassen möchte, der sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen, denn es ist spannende Unterhaltung mit ein paar Wendungen, die man nicht unbedingt kommen sieht, sorgt für ein paar schöne Lesestunden und lässt einen mit Lust auf einen zweiten Band zurück.
Autor/in: Tina Köpke Seiten: 366 Verlag: impress Sprache: Deutsch Reihe: - Wertung: 3,5 Sterne