
Henry “Monty” Montague hat ein paar Probleme: Alkohol, Frauen (und Männer), sein Vater hält ihn für einen Versager, seine Schwester nervt ihn – und zu allem Überfluss ist er auch noch absolut unsterblich verliebt in seinen besten Freund Percy. Die Cavaliersreise die er zusammen mit Percy und seiner Schwester Felicity antreten soll kommt ihm von daher gerade Recht. Ein letztes Mal kann er all die Dinge tun, die sein Vater nicht gerne sieht. Zumindest theoretisch. Wäre da nicht ihr spießiger Aufpasser, der Monty den ganzen Spaß verdirbt. Was er niemals erwartet hätte, ist, dass die Reise noch schlimmer werden würde, sobald sie besagten Aufpasser (unfreiwillig) abgeschüttelt hatten. Denn mit einem Mal finden sich die drei vollkommen auf sich gestellt wieder, gestrandet mitten in Europa und auf der Flucht vor mächtigen Leuten, die eine gewisse Box wiederhaben wollen, die Monty leichtsinnig gestohlen hat.
Denn obwohl ich eigentlich nie ein großer Fan von Hörbüchern gewesen bin, komme ich nicht umhin zuzugeben, dass The Gentlemens Guide To Vice And Virtue mich wahnsinnig gut unterhalten hat. Ich hatte richtig viel Spaß beim Hören und spreche hiermit offiziell eine Empfehlung aus: Lest/Hört das Buch unbedingt. Es hat den Hype absolut verdient!
Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so genau, wie ich meine Liebe für dieses Buch eigentlich in Worte fassen soll. Es ist zweifelsohne eines meiner Jahreshighlights.
Monty ist ein unfassbar toller Protagonist. Sehr facettenreich und so wunderbar unperfekt und trotzdem liebenswert. Seine leichte Selbstverliebtheit hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, seine Schwärmereien über Percy sind das niedlichste was ich seit langem gelesen habe und ja, er baut Mist. Eine Menge und immer wieder und trotzdem musste man Monty einfach gerne haben. Weil so viel mehr in ihm steckt als er die anderen immer glauben lassen will.
Aber nicht nur der Protagonist war grandios, auch die Nebencharaktere konnten auf ganzer Linie überzeugen.
Felicity ist eine starke junge Frau, die dem gesellschaftlichen Rollenbild gerne etwas entfliehen würde und die es immer wieder schafft den Tag zu retten und wenn auch nur, indem sie Monty Paroli bietet.
Percy war ein Charakter der es wahrlich nicht leicht hat – zum einen mit Monty und zum anderen, weil er nicht weiß ist und er deshalb immer automatisch für einen Sklaven gehalten wird.
Damit spricht die Autorin wirklich interessante Themen an, über die ich mir im Vorfeld wenig Gedanken gemacht habe. Zum einen Homosexualität, aber auch wie es ist farbig oder krank zu sein, denn einer der Charaktere hat Epilepsie. All das sind kritische Themen, wenn man die Zeit bedenkt und meiner Meinung nach hat Mackenzi Lee diese fantastisch umgesetzt – selbst ihr Anhang, wo noch einmal genaueres dazu erklärt wird und wie sie überhaupt darauf kam, liest sich sehr gut.
Und wisst ihr was? Bevor ich jetzt noch weiter schwärme und kein Ende finde, weil ich einfach immer nur wieder sagen kann wie absolut fantastisch/ grandios/ weltbewegend gut dieses Buch ist, lasse ich das jetzt so stehen und wiederhole mich noch ein letztes Mal: Tut euch selbst diesen Gefallen und lest dieses Buch.
Autor/in: Mackenzi Lee Seiten: 528 Verlag: Katherine Tegen Sprache: Englisch Deutsche Übersetzung: Cavaliersreise Reihe: Montague Siblings #1 Wertung: 5 Sterne