
Zwar ist Lina alles andere als glücklich über den letzten Wunsch ihrer sterbenden Mutter, aber selbstverständlich erfüllt sie ihn ihr trotzdem – und so verschlägt es sie nach Florenz, was nicht nur gefühlt eine ganze Welt entfernt ist, sondern wo sie auch zum ersten Mal auf ihren Vater trifft, den sie bis dato noch nie gesehen hat. Bis vor kurzem wusste sie ja nicht einmal von seiner Existenz. Am liebsten würde sie sofort wieder zurück in die Staaten, in ihr altes Leben, aber dann wird ihr ein altes Tagebuch ihrer Mutter zugespielt und mit einem Mal ist Lina sich gar nicht mehr so sicher, ob sie gehen will oder nicht viel lieber die Vergangenheit erforschen, die einige Fragen aufwirft, die Linas ganzes Leben durcheinander bringen könnte.
Ein weiterer großer Pluspunkt von Love & Gelato ist selbstverständlich das Setting. Bella Italia! Ich war selbst noch nie in Florenz, aber die Autorin hat die Stadt wirklich schön beschrieben, einzelne Orte so wunderbar hervorgehoben, dass die Stadt gleich mal auf meine Reiseliste gewandert ist. Außerdem bekommt man – wie der Titel vermuten lässt – wahnsinnig Lust auf Eis. Und Sommer. Und Urlaub. Ach man, da kommt wirklich ein bisschen Fernweh auf, obwohl ich gerade erst im Urlaub war.
Zugegeben: Vielleicht strotzt das Werk jetzt nicht gerade vor Plot Twists und Wendungen und ja, hier und da war die Handlung womöglich auch etwas vorhersehbar. Aber hey, man kann ja auch das Rad nicht neu erfinden. Letztendlich ist Love & Gelato nämlich eben ein YA Contemporary Buch und wenn man von denen schon einige gelesen hat, hat man halt das Gefühl man kennt sie alle. Was gar nicht schlimm ist, denn auch wenn die Idee mit dem Journal der Mutter nicht unbedingt neu und unverbraucht ist, fand ich sie dennoch toll umgesetzt und ich muss gestehen, dass ich tatsächlich bis zum Ende nicht ganz sicher war worauf das ganze denn nun hinauslaufen wird. Ich hatte so meine Vermutungen und lag auch gar nicht so falsch, aber das Mitfiebern hat dennoch Spaß gemacht.
Denn mitgefiebert habe ich mit Lina wirklich. Ich wollte mindestens genauso sehr herausfinden was ihre Mutter damals in Florenz erlebt hat wie unsere Protagonistin selbst – in diesem Punkt (und vielen weiteren) hat Jenna Evans Welch wirklich alles richtig gemacht.
Ich bin total verliebt in dieses Buch. Für mich war Love & Gelato eines der schönstens Sommerbücher das ich seit sehr langer Zeit gelesen habe. Ich kann es jedem nur ans Herz legen.