
Worum geht’s?
Liv ist erschüttert: Secrecy kennt ihre intimsten Geheimnisse. Woher nur? Und was verbirgt Henry vor ihr? Welche düstere Gestalt treibt nachts in den endlosen Korridoren der Traumwelt ihr Unwesen? Und warum fängt ihre Schwester Mia plötzlich mit dem Schlafwandeln an?
Albträume, mysteriöse Begegnungen und wilde Verfolgungsjagden tragen nicht gerade zu erholsamen Schlaf bei, muss Liv sich doch auch schon tagsüber mit der geballten Problematik einer froschgebackenen Patchwork-Familie samt intriganter Großmutter herumschlagen.
Und der Tatsache, dass es einige Menschen gibt, die noch eine Rechnung mit ihr offen haben – sowohl tagsüber als auch nachts…
Meine Meinung
‘Silber’ ist mal wieder eines der Bücher, bei dem ich jetzt hier schon minutenlang vor meinem Laptop sitze und nicht weiß wie ich anfangen soll euch meine Meinung mitzuteilen. Vielleicht weil ich mir selbst noch nicht ganz klar darüber geworden bin, wie ich das Buch finde. Und je länger ich darüber nachdenke, desto weniger mag ich es. Also ich finde Silber keinesfalls schlecht und ich liebe den ersten Band, aber ich denke auch, dass er zweite nicht ganz daran kommt.
Die Charaktere sind natürlich nach wie vor alle sehr sympathisch, allen voran Liv die Protagonistin, auch wenn…hm, irgendwie konnte ich mich während des zweiten Bandes nicht ganz so gut in sie hineinversetzen wie im ersten. Irgendwie kam sie mir teilweise so…kindisch vor und nicht wie jemand der schon sechzehn ist. Ich bin auch sechzehn und ich glaube manchmal kann ich auch echt schlimm kindisch sein, aber irgendwie…ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll, aber ihre ganze Art passte nicht mehr so gut zu dem Verhalten das ich von sechzehnjährigen gewohnt bin. Nichtsdestotrotz fand ich sie natürlich dennoch wieder ausgesprochen unterhaltsam.
Die ganzen Nebencharaktere sprühen wie gewohnt auch wieder vor Leben und sind mir beinahe noch lieber als die Hauptcharaktere. Versteht das nichts falsch, ich mag Liv und Henry, aber Grayson ist einfach einer meiner absoluten Lieblingscharaktere aus dem Buch.
Die Handlung war recht…vorhersehbar und irgendwie hatte ich teilweise auch das Gefühl die Geschichte kommt einfach nicht voran. Es ging im zweiten Teil viel mehr um die Beziehung zwischen Liv und Henry und das Leben als Patchwork-Familie und so weiter und leider viel weniger um die Sache mit den Träumen und dem Dämon, die ja im ersten Teil im Vordergrund standen. Das Träumen ist für die Protagonisten mehr zu einer Art Gewohnheit geworden und sie finden sich damit ab und man erfährt eigentlich nichts neues darüber. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass alle jetzt denken den Dämon gibt es nicht und das Buch ist ja zerstört, aber trotzdem war es einfach…nicht unbedingt langweilig, das keinesfalls, aber irgendwie hat mir einfach was gefehlt. Die Story an sich ist spannend, es passiert wirklich viel und allgemein kam mir das Buch recht düster vor, was ausgeglichen wurde durch den herrlichen Sarkasmus, aber diese Sache mit der Traumwelt bewegte sich halt nicht vorwärts und ich würde mir wirklich wünschen, dass das im nächsten Band mal aufgeklärt wird.
Ansonsten habe ich eigentlich nichts wirklich an dem Buch auszusetzen, denn wie gesagt bietet es tolle Charaktere (trotz des ab und an doch sehr kindischen Verhaltens), eine spannende Story und man kann wirklich sehr viel mit rätseln wer, was, wann, wieso und weshalb und so weiter. Das Ende war (wieder) sehr gemein und es ist regelrecht Folter uns ein weiteres Jahr warten zu lassen.
Wer also den ersten Band von ‘Silber’ mochte wird denke ich auch mit dem zweiten sehr zufrieden sein, auch wenn er meiner Meinung nach nicht ganz so gut wie der erste war.
Autor/in: Kerstin Gier Seiten: 416 Verlag: FJB Verlag Sprache: Deutsch Reihe: 2/3 Wertung: 4 Sterne