
Worum geht’s?
Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen
Meine Meinung
Meine Güte, was hatte ich mich auf dieses Buch gefreut! Ich konnte es kaum erwarten es in den Händen zu halten, deswegen war ich schon am Dienstag bei Thalia um zu schauen, ob sie es vielleicht früher hatten. Leider nicht. Und trotz, dass mir gesagt wurde, dass das Buch höchstwahrscheinlich erst am Ende der Woche oder anfang nächster erscheinen wurde, hatte ich Mittwoch mein Glück noch einmal versucht und prompt gab es “Silber” auch zu kaufen, was mir den ganzen Tag ein riesiges Grinsen ins Gesicht gezaubert hatte.
Kerstin Giers Schreibstil ist einfach unbeschreiblich gut, ich habe das Buch beinahe in einem Rutsch durchgelesen, weil es so gut war. Schon bei der Leseprobe musste ich herzlich lachen und das ganze Buch wird nur noch besser, so viel kann man versprechen.
Liv ist ein unglaublich liebenswürdiger und sympathischer Charakter, man kann wirklich gar nicht anders als sie ins Herz zu schließen, denn sie ist nicht auf den Mund gefallen (ihre Gedanken sind es schon gar nicht) und sie ist einfach irgendwie herrlich erfrischend, vor allem weil sie mir nicht so perfekt vorkommt, wie man es ja auch häufig erlebt. Außerdem hat sie es nicht ganz so leicht, da sie in acht Jahren sechs Mal umgezogen ist, weil ihre Mutter eine Literaturwissenschaftlerin mit zwei Doktortiteln ist, die immer woanders unterrichtet. Dieses Mal hat es Liv auf jeden Fall nach London verschlagen, aber anstatt in ein gemütliches Cottage zu ziehen, wie sie und ihre Schwester es sich wünschten, stellte ihre Mum lieber gleich mal “Mr Ernest Planänderung Spencer” vor, den neuen Freund, bei dem bald eingezogen wird, wie Liv und Mia bald erfahren müssen.
Mia ist auch einer meiner Lieblingspersonen dieses Mal, denn sie ersetzt Livs nicht vorhandene beste Freundin (Persephone Porter-Peregrin zählt nicht) und ist genauso neugierig wie unsere Protagonistin. Aber auch das bayrische Kindermädchen Lottie fand ich absolut süß (ein anderes Wort fällt mir für Lottie momentan nicht ein). Selbst den Hund Princess Buttercup formaly known as Dr Watson fand ich toll. Das lag aber wohl eher am Namen, mal ehrlich, wie kommt man darauf?
Auch Livs und Mias “Stiefgeschwister” Grayson und Florence waren toll, vor allem Florence die Dramaqueen fand ich sehr amüsant, während Grayson einfach nur ein richtig netter Typ ist, der Liv beschützen möchte. Als ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich irgendwie spontan, dass sich zwischen ihm und Liv etwas entwickeln würde, dem war aber nicht so. Noch nicht? Aber er hat ja auch eine Freundin, also eher nicht, egal.
Dann wären da natürlich noch Graysons drei besten Freunde: Arthur mochte ich persönlich nicht so, er war einfach zu…zu, keine Ahnung, mit ihm bin ich nicht ganz warm geworden. Jasper fand ich absolut niedlich, weil er der dümmste in der Gruppe ist. Okay gut, er ist wirklich nicht der hellste und sehr direkt ist er auch, aber das macht ihn irgendwie wirklich süß, muss ich sagen (Zitat Anabel (Seite: 394): “So schöne und kluge Köpfe, diese Jungs! Bis auf Jasper natürlich, der ist nur schön.”). Und dann ist da natürlich noch Henry, den ich auch unglaublich toll fand. Ein bisschen verschwiegen vielleicht aber durchaus ein toller Typ, finde ich. Auf jeden Fall passen er und Liv toll zusammen, fand ich (finde ich immernoch). Die Liebesgeschichte in diesem Buch kommt auf jeden Fall nicht zu kurz.
Aber nicht nur die Charaktere, die zwar schon mehr als die halbe Miete sind, waren toll, nein, auch die Geschichte fand ich wirklich total originell und neu, zumindest habe ich so ein Buch dieser Art noch nicht gelesen. Die Idee mit den Traumtüren war richtig gut und nach dem Lesen ist man erst mal am überlegen, die die eigene Traumtür aussehen würde.
Das Ende war kein ganz so fieser Cliffhanger, wie man es von der Edelstein-Trilogie gewohnt war, aber es macht trotzdem wirklich gespannt auf den nächsten Teil, auch durch das Nachwort der Autorin. Oh man, ich kann es gar nicht erwarten, dass ein neues Buch rauskommt, ich will wissen wie es weitergeht!
Aber das Buch war, wie nicht anders zu erwarten, nicht nur vom Inhalt klasse, sondern auch das Cover, dass mich auf den ersten Blick ein bisschen an die Cover der Edelsteintrilogie erinnert hat, auch wenn diese sehr viel freundlicher sind, macht sehr viel her und passt super zur Geschichte. Auch der Name ist gut gewählt, finde ich, trotz dass ich ihn anfangs schlecht fand, jetzt mag ich ihn, auch weil das Livs Nachname ist.
Auch unter dem Cover kommt ein schöner roter Einband zum Vorschein (Bilder ganz unten), der mir sehr gut gefiel und auch die Idee mit dem “Tittle-Tattle-Blog”, den es wirklich gibt (Link:www.tittletattleblog.de), fand ich toll, weil das ein bisschen an Gossip Girl erinnert hat.
Autor/in: Kerstin Gier Seiten: 416 Verlag: FJB Verlag Sprache: Deutsch Reihe: 1/3 Wertung: 5 Sterne