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[Rezension] Das verborgene Spiel – M. L. Rio

22. November 2017 in 5 Sterne, Rezension by traumrealistin

 Sowohl in den Theaterstücken, welche die Stundeten des Dellecher Colleges aufführen, als auch im realen Leben hat jeder seinen festen Part, den er spielt und Olivers Schicksal scheint es zu sein immer die Nebenrollen zu bekommen. Shakespeare ist im Leben der Studenten allgegenwärtig und als in diesem Jahr seine Tragödien auf dem Spielplan stehen, ändert sich die nach Jahren festgefahrene Dynamik der Gruppe und es scheint, als würden die jungen Schauspieler selbst auf einen düsteren Untergang zusteuern.

 Warum ich zu dem Buch gegriffen habe?
»Das verborgene Spiel« ist mir ehrlich gesagt nur ins Auge gesprungen, weil ich Isabella von Noch mehr Bücher (ihre Rezension habe ich einfach mal verlinkt) davon habe schwärmen sehen. Das Buch klang nach etwas, das ich sonst eher nicht lese, da ich mich meistbietend ja eher im Jugendbuch- und New-Adult-Bereich herumtreibe und genau deshalb fand ich es so interessant und hatte es fast schon spontan gekauft, als ich es tatsächlich in der Buchhandlung gefunden habe. Ansonsten wäre ich vermutlich noch Monate drum herum geschlichen und ich bin wahnsinnig froh, dass das nicht der Fall gewesen ist, denn Spoiler: Ich fand das Buch absolut wundervoll und zwar jede einzelne Seite. Also Achtung, das hier wird eine kleine große Liebeserklärung an ein Buch, das, obwohl ich es gar nicht erwartet habe, eines meiner Jahreshighlights geworden ist.
Was mir am besten gefallen hat… 
… ist eine wirklich schwer zu beantwortende Frage. Der Schreibstil? Die Charaktere? Das Gefühl, welches mich beim Lesen immer wieder überkommen hat?
Bei »Das verborgene Spiel« handelt es sich um das Debüt der Autorin, was ich fast schon schade finde, denn nach dem Lesen saß ich erstmal minutenlang da und dachte: Ich will genau sowas wieder.
M. L. Rio hat in »Das verborgene Spiel« Charaktere geschaffen, die mir absolut unter die Haut gegangen sind. Erzählt wird die Geschichte aus Olivers Sicht, der von sich selbst glaubt, dass er dazu bestimmt ist hinter seinen Schauspielkollegen zurückzutreten und Nebenrollen abzubekommen. Beginnen tut das Buch mit dem Besuch von Detective Colborne im Gefängnis, wo er Oliver besucht und ihn bittet ihm endlich zu erzählen, was vor zehn Jahren am Dellecher College geschehen ist, wo einer der Studenten tot im See aufgefunden wurde. Da man von Anfang an weiß, dass die Rückblicke aus Olivers Sicht kein gutes Ende nehmen werden begleitet einen während der einzelnen Szenen immer wieder ein mulmiges Gefühl, das sich einfach nicht abschütteln ließ.

Schauspieler sind von Natur aus aufbrausend – alchemistische Geschöpfe, zusammengesetzt aus dem leicht entflammbaren Elementen Gefühl, Ego und Eifersucht. Wenn man sie erhitzte, kam manchmal Gold dabei heraus. Manchmal aber auch eine Katastrophe. (S. 75)

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil eine wunderbar unbehagliche Stimmung, die ich absolut geliebt habe. Ich habe regelrecht mitgefiebert und wollte einfach nicht, dass das Buch ein Ende nimmt, was auch der einzige Grund ist, dass ich so lange gebraucht habe um es zu lesen. Mit »Das verborgene Spiel« ist mir etwas passiert, das ich selten bei Büchern habe: Ich wollte es genießen. Oft verschlinge ich Geschichten einfach, aber dies hier war für mich keine Geschichte zum Verschlingen, trotz, dass sie durchaus spannend war.

Nun waren wir nur noch zu dritt. James, Richard und ich. Schießpulver, Feuer, Zündschnur. […] Und dann ließ er mich alleine auf der Bühne stehen. Ich verharrte absolut reglos. Meinem Gefühl nach auch sinnlos. Eine Zündschnur ohne Feuer und nichts, was sie in Brand setzen konnte. (S. 136)

Das Verhältnis zwischen den einzelnen Charakteren, die Dynamik zwischen ihnen, die sich langsam verschiebt, ist wahnsinnig spannend zu beobachten und hat mir nur wieder einmal vor Augen geführt, wie gut Romane sein können, wenn sie hauptsächlich von den Charakteren voran getrieben werden. Auch wenn das ganze aus Olivers Sicht geschildert wird, so hat man doch das Gefühl, dass jeder der Nebencharaktere seinen Moment im Scheinwerferlicht bekommt. Am Anfang konnte ich mir die Namen partout nicht merken, aber je weiter ich gelesen habe, um so sicherer wurde ich mir, dass ich diese Namen noch lange in Erinnerung behalten würde, denn mich hat jeder einzelne Charakter auf ganz unterschiedliche Arten beeindrucken können, denn es hatte wirklich jeder eine Rolle zu spielen.
Besonders die Beziehung zwischen Oliver und James war interessant, wobei ich mich schon während ich das tippe korrigieren möchte, denn eigentlich fand ich die Beziehung zwischen jedem der einzelnen Charaktere wahnsinnig spannend. Aber gerade bei Oliver und James, beste Freunde, hatte ich immer wieder leichte Schwingungen von mehr gespürt, ohne, dass die Autorin wirklich darauf eingegangen ist, wodurch sie die Spannung durchweg gehalten hat. Das Geschehen wird aus Olivers Sicht erzählt und trotz, dass man das Gefühl hat, die Charaktere zu kennen, merkt man auch immer wieder, dass man keinem von ihnen in den Kopf gucken kann.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat…

war definitiv, wie die Autorin Shakespeare in die Geschichte eingebunden hat, ohne, dass ich mit einem Fragezeichen im Gesicht vor dem Buch saß. Das einzige, was ich von Shakespeare bisher gelesen habe ist »Romeo und Julia«, weil wir das in der Schule im Englischunterricht durchgenommen haben, aber das war’s dann auch. Die Charaktere spielen ausschließlich in Stücken von Shakespeare und zitieren auch außerhalb dieser Stücke sehr oft Passagen. All das hat die Autorin jedoch so wunderbar in die Geschichte eingeflochten, dass man sich auch als Laie sehr gut dazwischen zurechtfinden konnte und vor allem weckt es in mir den Wunsch ein paar in dem Buch erwähnte Werke zu lesen, denn ich mag mir gar nicht vorstellen wie die Geschichte sich liest, wenn man sich selbst mit dem auseinander gesetzt hat, was die Charaktere in diesem Buch tun. Vermutlich würde vieles noch viel nachvollziehbarer werden, aber wie gesagt, ich habe mich auch ohne fundiertes Shakespeare-Wissen gut zurecht gefunden.

Ebenfalls toll fand ich, dass das Buch passend dazu, dass es von Theaterstücken handelt, selbst in Akte und Szenen unterteilt war, was der Geschichte noch einmal einen besonderen Touch gegeben hat. Ich mag es ohnehin gerne, wenn Kapitel kürzer sind, von daher war diese Aufteilung in Szenen, die häufig nicht allzu lang waren, was natürlich aber variiert hat, genau mein Ding.

»Das verborgene Spiel« hat mich vollkommen überrascht, die Autorin hat mit ihrem Schreibstil eine Atmosphäre geschaffen, die mich durchweg fesseln konnte, die dafür gesorgt hat, dass ich am Ende des Buches fassungslos dasaß, nachdem ich erst das Ende bekommen habe, das ich erwartet habe, nur, um dann doch noch das zu kriegen, worauf ich insgeheim gehofft habe.
Wie ich oben schon einmal erwähnt habe ist »Das verborgene Spiel« ein Jahreshighlight für mich, ich würde es fast schon als Lieblingsbuch betiteln, denn auch jetzt, Tage, nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich nicht aufhören immer mal wieder dran zu denken und ich bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Mal gewesen sein wird, dass ich »Das verborgene Spiel« gelesen habe, denn ich habe das Gefühl, dass dieses eines der Bücher ist, bei dem man bei jedem Mal, das man es noch einmal liest, einen vollkommen neuen Aspekt entdecken wird, der einem vorher entgangen ist.

Da ich jetzt genug geschwärmt habe noch einmal in aller Kürze: »Das verborgene Spiel« ist ein Buch, das einen viel größeren Hype verdient hat und ist eine Empfehlung, die von Herzen kommt.

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Hier bloggt: Katharina, 23 Jahre und Jura-Studentin im zehnten Semester. Außerdem unverbesserliche Leseratte und Teeliebhaberin.

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